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Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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des Viscounts war mehr. Sie beobachtete nicht länger nur die anderen. Stattdessen fühlte sie sich auf einmal lebendig wie nie zuvor. Dieses neue Bewusstsein spürte sie am ganzen Körper, ihr Geist war erfüllt von Leidenschaften und neuen Gedanken, die sie vorantrieben. Bevor sie wusste, was sie tat, erwiderte sie den Kuss, schlang die Arme um Christians Hals und drängte sich an ihn. Sie wollte mehr davon, mehr von ihm.
    Ein tiefes Stöhnen stieg aus seiner Kehle auf, und dann umfasste er ihren Kopf und ihren Rücken und zog sie an sich. Er vertiefte den Kuss, öffnete den Mund ein wenig, und seine Lippen fühlten sich warm und fest an.
    Die verschiedensten Empfindungen brannten sich durch ihren Körper. Beth erschauerte, als Christian mit der Zunge über ihre Zähne strich. Ihre Muskeln spannten sich an, ein Prickeln überlief sie, und es wurde ihr abwechselnd heiß und kalt.
    Seine Hand glitt zu ihrer Schulter, dann an ihrem Rücken hinab, hinterließ eine Spur brennender Leidenschaft. Dieser Mann mit seiner wilden Schönheit und dem verletzten Ausdruck tief in den Augen brachte sie dazu, dass sie sich nach seinen Berührungen ebenso sehnte, wie sich ein Verhungernder nach Nahrung sehnte.
    Plötzlich gab er sie frei. Er erhob sich von der Bank und entfernte sich ein kleines Stückchen.
    Beth ließ er halb liegend auf der Bank zurück, mit aufgelöstem Haar und heftig klopfendem Herzen.
    Zwei Dinge erkannte sie in schneller Folge. Erstens hatte sie nicht gewollt, dass Christian aufhörte. Und zweitens fiel ihr nicht ein Grund ein, warum er hätte aufhören sollen, selbst jetzt nicht, da sein warmer Mund sie nicht mehr ablenkte. Sie waren schließlich verlobt. Bei Verlobten waren derartige Begegnungen doch sicher normal, oder etwa nicht?
    Er warf ihr einen Blick zu und runzelte die Stirn, als er ihr zerzaustes Haar sah. „Du brauchst einen Kamm.“
    Mit leicht zitternder Hand strich Beth sich das Haar glatt. „Ich sehe eben aus, als wäre ich geküsst worden, und genau das ist ja auch passiert. Wenn mich mein Verlobter nicht küssen darf, wer dann?“
    Er lächelte nicht. Stattdessen fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht und seufzte. „Beth, wir müssen damit aufhören. Ich kann es nicht jedes Mal rechtzeitig beenden.“
    „Ich weiß.“ Sie biss sich auf die Lippen. „Christian, es tut mir leid. Ich dachte nur, nachdem wir verlobt sind ... “
    „Aber doch nicht richtig! “ Harsch tönte seine Stimme ihr entgangen.
    Sie versteifte sich. Ihre Wangen waren dunkelrot. „Ich weiß.“
    Tiefes Schweigen erfüllte den Garten. Irgendwo in der Feme schlug ein Vogel, dann herrschte wieder Stille.
    Schließlich seufzte Christian. „Tut mir leid. Ich bin nicht hergekommen, um mit dir zu streiten oder ..." Er schüttelte den Kopf. „Ich wollte dir etwas geben.“ Langsam griff er in die Tasche und holte ein Päckchen heraus, das er ihr dann reichte. „Das sind die Informationen, von denen ich dir erzählt habe. Ich habe einen Begleitbrief dazu geschrieben, in dem erklärt wird, was die einzelnen Dokumente zu bedeuten haben. Ich möchte, dass du verstehst, warum ich das Haus durchsuchen muss. Warum ich überzeugt bin, dass sich dein Großvater eines schweren Verbrechens schuldig gemacht hat.“
    Sie nahm das Päckchen entgegen. Das Papier fühlte sich kühl und glatt an. Sie rieb über das Band, das die Papiere zusammenhielt.
    „Ich brauche das Päckchen aber wieder.“ Christian nickte zu den Briefen. „Die Briefe sind gewissermaßen alles, was mir von meiner Mutter geblieben ist.“
    Beth nickte. „Ich passe gut darauf auf, das verspreche ich dir.“
    „Danke. Ich muss jetzt gehen.“
    „Möchtest du nicht mit reinkommen?“ Beth stand auf und schob die Briefe in eine Tasche ihres Rocks. „Großvater hat nach dir Ausschau gehalten.“
    „Wenn ich mich nicht täusche, hat er mich auch gesehen. Seit meiner Ankunft schaut er aus dem großen Fenster am anderen Ende des Hauses.“
    Beth lächelte. „Was für ein Glück, dass uns die Pergola vor neugierigen Blicken versteckt.“
    „Allerdings. Beth, ich ... danke dir, dass du die Briefe lesen willst und dir anhörst, was ich zu sagen habe. Das bedeutet mir eine Menge.“
    „Ich habe mich bereit erklärt, dich bei der Suche nach dem Mörder deiner Mutter zu unterstützen. Wir werden die Abmachung aus dem Billardzimmer einhalten.“
    Er schwieg einen langen Augenblick. Als er ihr schließlich antwortete, klang seine Stimme belegt. „Danke. Ich muss

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