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Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Zimmer.“
    Christian runzelte die Stirn. „Bei meiner Ankunft habe ich sie auch nicht im Garten gesehen.“
    Der Herzog sah Christian an. „Wusste sie, dass Sie kommen?“
    „Ja, Euer Gnaden. Wir haben es heute Morgen vereinbart.“ Jameson runzelte besorgt die Stirn. „Normalerweise kommt sie doch eher zu früh.“
    Der Lakai öffnete den Mund, zögerte und sagte schließlich: „Ihre Zofe ist auch ein bisschen verstört. Sie hat erzählt, Lady Elizabeth hätte sie gebeten, ihr Reitkleid herauszulegen, doch sie wäre nicht gekommen, um es anzuziehen.“
    Nun wirkte auch der Herzog besorgt. „Verdammt! Wo zum Teufel steckt sie bloß?“
    Der Lakai zuckte hilflos mit den Schultern. „Ich weiß nicht, Euer Gnaden. Einer der Stallburschen sagte, Lord Benningtons Pferd steht im Stall. Er ist allerdings auch nirgendwo zu finden.“
    „Bennington?“, wiederholte der Herzog. „Wo zum Teufel steckt der?“
    Irgendetwas stimmte da nicht. Christians Instinkt, geschärft durch die vielen Jahre auf der Landstraße, schlug Alarm. „Finden Sie Lady Elizabeth“, befahl er und stellte sein Glas auf einem Beisteiltischchen ab. „Lassen Sie alle Räume durchsuchen. Wir müssen sie finden.“
    Der Lakai drehte auf dem Absatz um und eilte aus der Bibliothek, Jameson hingegen warf dem Herzog einen fragenden Blick zu.
    „Was soll das?“, fragte Massingale und richtete sich im Sessel auf. Sein Gesicht war rot angelaufen. „Westerville, was zum Teufel fällt Ihnen ein? Für wen halten Sie sich, dass Sie meine Dienstboten herumkommandieren, als wären Sie der König?“
    Christian beugte sich vor. „Wissen Sie denn, wo sie ist? Ist sie in Sicherheit?“
    Massingale runzelte die Stirn. „In Sicherheit? Warum sollte sie nicht in ... “ Er hielt inne, und sein Gesicht wurde ein wenig bleich. Er fuhr zu Jameson herum. „Was stehen Sie hier noch herum? Haben Sie den Viscount nicht gehört? Machen Sie sich sofort auf die Suche nach Lady Elizabeth. Und finden Sie mir auch Lady Charlotte, wenn Sie schon dabei sind. Ich will von beiden wissen, wo sie sind.“
    „Jawohl, Euer Gnaden.“ Jameson verneigte sich. „Ich werde in wenigen Minuten berichten. “
    „Tun Sie das.“
    Sie werden sie schon finden. Sie müssen sie finden. Etwas anderes konnte Christian nicht erlauben. Ungeduldig fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. Seine Brust schmerzte, als trüge er ein eisernes Band. Vermutlich war sie nur spazieren und ließ sich all die schwierigen Probleme durch den Kopf gehen, die vor ihnen lagen. Er zuckte zusammen, als er sich vorstellte, wie sie verstört durch die Gegend wanderte.
    Er hatte Beth versprochen, abzuwarten und ihren Großvater nur in ihrem Beisein mit seinem Verdacht zu konfrontieren. Aber würde ihnen das nicht allen noch mehr Schmerz bereiten? Es wäre besser, jetzt mit dem alten Mann zu reden, während Beth nicht dabei war und die schreckliche Wahrheit nicht hören könnte.
    Christian schob die Hand in die Tasche. Darin trug er die kleine Andenkenschachtel seiner Mutter, in der er die Briefe aufbewahrte. Er zog die Schachtel heraus und legte sie auf das Beistelltischchen, auf der schon der Brandy stand.
    Einen Augenblick war nur das Ticken einer Uhr zu hören. Langsam streckte der Duke die Hand aus, hob die Schachtel hoch und öffnete sie. Sorgfältig sah er den Inhalt durch. Seine Finger zitterten, vor allem, als er die Briefe berührte. Er hob den Blick. „Woher haben Sie die?“
    „Vom Gefängniswärter meiner Mutter.“
    Massingale schloss die Schachtel und stellte sie auf den Tisch zurück. „Ich bin froh, dass Ihnen etwas von ihr geblieben ist.“
    Christian griff in die andere Tasche und holte den Brief des Bischofs und die Miniatur heraus. Er legte die Sachen auf die Schachtel seiner Mutter.
    Der Duke starrte ihn erbost an. „Sie waren an meinem Schreibtisch!“
    „Ja. Warum haben Sie eine Miniatur meiner Mutter?“
    Die Miene des Herzogs verfinsterte sich und wurde beinahe mürrisch. „Ich hatte sie nicht, sie gehörte meinem Sohn. Er hielt sie in der Hand, als er starb. Da hatte er hohes Fieber, und die letzten Tage erkannte er uns nicht mehr.“ Der Herzog nahm die Miniatur und betrachtete sie. Plötzlich wirkte er sehr schwach. „Aber an sie erinnerte er sich. Jedes Mal, wenn sein Blick auf das Bild fiel, rief er nach ihr.“ „Woher kannte er meine Mutter?“
    Abrupt legte der Herzog die Miniatur wieder hin. „Das ist eine komplizierte Geschichte.“ Er schaute auf die Briefe und meinte

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