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Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition)

Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition)

Titel: Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Lösel
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sein. Und wen er dabei liebt, ob Männlein oder Weiblein, ist alleine seine Sache.
    Allerdings weiß ich nicht, ob der Rest von uns – mein engster Freundeskreis mal ausgenommen – das genau so sieht (hoffe ich zumindest).
    Und auch wenn ich mir nichts mehr wünsche, als nicht die Nummer 1 für Miriams Attacken zu sein, bete ich stumm dafür, dass  nicht Greg und Zachary Ziel ihrer giftigen Ergüsse sein mögen.
    Himmel, Kim! Deine Gedanken eilen dir ja schon wieder meilenweit voraus!
    Noch weiß ich ja gar nicht, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege.
    „ Doch, Baby, tust du!“
    Oh … na klar! Die empfindsamen Antennen meines süßen Empathen haben selbstverständlich gewisse Schwingungen bereits empfangen.
    Ich sehe Kay mit großen Augen an. Die Frage darin ist mehr als deutlich.
    „ Es würde mich riesig freuen für beide. Ich kenne Zachary zwar noch nicht, aber ich mag Greg sehr.“
    Bevor ich mich weiter in Schwärmereien, eine Liaison Greg und Zac betreffend, ergehen kann, holt Rheena mich wieder zurück in die Realität.
„Ich glaube, wir sind vollzählig“, verkündet sie, stellt sich auf ihre Zehenspitzen und überblickt den Speisesaal mit zusammengekniffenen Augen. Ihrem angestrengten Gesichtsausdruck nach, unterstützt von ihrem Zeigefinger, der flink über die Köpfe aller Anwesenden huscht, und ihren stummen Lippenbewegungen, hat sie uns eben erfolgreich durchgezählt.
„Jepp“, sagt sie nachdrücklich, „alle da. Dann lasst uns doch gemeinsam in die Turnhalle gehen.“
„Was ist denn in der Turnhalle?“, frage ich.
„Ach Süße“, kichert Rheena, „du hast jetzt zwar erheblich mehr Mumm, als noch vor einigen Monaten, aber du bist noch genau so verpeilt.“
Natürlich kriege ich auf der Stelle knallrote Wangen.
„Was denn?“, fiepe ich, „was hab ich denn wieder nicht mitgekriegt?“
Ehrlicherweise, muss ich zugeben, dass ich nach unserer Ankunft gestern so platt war, dass ich nach unserem Einzug nur noch wie tot ins Bett gefallen bin. Und nachdem ich heute bis in die Puppen gepennt hab, ist es wohl kaum verwunderlich, dass ich tatsächlich nicht weiß, um was es geht.
Allerdings …
    „ Warum hast du mir nichts gesagt?“
    Wütend blinzele ich zu Kay, der etwas schuldbewusst dreinschaut.
„ Entschuldige, Baby … ich wollte ja, aber du ...“
    „ Verzeih mir! Du hast Recht. Ich hab dir ja keine Möglichkeit dazu gegeben.“
Ehe ich mich noch in Selbstmitleid suhlen kann, steht Kay an meiner Seite und küsst mich sanft hinter mein Ohr.
„Hey! Keinen Ton mehr, ja? Ich habe es unglaublich genossen, dich so unbeschwert und glücklich zu sehen“, flüstert er.
Rheena verdreht ihre Augen.
„Ihr seid so süß“, giggelt sie, „aber wir sollten uns in ...“ Sie schaut auf ihre Armbanduhr. „... weniger als drei Minuten in der Turnhalle einfinden. Mr. Baker hat vor, uns über verschiedene Dinge zu informieren.“
Oh … das klingt gut.
Ich bin ja mal gespannt, was er bezüglich Mrs. McMillan verlauten lässt.
Ob er überhaupt weiß, was tatsächlich geschehen ist?
    „ Na dann“, rufe ich und klatsche in die Hände, „worauf warten wir dann noch?“
    Für einen winzigen Moment sehen mich alle an, als ob mir gerade ein zweiter Kopf gewachsen wäre.
„Was denn?“ Ich drehe mich langsam im Kreis und blicke jedem einzelnen von ihnen ins Gesicht.
    Brüllendes Gelächter setzt ein, unterbrochen von einzelnen gekicherten Sätzen.
„Du bist ja 'ne Marke!“
„Oh Kim, du bist bekloppt!“
„Menschenskind, Kim!“
    Und einem „Gott, Kay … ich weiß grad nicht, ob ich dich beneiden oder bedauern soll!“
Das kommt von Greg und ich schenke ihm dafür mein strahlendstes Lächeln.
     

 
    7)
     
    D ie Turnhalle von Castillian ist nicht wirklich groß. Eher übersichtlich. Gut überschaubar.
    Allerdings haben wir das Glück, dass sich im vorderen Teil der Halle, direkt vor der kleinen Bühne,  ein unübersichtliches Tohuwabohu aus Turngeräten aller Art stapelt, wie beispielsweise das riesige Trampolin und diverse Böcke, sowie jede Mengen Turnmatten und Medizinbälle.
Scheint so, als habe man verstärkt daran gearbeitet, zunächst einmal das Hauptgebäude wieder für die Schülerschar herzurichten.
Was durchaus Sinn macht!
Deshalb verkrümeln Rheena, Lily, Greg, Zac, Kay und ich uns, kaum dass wir uns einen groben Überblick verschafft haben, in die hinterste Reihe.
Auf dem Weg zur Turnhalle haben wir bereits beschlossen, uns einen neuen Tisch im

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