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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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gut. Gehen wir, Männer. Abzug.«
    Knarrende Bodendielen. Ein letztes schwaches Knirschen von Glas. Schritte, die die Treppe hinunter gingen. Margaret und Clarence warteten, aber sie hörten nichts mehr. Ihr Körper sackte zusammen, als sei ihre Seele davongeflogen und habe ihr Skelett mitgenommen.
    Sie entspannte sich, doch Clarence nicht.
    »Ich will, dass du hierbleibst«, sagte er. »Ich folge ihnen und versuche herauszufinden, ob ich diese Bravo-Position aufstöbern kann.«
    »Clarence, nein. Du hast nur noch eine Kugel. Wir müssen von hier verschwinden.«
    »Ich diskutiere das nicht mit dir. Ich muss sehen, was es damit auf sich hat.«
    »Gut«, sagte Margaret. »Dann gehe ich mit dir.«
    »Margaret, verdammt nochmal, hör auf damit. Da spielt sich irgendeine verdammt ernste Sache ab. Es geht nicht nur um Odgens Männer. Da draußen herrscht das totale Chaos. Du könntest von unseren eigenen Soldaten erschossen werden. Bleib hier, und sobald ich mit irgendjemandem Kontakt aufgenommen habe, sorge ich dafür, dass Murray einige Leute direkt zu dir schickt.«
    »Ich weiche nicht von deiner Seite«, sagte sie. »Glaub mir, ich will nicht, dass man noch einmal auf mich schießt, aber wenn du gehst, dann folge ich dir. Es ist deine Entscheidung. Wenn du willst, dass ich in Sicherheit bin, dann weißt du automatisch, wo du hingehen musst.«
    Er starrte sie an. Nicht einmal, als sie ihm ein Stück Zahn abgebrochen hatte, war er so wütend gewesen.

    Sie starrte zurück.
    Er schüttelte den Kopf und seufzte. »Du bleibst hinter mir, und du hältst dich bereit, jeden Augenblick wegzurennen, verstanden? «
    Verdammt. Sie hatte angenommen, er würde hier bei ihr bleiben. Na schön, sie hatte ihr Mundwerk ziemlich weit aufgerissen, und jetzt würde sie ihn nicht allein gehen lassen, komme, was da wolle.
    »Verstanden«, sagte sie. »Nach dir.«
    Rasch, aber vorsichtig verließ er den Raum, die Pistole im Anschlag. Margaret stand auf und folgte ihm.
    126
13 : 06 Uhr. Ziel erfasst …
    Blitzschnell erhob sich Dew von hinter dem Kofferraum eines Ford, gab mehrere Schüsse ab und tauchte wieder in Deckung. Kugeln durchsiebten den Wagen und schlugen in Metall, Glas und Gummi. Bisher hatte die Whiskey-Kompanie fast allen Widerstand einfach überrannt, doch Odgen schien seine Männer in diesem Gebiet zusammengezogen zu haben. Der Kampf wurde jede Sekunde heftiger, und die Anzahl der Gefallenen stieg rasch; bisher waren es fünfzehn. Dank der unangefochtenen und unablässigen Luftunterstützung blieb noch genügend Schlagkraft zum weiteren Vorstoß. Wenn Odgens Männer feuerten, beharkten die Bordkanonen der Apaches kurz darauf ihre Positionen.
    »Los, Perry«, sagte Dew. »Hier geht es wirklich heftig zur
Sache. Wir können nicht mehr weit entfernt sein. In welche verdammte Richtung müssen wir?«
    Perry lag halb zusammengerollt unter dem Ford. Der Schneematsch auf dem Asphalt durchnässte ihn mit einer winterlichen Schicht aus Straßenschmutz.
    »Ich versuche es ja«, sagte er. »Sie blockieren mich. Ich komme kaum durch. Ich glaube, es ist Chelsea, Dew. Ich glaube, das kleine Biest ist dafür verantwortlich.«
    Noch mehr metallisches Klicken und Krachen, als weitere Kugeln in den Ford einschlugen.
    Dew hörte das dröhnende Zischen einer Bordkanone und dann jenes typische Feuerwerk auf Steroiden, als sich Dreißig-Millimeter-Geschosse durch Backstein, Holz und Glas bohrten.
    Dann nichts mehr. Eine Gefechtspause. Dew zog Perry hoch und lehnte ihn gegen den zerstörten Ford.
    »Sieh mich an, Perry«, sagte Dew. »Wir haben noch neun Minuten. Los, Junge, konzentrier dich.«
    Perry nickte und schloss die Augen. »Es ist ganz verschwommen, Dew. Es sind zwei Signale, und … und eins davon bewegt sich.«
    »Konzentriere dich auf das Signal, das sich nicht bewegt«, sagte Dew. »Denn sie können das Tor nicht wegschaffen.«
    Perry nickte noch einmal. Er atmete tief durch die Nase ein und langsam durch den Mund aus. Mit noch immer geschlossenen Augen hob er die Hand und deutete über die Motorhaube des zerfetzten Ford hinweg.
    Er zeigte die Atwater Street hinab, Richtung City. Zur Linken der Straße befand sich ein verschneites Feld, und jenseits des Feldes lag der Detroit River. Auf der rechten Seite der Straße sah er ein heruntergekommenes, dreistöckiges Backsteingebäude, das von unbebauten Grundstücken umgeben
war. Oben am Gebäude befand sich auf einem ausgebleichten blauen Hintergrund die kaum lesbare Aufschrift GLOBE TRADING

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