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Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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abgewinnen?“
    „Diese Dinge haben nichts Positives an sich. Wir müssen einen Weg finden, Großvater davon zu überzeugen, das Aufgebot nicht verlesen zu lassen. Sonst ..." Beth presste die Lippen aufeinander, nicht willens, diesen Gedanken weiter zu verfolgen. „Wir müssen es probieren.“
    Er sah sie lange an. Seine Augen waren umschattet, verborgen. Sie fragte sich, was er wohl dachte, welche Gedanken ihn von einer Antwort abhielten.
    Schließlich zuckte er mit den Schultern. „Na schön. Wir werden ja sehen, ob dein Plan funktioniert.“
    „Das wird ganz leicht. Wir können einfach das Datum nach hinten verschieben - ich werde anführen, dass ich ein schöneres Kleid brauche oder dass die Lilien noch nicht blühen, und dann, wenn der Skandal verblasst ist, werden wir einen riesigen Streit anzetteln und dem Spuk ein Ende bereiten. Wir werden nie wieder miteinander reden müssen.“ Er antwortete nicht.
    „Wes... ich meine, Christian. Was meinst du? Findest du den Plan machbar?“
    „Auf alle Fälle ist er verzweifelt“, entgegnete er ausdruckslos. „Aber ich kann dir wohl keinen Vorwurf machen. Unter solchen Umständen würde vermutlich niemand heiraten wollen.“
    Ihr wurde eng in der Brust. „Nein, allerdings nicht. Ich dachte nur ... auf die Art können wir die Hochzeit umgehen, und du hast trotzdem noch Gelegenheit, das Haus zu durchsuchen. Alle werden glauben, dass du mich besuchst.
    Großvater hält sich meist in der Bibliothek auf; ohne Hilfe kommt er nicht die Treppe hinauf. Und Charlotte bleibt meist auf ihrem Zimmer. Wir sollten also in aller Ruhe und ohne Störung suchen können. Das einzige Problem sind die Dienstboten.“
    Christian begegnete ihrem Blick. „Du hast an alles gedacht, nicht?“, meinte er.
    „Ich habe mir Mühe gegeben“, erwiderte sie.
    Er nickte, enthielt sich aber jeden Kommentars, obwohl er nicht gerade erfreut wirkte.
    Beth biss sich auf die Lippe. Sie wollte ihm wirklich helfen. Sobald erst feststand, dass das Collier nicht in Massingale House war, hätte sie Christian gern anderswo bei der Suche unter die Arme gegriffen. Irgendwo musste es Hinweise geben, die er übersehen hatte, irgendeinen Beweis, den er falsch interpretiert und auf ihren Großvater als Täter gebracht hatte.
    „Westerville, was meinst du? Wärst du bereit, Großvater dazu zu überreden, noch ein wenig abzuwarten?“
    „Mein Name ist Christian, meine Liebe.“ Sein Blick war aufgebracht, doch er lächelte. „Ich bin froh, dass du dich bereit erklärt hast, das Lösen der Verlobung zu übernehmen. Wenn ein Mann das tut, gilt er als Schurke. Wenn eine Frau eine Verlobung löst, heißt es, sie wäre gerade noch rechtzeitig zu Sinnen gekommen und hätte sich aus einer bösen Situation befreit.“
    Ihre Lippen begannen zu zittern, was Christian ermutigte hinzuzufügen: „Ich weiß nicht, warum das so ist, doch ich habe es immer wieder erlebt.“
    Das Lächeln erstrahlte nicht zur vollen Blüte, aber etwas von der Anspannung war aus ihrer Miene gewichen. „Tut mir leid. Ich will gar nicht so feige sein.“
    „Du? Feige?“ Er winkte ab. „Vergiss es.“
    „Ja, schön ... du scheinst mit alldem viel besser zurechtzukommen als ich.“
    „Vielleicht kann ich meine Furcht nur besser verbergen. Egal wer man ist, es erschreckt einen doch, wie leicht man vor den Altar gezwungen werden kann. “
    Sie sah ihn eine lange Weile an. Er nutzte die Gelegenheit, ihre sanft geschwungenen Wimpern zu bewundern, die dicht und dunkelbraun waren und ganz erheblich zum Reiz ihrer blonden Haare beitrugen.
    „Mein Lieber, ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer dich zu etwas zwingen könnte, was du nicht willst, vor allem nicht zu etwas so Wichtigem wie einer Heirat. “
    „Dich kann sicher auch niemand zu etwas zwingen, es sei denn, du willst es tun. Um ehrlich zu sein, als ich mit deinem Großvater gesprochen habe, war er überhaupt nicht sicher, ob er dich dazu bringen könnte, seinen Wünschen zu entsprechen.“
    Sie lächelte ein wenig. „Ich hätte mich natürlich weigern können, das weiß er. Aber es wäre in eine ziemlich heftige Schlacht ausgeartet.“
    „Zwei störrische Leute, die ineinander verkeilt sind. Vermutlich wäre dies ein Anblick, der sich lohnen könnte.“
    Ein Kichern entfuhr ihr, und um ihre Augen bildeten sich reizende Lachfältchen. „Der Anblick würde sich nicht im Mindesten lohnen. Er würde mit puterrotem Gesicht herumtoben und mit dem Stock auf den Boden schlagen, während

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