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Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Adresse widerspruchslos akzeptierte. Er nahm den Brief entgegen, dankte mir und führte mich hinaus. Am nächsten Tag starb Ihre Mutter.
    Ich wünschte, ich hätte mehr Informationen für Sie. Sie fragen nach Beweisen. Alles, was ich dazu sagen kann, ist das - wenn Sie das Collier finden, wissen Sie, wer Ihrer Mutter Böses wollte. Ihre Mutter war eine gute, gottesfürchtige Frau, und ich bin sicher, dass sie am Ende Ihren Weg fand, und Sie werden das sicher auch.
    Gott segne Sie, mein Sohn 
    Vater Joshua Durham
    Christian setzte den Brief ab. Sinclair. Wieder dieser Name. War es ein Deckname für den Herzog? Christian atmete tief ein.
    „Mylord?“, durchbrach Reeves’ Stimme das Schweigen. Christian bemühte sich, aus seinen Gedanken aufzutauchen. Seine Mutter war am Ende also doch nicht ganz allein gewesen. Vater Durham hatte sie gefunden und für sie getan, was er konnte. Bis zu diesem Augenblick hatte Christian gar nicht gewusst, was für eine Belastung die Vorstellung von ihrem einsamen Tod für ihn gewesen war.
    Reeves’ Stimme schnitt durch den Nebel in Christians Kopf. „Was Seine Lordschaft jetzt braucht, ist noch ein Tässchen Tee.“
    „Pah“, meinte Willie. „Lieber einen Brandy.“
    Christian faltete den Brief wieder zusammen und legte ihn auf dem Tisch neben sich ab. „Keinen Tee mehr. Brandy auch nicht.“
    Reeves verneigte sich. „Darf ich fragen, ob der Brief Ihren Erwartungen entspricht?“
    „Ja“, versetzte Christian und blickte auf die gefaltete Nachricht. „Irgendwo im Haus des Dukes liegt ein Collier verborgen, das meiner Mutter gehört. Wenn ich es finde, habe ich den Beweis, dass er an der widerrechtlichen Einkerkerung meiner Mutter beteiligt war.“
    Willie kratzte sich am Ohr. „Was für ein Halsband ist es denn?“
    Christian sah auf den Brief und seufzte mutlos. „Ich weiß nicht. Der Bischof schreibt, es wäre berühmt gewesen.“
    „Ah, das Saphircollier“, meinte Reeves.
    Christian sah ihn an. „Sie kennen es?“
    „Am Tag Ihrer Geburt hat Ihr Vater Ihrer Mutter ein Saphircollier geschenkt. Es war ziemlich auffällig, da es sehr kunstvoll in Silber gefasst war. Ich habe nie etwas Vergleichbares gesehen.“
    „Glauben Sie, dass Sie eine Zeichnung anfertigen könnten? Ich muss wissen, wie es aussieht.“
    „Ich weiß sogar noch etwas Besseres. Das Collier wurde nämlich bereits gemalt, auf dem Porträt Ihrer Mutter, das im Landhaus Ihres Vaters hängt. Von hier sind es nur zwei Stunden.“
    Wie passend, dass das Gemälde, das sein Vater in Auftrag gegeben hatte, Christian dabei unterstützen sollte, den Verräter seiner Mutter zu finden. Irgendwie war das, als würde ihm sein Vater von jenseits des Grabes helfen. Christian schüttelte den Gedanken ab, er glaubte nur an das, was er sehen konnte.
    Nun blickte er zu Reeves. „Hervorragend. In einer Stunde brechen wir auf; heute Abend können wir wieder zurück sein. Und dann ...“, Christian nickte, „... dann muss ich mich irgendwie ins Haus des Herzogs einschleichen. Jetzt mehr denn je.“
    „Können Sie nicht einfach hinfahren und ihn besuchen?“, meinte Willie hilfreich.
    „Er empfängt niemanden. Deswegen ist seine Enkelin für mein Vorhaben ja so wichtig. Nur sie und ihre Stiefmutter kommen an ihn heran, und die Stiefmutter lebt fast so zurückgezogen wie der alte Massingale selbst. Ohne Begleitung eines gewissen Lord Bennington geht sie nirgendwohin. “
    „Na denn“, erklärte Willie gut gelaunt, „dann werden Sie es eben bei der Enkelin probieren müssen.“
    „Genau das habe ich ja versucht, aber ... jetzt liegen die Dinge nicht mehr so einfach.“ Christian rieb sich das Kinn. Vermutlich könnte er auch ohne Elizabeths Hilfe zurechtkommen, aber mit ihr wäre es wirklich sehr viel einfacher.
    Er runzelte die Stirn, fragte sich, ob er vielleicht nur nach Gründen suchte, mit ihr zusammen sein zu können. Ihre Begegnung am Morgen hatte ihm Appetit auf mehr gemacht, selbst wenn sie deutlich gemacht hatte, dass sie nie mehr mit ihm allein sein wollte. Unter vier Augen mit ihr zu reden würde sich ab sofort schwierig gestalten, aber es war möglich. Das Problem war nur, ob er nahe genug an sie herankommen und ihr Vertrauen so weit gewinnen könnte, dass er eine Einladung nach Massingale House ergatterte - vor allem, nachdem sie jetzt misstrauisch geworden war. Er dachte an ihr starres Lächeln, als sie ihn im Museum hatte stehen lassen, und seufzte. „Ich weiß nicht, ob es mir gelingt, Lady Elizabeths

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