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Visionen Der Nacht: Der Tödliche Bann

Visionen Der Nacht: Der Tödliche Bann

Titel: Visionen Der Nacht: Der Tödliche Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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war zu einem Hohlkreuz durchgedrückt, während die Energie durch sie hindurchschoss. Dann fiel sie in sich zusammen und lag zum ersten Mal, seit die drei das Zimmer betreten hatten, völlig reglos da. Ihre Augen waren geschlossen. Einer der Monitore begann zu piepsen.
    Dann beobachteten die drei, dass sich Marisols rechte Hand bewegte. Die Finger streckten sich, das Handgelenk lockerte sich. Arm und Hand sahen wieder völlig normal aus.
    »Oh Gott«, flüsterte Lewis. »Schaut euch das an.«
    Rob brachte keinen Ton heraus. Der Monitor piepste noch immer. Marisols Augen öffneten sich.
    Nicht halb, sondern ganz. Rob sah, dass Marisol bei Bewusstsein war. Sie fasste sich mit der Hand an die Wange, blinzelte und blickte sich verängstigt um.
    »Es ist alles gut«, rief Rob über das Piepsen des Monitors hinweg. »Du wirst wieder gesund, verstehst du?«
    Sie nickte unsicher.
    Vor der Tür hörten sie Schritte. Eine untersetzte Krankenschwester stürzte ins Zimmer. Sie war schon fast am Bett, als sie Rob bemerkte.

    »Was habt ihr denn hier zu suchen? Habt ihr etwas angefasst?«, wollte sie wissen, die Hände in die Hüften gestemmt. Dann sah sie Marisol.
    »Madam, ich glaube es geht ihr ein bisschen besser«, erwiderte Rob. Er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.
    Die Krankenschwester blickte von Marisol zu den Monitoren und wieder zurück. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie schaltete den Monitor ab und maß Marisol den Puls.
    »Wie geht es Ihnen, Schätzchen?«, fragte sie. In ihren Augen schimmerte es feucht. »Warten Sie einen Moment, dann hole ich Doktor Hirata. Was wird sich Ihre Mutter freuen!« Dann eilte sie aus dem Zimmer.
    »Ich glaube, wir gehen besser, ehe Doktor Hirata kommt«, flüsterte Lewis. »Er stellt womöglich komische Fragen.«
    »Du hast recht.« Rob grinste Marisol an und tätschelte ihr kurz die Wange. »Wir sagen deinem Bruder, dass du wach bist, ja? Er wird kommen, so schnell es geht. Und deine Eltern auch …«
    »Rob«, flüsterte Lewis nachdrücklich.
    Sie kamen zur Treppe, ohne dass sie jemand aufhielt. Ein Stockwerk tiefer blieben sie stehen und klatschten einander erleichtert ab.
    »Wir haben es geschafft!«, rief Rob, und seine Stimme hallte durch das leere Treppenhaus. »Wir haben es geschafft! «

    »Du hast es geschafft«, sagte Anna. Ihre dunklen Augen leuchteten. Es stimmte nicht ganz, denn im Grunde war es der Kristall gewesen. Doch ihr Lob jagte Rob einen warmen Schauer durch den Körper, bis in die Fingerspitzen.
    Glücklich umarmte er Lewis. Als er auch Anna in den Arm nahm, spürte er etwas, das sich anders anfühlte als seine Zuneigung zu Lewis. Stärker … wärmer.
    Das verwirrte ihn. Er hatte dieses Gefühl erst einmal gehabt, nämlich als er Kaitlyn, zum Glück noch lebendig, in Mr Zetes’ Keller gefunden hatte. Es war fast wie ein Schmerz, doch es tat nicht weh.
    Entsetzt und beschämt löste er sich von Anna. Er konnte solche Gefühle doch für niemand anderen hegen als für Kaitlyn. Er konnte sich solche Gefühle nicht erlauben.
    Er wusste, dass Anna es merkte und dass es sie verletzte, denn sie wich seinem Blick aus und schirmte ihre Gedanken vor ihm ab. Er war ihr zuwider, und das war auch kein Wunder.
    Eines ist jedenfalls sicher, dachte er: Das darf nie wieder geschehen.
    Auf dem Weg nach unten redete er nur mit Lewis.
     
    »Gut, hier ist es«, sagte Gabriel. Es war ein beeindruckendes massives Steingebäude in einer Einbahnstraße im Finanzviertel von San Francisco. Hinter der vergitterten Glastür saß ein Wachmann.

    »Joyce hat gesagt, der Wächter wird uns nicht viel Ärger machen. Wir melden uns unter den Namen an, die sie uns genannt hat. Die Anwaltskanzlei heißt Digby, Hamilton & Miles und ist im sechzehnten Stock.«
    Er sah Kaitlyn weder an, während er sprach, noch, als sie das Gebäude betraten. Sie schien für ihn gar nicht mehr zu existieren. Doch Joyce hatte sie angewiesen, paarweise hineinzugehen, und Kait vermutete, dass sie sich neben Gabriel halten sollte. Sie bemühte sich um eine Miene, die an Ausdruckslosigkeit der seinen in nichts nachstand.
    Der Wachmann trug einen roten Mantel und telefonierte gerade mit dem Handy. Er blickte kaum auf, als Gabriel die Papiere auf dem Klemmbrett durchblätterte. Gabriel unterzeichnete, dann war Kait dran. Sie schrieb Eileen Cullen, Digby, Hamilton & Miles, 16 und 23.17 Uhr in die dafür vorgesehenen Zeilen.
    Als auch Frost und Renny angemeldet waren, gingen die vier über den

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