Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Visby: Roman (German Edition)

Visby: Roman (German Edition)

Titel: Visby: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Slawig
Vom Netzwerk:
Vorträge über Moral.« Sie wandte sich ab und stapfte davon.

Date: Thu, 25 Aug 2005 23:45:02 +0200
    From: [email protected]
    To: [email protected]
    Subject: Re: Deine Mail
    Hallo Dhan,
    ich habe Eglund gefunden. Durch einen Zufall ging es sehr schnell. Ich weiß, wo er wohnt und was er so treibt.
    Das war die gute Nachricht. Die schlechte ist: Anscheinend ist er kein ganz harmloser Mensch. Nach der Vorgeschichte kommt das zwar nicht völlig überraschend, aber es macht die Sache doch brisant. Worum es genau geht, breite ich hier lieber nicht aus, aber es ist schon ziemlich heftig.
    Das heißt jetzt nicht, dass ich aussteigen will (also fall nicht gleich über mich her;)). Ich denke aber, wir sollten uns unbedingt gut überlegen, wie wir uns ihm nähern. Uns eine Strategie mit ein paar Sicherungsnetzen ausdenken.
    Ich schlage also noch mal vor, dass wir uns treffen. Entweder in Århus, falls du schon wieder zu Hause bist, oder irgendwo in Deutschland. Da richte ich mich gern nach dir. Nur per Mail kommen wir wohl nicht weiter. Dazu ist die Sache zu kompliziert.
    Gruß
    Lee

Date: Fri, 26 Aug 2005 19:51:34 +0200
    From: [email protected]
    To: [email protected]
    Subject: Re: Deine Mail
    Tut mir leid, Lee, aber aus deinen vagen Andeutungen werde ich nicht schlau. Ich habe nie damit gerechnet, dass Eglund sich als vorbildlicher Bürger entpuppt – aber ich will eine rein private Sache mit ihm bereden, was spielt es da für eine Rolle, womit er sein Geld verdient? Also sag mir bitte, was du herausgefunden hast.
    Dhan

Date: Fri, 26 Aug 2005 20:27:33 +0200
    From: [email protected]
    To: [email protected]
    Subject: Re: Deine Mail
    Hallo Dhan,
    ich glaube, dir ist nicht ganz klar, womit wir es zu tun haben. Meinst du wirklich, unser Freund vertraut einfach so deinem Wort, dass du rein privat etwas mit ihm bereden willst? Das kann er sich doch gar nicht leisten. Für solche Leute gibt es keinen Bereich im Leben, der nicht irgendwie auch mit ihren Geschäften zu tun hat. Das ist reiner Selbstschutz. Da kommst du nicht gegen an.
    Ich will doch auch gar nicht sagen, dass wir die Finger von ihm lassen sollen. Natürlich nicht. Er ist vermutlich unsere beste Quelle. Aber wir sollten vorher ganz genau durchsprechen, wie wir vorgehen. Was wir ihm erzählen und was nicht usw. Und das sollten wir persönlich bereden, in aller Ruhe.
    Also lass uns bitte ein Treffen vereinbaren. Am besten gleich übermorgen. Du hast mich engagiert, damit ich dir helfe. Dann hör jetzt bitte auf meinen Rat.
    Gruß
    Lee

    Date: Fri, 26 Aug 2005 21:40:21 +0200
    From: [email protected]
    To: [email protected]
    Subject: Re: Deine Mail
    Ich sage das ungern, Lee – aber ich habe dich als Researcher engagiert, nicht als Kindermädchen. Wieso reichst du nicht einfach die Infos an mich weiter und überlässt mir die Entscheidung, wer sich wem wie nähern soll?
    Ich habe keine Ahnung, wo ich am Sonntag sein werde. Im Augenblick sitze ich in einem Kaff in Westfalen in einem schlechten Internetcafé. Falls ich überhaupt nach Aarhus zurückfahre, dann nur, um neu zu packen, bevor ich Eglund besuche. Mach mir da bitte keinen Strich durch die Rechnung. Ich kann mir nicht unbegrenzt freinehmen.
    Dhan

Date: Fri, 26 Aug 2005 22:05:23 +0200
    From: [email protected]
    To: [email protected]
    Subject: Re: Deine Mail
    Hallo Dhan,
    dann muss ich wohl doch deutlicher werden. Überleg mal: Woher soll ich denn wissen, dass du wirklich Dhanavati Reinerts bist? Du könntest genauso gut ein Rivale von unserem Freund sein und versuchen, ihn in eine Falle zu locken. Mit mir als Komplize. Dann säße ich schön in der Scheiße. Eine Mail-Adresse kann schließlich jeder faken.
    Versteh mich nicht falsch: Ich glaube nicht, dass es so ist. Aber ich möchte mich gern davon überzeugen. Das bin ich schon meiner Familie schuldig.
    Ich habe jetzt für Montagabend ein Zimmer im Dom Hotel in Århus gebucht. Am Dienstag werde ich um zehn Uhr morgens am Haupteingang zum Dom stehen, mit einer roten Basecap auf dem Kopf mit gelber Aufschrift: CCO . Falls dir der Termin nicht passt, ruf mich vorher an unter 0163-1 737 743. Wenn du nämlich gar nicht kommst, werde ich nicht weiter für dich arbeiten. Tut mir leid, aber das ist mein letztes Wort.
    Gruß
    Lee
    PS : Dafür bringe ich dir auch Nachname und Adresse von Adrian mit.

MARSBERG/ÅRHUS
    27. AUGUST
    Das Hotel lag in Marsberg, so nah an der Diemel, dass man bei offenem Fenster das Wasser

Weitere Kostenlose Bücher