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Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition)

Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition)

Titel: Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Lösel
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habe.“
    „ Kim?“
    Ich begegne Phils fragendem Blick.
    „Weißt du, ob das stimmt?“
    „ Woher soll ich ...“
Ach du Scheiße!
    Phil deutet meine weit aufgerissenen Augen richtig.
    „Sag mir nicht, dass du noch immer deine Abwehrschilde hochgefahren hast“, bittet er beinahe verzweifelt.
    „ Ich … äh ...“
Natürlich habe ich das … der emotionale Stress hat verhindert, dass ich auch nur einen Augenblick an das Naheliegendste gedacht habe.
    „ Es tut mir leid, Dad“, flenne ich, „ich hab wirklich nicht daran gedacht, meine Schilde wieder herunter zu fahren.“
    Wie konnte ich denn nur so dämlich sein?
    Da mache ich mir Gedanken, weil ich nicht weiß, wie ich Kay beschützen soll, und komme nicht auf das Einfachste.
    „ Beruhige dich, Spätzchen!“, fordert mich die ruhige Stimme meines Dads auf. „Atme tief durch und dann streck deine Fühler aus!“
    Als benötigte ich diese Anleitung, folge ich Phils Anweisungen, schließe die Augen, zwinge mich, gleichmäßig ein- und aus zu atmen und rufe nach meinem Freund … oder Exfreund …
    Nein! Das will ich jetzt nicht denken!
    „ Kay?“
    Nichts!
    „Bitte, Kay! Wo bist du? Ich … es tut mir leid … so leid … ich war so dumm …“
    Nichts!
    „Warum meldet er sich nicht?“ Meine Stimme bebt schon wieder.
    „ Vielleicht hat Kay seine Schilde auch hochgefahren“, mutmaßt Phil.
    „ Ja“, stoße ich erleichtert aus, „ganz bestimmt ist es so!“
Ich wende mich an meinen Bruder. „Vic, kannst du Rheena eine SMS schicken und sie fragen? Bitte! Eine Nachricht von mir würde sie bestimmt ignorieren“, schließe ich traurig.
    Statt meiner Bitte nachzukommen, wendet er sich an Phil.
    „Phil, ich weiß, dass das, um was ich dich jetzt bitte, nahezu unmöglich ist … aber ...“, Vic verleiht seiner Miene einen entschlossenen Ausdruck, „verdammt, Phil. Durch diese Geheimniskrämerei hat Kim bereits ihre beste Freundin verloren und ist auf dem besten Weg, auch Kay ...“
Ich zucke wie unter einem Peitschenhieb zusammen und Vic streichelt über meine verquollenen Wangen.
    „ Entschuldige, Kleines!“, bittet er, bevor er fortfährt, „und da wir nicht wissen, was unsere Freundin Miss Shovelbaker ausgebrütet hat, verliere auch ich möglicherweise … Rheena ...“
    Ich rechne mit einer sofortigen und unmissverständlichen Abfuhr Phils. Schließlich ist KSP nicht irgendeine Abteilung, wie zum Beispiel das Mord- oder Drogendezernat einer Allerwelts-Polizeidienststelle.
    Da bisher ich die Einzige bin, die verliebt ist – und das auch noch sozusagen KSP-intern, stellte sich das Problem nicht.
    Aber jetzt ist mein Bruder bis über beide Ohren verliebt ... in Rheena … und dann ist da ja auch noch Renee, der sich – da die weibliche Kapazität in unserer Organisation ausgeschöpft ist – auch nur „aushäusig“ verlieben kann.
    Phils langes Schweigen zeigt uns, dass seine Gedanken vermutlich eine ähnliche Richtung einschlagen.
    „Also gut“, sagt er schließlich und sowohl Vic, als auch mir, fällt die Kinnlade herunter.
    Einfach so?
    „Doch vorher würde ich gerne einige Erkundigungen über Rheena einziehen“, kommt sein Einwand.
    Wenn es sonst nichts ist? Damit können wir leben!
    „Und ich muss natürlich Chief Aggerthon informieren.“
Natürlich muss er das!
„Wird er Schwierigkeiten machen?“, frage ich ängstlich.
    „ Keine Ahnung“, gibt Phil zu und fährt sich durch die Haare, „aber früher oder später mussten wir mit einer solchen Situation rechnen. Nun ist sie eben früher eingetreten, als gedacht.“
Phil deutet ein schiefes Grinsen an.
    „ Du liebst Rheena sehr, hm?“
„Ja, Phil, das tu ich“, antwortet Vic wie aus der Pistole geschossen, „und Rheena liebt mich ebenso. Und ich weiß, dass unser kleines Geheimnis bei ihr sicher sein wird.“
    Nun, die KSP als kleines Geheimnis zu bezeichnen, ist schon ziemlich untertrieben.
    Allerdings würde ich an Vics Stelle auch sämtliche Geschütze auffahren.
    Selbst Phil kann nun ein Grinsen nicht länger unterdrücken.
    „ Gut, dann verbleiben wir folgendermaßen“, ordnet er, jetzt wieder ganz Abteilungsleiter, an. „Du, Kim, versuchst weiterhin, Kay auf eurem üblichen Weg zu erreichen, während du, Vic, deiner Rheena eine Nachricht schickst.“
Wir nicken synchron und Vic hat bereits sein Handy in der Hand, als Phil ihn unterbricht.
    „ Einen Augenblick noch!“
    … oder zu unterbrechen versucht.
    Zu spät!
    Ich beobachte, wie die kleine

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