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Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund

Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund

Titel: Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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hatten, dass etwas nicht stimmte.
    Kaitlyn riss das Steuer herum. Der Van schleuderte erst nach links auf die Gegenfahrbahn. Kait sah eine Baumgruppe in rasanter Geschwindigkeit auf sich zukommen.

    Lenk nach rechts! Steure gegen!
    Kait war sich nicht sicher, von wem der Ratschlag kam, aber sie befolgte ihn prompt. Der Van schleuderte nach rechts, wieder zu weit.
    Ich komme von der Straße ab, dachte sie, merkwürdig gefasst.
    Dann brach das blanke Chaos über sie herein.
    Kaitlyn wusste später nicht genau, was als Nächstes geschah, sondern nur, dass es schrecklich war. Zweige peitschten gegen das Auto, Äste knallten auf die Windschutzscheibe. Es gab einen Aufprall, einen harten Aufprall, der sie aber nicht abzubremsen schien.
    Das Auto hob ab, schwebte und schoss dann in die Tiefe.
    Kaitlyn hatte das Gefühl, in einem Fahrstuhl zu sitzen, der ungebremst in die Tiefe rast. Sie hörte Schreie, vielleicht war es auch ihre eigene Stimme. Dann gab es wieder einen Aufprall, und ihr wurde schwarz vor Augen.

KAPITEL ZEHN
    Kaitlyn hörte Wasser rauschen, ein melodiöses Gurgeln. Es war beruhigend, und ein Teil von ihr wollte einfach nur daliegen und dem Geräusch lauschen.
    Doch das ging nicht. Da war etwas, um das sie sich kümmern musste. Jemand … Rob.
    Und natürlich die anderen. Etwas Schreckliches war geschehen, und sie musste nachsehen, ob es ihnen gut ging.
    Dabei war sie sich gar nicht sicher, was eigentlich vorgefallen war.
    Es war etwas Furchtbares, so viel wusste sie. Sie musste erst einmal herausfinden, was eigentlich passiert war.
    Als sie die Augen öffnete, stellte sie fest, dass sie in Marisols Auto saß. Es stand still und befand sich nicht mehr auf der Straße. Durch die Windschutzscheibe sah sie Bäume, deren Äste schwer mit grünen Flechten behangen waren. Neben ihr war Wasser – ein Bach.
    Jetzt erst merkte sie, dass der Fußraum voller Wasser war.

    Idiot! Sie hatte einen Unfall gebaut!
    Sofort sah sie zu Rob hinüber. Der blinzelte, versuchte seinen Gurt zu lösen. Ihm war offenbar so schwummrig wie ihr.
    Rob, ist mit dir alles in Ordnung? Instinktiv bediente sich Kait der vertraulichsten Form der Verständigung.
    Rob nickte, noch immer benommen. Auf seiner Stirn klaffte eine Platzwunde. »Ja, und mit dir?«
    »Es tut mir leid. Es tut mir so leid …« Wenn jemand nachgefragt hätte, so hätte Kaitlyn gar nicht gewusst, wofür sie sich eigentlich entschuldigte. Sie wusste nur, dass sie etwas Schreckliches getan hatte.
    Vergiss die Entschuldigungen. Wir müssen hier raus, sagte Gabriel.
    Kaitlyn warf einen Blick in den hinteren Teil des Wagens. »Geht es euch gut, Leute? Ist jemand verletzt? «
    »Uns geht es gut, glaube ich«, sagte Lewis. Er und Anna standen gerade auf. Offenbar waren sie unverletzt, doch ihre Gesichter waren kreidebleich, die Augen noch vor Entsetzen geweitet.
    »Helft mir mal«, stieß Gabriel aus, der an der Schiebetür zerrte.
    Erst zu dritt gelang es ihnen, die Tür zu öffnen. Die Fahrer- und Beifahrertür klemmten. Kait und Rob mussten über die Mittelkonsole nach hinten klettern,
um aus dem Auto zu kommen. Als Kait hinaussprang, landete sie in eiskaltem Wasser. Ihr blieb kurz die Luft weg. Mit Robs Hilfe watete sie schmerzenden Fußes über spitze Steine zu einer Sandbank.
    Von dort aus konnten sie sehen, was mit dem Van geschehen war. Sie waren von der Straße abgekommen, durch eine Baumgruppe geschossen und dann über eine steile Böschung in den Bach gestürzt. Wahrscheinlich hatten sie Glück gehabt, dass sie mit den Rädern zuerst aufgekommen waren, dachte Kaitlyn. Den silberblauen Van hatte es schwer erwischt. Der vordere rechte Kotflügel war nur noch ein Haufen Schrott.
    »Es tut mir so leid«, flüsterte sie. Jetzt wusste sie wieder, was ihr leid tat. Sie trug gleich eine doppelte Schuld. Sie hatte die Kontrolle über das Auto verloren, und es war ihr nicht gelungen, ihr eigenes Bild richtig zu deuten, das sie hätte warnen können.
    »Mach dir keine Sorgen, Kait«, tröstete sie Rob sanft und legte den Arm um sie. Doch in diesem Moment zuckte er zusammen.
    »Oh, Rob, dein Kopf – das ist eine heftige Platzwunde. «
    Er tastete die Stirn vorsichtig ab. »Nicht so schlimm«, murmelte er, ließ sich jedoch auf die mit Farn bewachsene Böschung sinken. Regentropfen fielen von den Bäumen auf sie herab.

    »Wir waschen sie besser aus«, sagte Anna. »Wasser haben wir, aber ich bräuchte ein Stück Stoff.«
    »Meine Reisetasche!« Kaitlyn wollte sich schon ins

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