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Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition)

Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition)

Titel: Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Lösel
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Aggerthon.“
Ach … du … heilige … Scheiße!
    Ich höre, wie Phil laut und vernehmlich die Luft einzieht.
    „Doch nicht etwa …“
    Phil unterbricht sich, als ihm klar wird, dass er nicht weiß, wie lange Rheena bereits im Zimmer war und wie viel sie von unserem Gespräch gehört hat.
    „Doch“, beantwortet Rheena Phils nicht zu Ende gestellte Frage, „ich bin die Tochter von Chief Aggerthon vom CIA. Und da Sie meinen Vater zu kennen scheinen, vermute ich wohl zu Recht, dass auch Sie … und somit wohl auch Vic, Kim und Kay, irgendetwas mit dieser Agentur zu tun haben.“
Phil ist nicht gewillt, Rheenas Frage sofort zu beantworten.
    „ Und was ist der Grund, dass du unter einem anderen Namen auftrittst?“
    Mein Dad ist, im Gegensatz zu Vic und mir, noch nicht bereit, Rheena in unserem kleinen Club willkommen zu heißen. Seine Stimme klingt noch zu sehr nach Agent!
    Das winzige Lächeln, das an ihrem Mundwinkel zupft, verrät mir, dass Rheena der Klang nicht ganz unbekannt zu sein scheint.
    Dann jedoch verändert sich ihre Miene und wird ängstlich.
    Was zum Teufel …?
„Es gab Anfang letzten Jahres Hinweise darauf, dass ich entführt werden soll ...“
    Das Geräusch, als halle eine riesige Glocke in meinen Ohren, lässt mich meine eigenen Worte wie durch einen dicken Wattebausch hören.
    „Oh mein Gott, Rheena“, wispere ich.
    Meine Freundin winkt traurig ab und Vic beeilt sich, seine zuvor an mir getesteten Trost-Qualitäten nun an Rheena auszuprobieren.
    Es funktioniert hervorragend.
    Mein Dad und ich werfen uns einen wissenden Blick zu, bevor er sich leise räuspert.
    Rheena lockert die feste Umarmung meines Bruders ein wenig und sieht meinen Dad an.
    „ Damals sind wir kurzerhand umgezogen“, erklärt sie. „Waren Sie nicht auch anlässlich der Einweihung unseres neuen Domizils anwesend, Mr. Prescott?“
    Phil nickt. „Ja, alle Chefs der einzelnen Unterabteilungen waren eingeladen“, gibt er zur Auskunft, „allerdings war uns der Grund des Umzuges nicht bekannt.“
„Nein, natürlich nicht“, sagt Rheena, „davon wusste niemand etwas. Das war zunächst eine Angelegenheit zwischen Mom und Dad. Mich interessierte es sowieso nur am Rande, da ich bereits auf Castillian und somit kaum zuhause war. Als ich allerdings während der ungeplanten Zusatz-Ferien  über einen längeren Zeitraum daheim war ...“, Rheena wirft uns einen Blick zu, der aussagt, dass sie die vorangegangene Aktion durchaus damit in Verbindung bringt, „habe ich die ein oder andere Unterhaltung meiner Eltern belau … ähm … mitbekommen.“
„Und deine Eltern haben dir dann alles erklärt?“, fragt Vic.
    „ Zuerst nicht“, lächelt Rheena traurig, „aber eines Tages herrschte eine wahnsinnige Aufregung bei uns. Überall wimmelte es von Agenten … die auch als solche erkenntlich waren.“
„Wie meinst du das denn jetzt?“
    Kann ja sein, dass mein Kopf im Moment nicht ganz so schnell ist – was entfernt damit zusammenhängen könnte, dass ich trotz all der Aufregung noch immer versuche, Kay mental zu erreichen -, aber das verstehe ich jetzt wirklich nicht.
    Rheena plustert sich förmlich auf, bevor sie, begleitet von einem Zischlaut ausstößt: „Könnt ihr euch vorstellen, dass nahezu sämtliche unserer Hausangestellten CIA-Agenten sind?“
Können wir nicht …
    Zumindest Vic und ich nicht … Phil kann!
    „Unser Gärtner. Unsere Putzfrau. Ja, sogar der Milchmann, der uns täglich beliefert … alle gehören zum CIA!“
    Rheena hält inne und hebt wie in Abwehrstellung ihre Hände.
    „Halt! Stopp! Das ist nicht ganz richtig, denn Flora, unsere Köchin,  gehört nicht in diesen elitären Reigen. Wahrscheinlich gibt es beim CIA niemanden, der gut kochen kann“, schließt sie ihre Aufzählung mit einem zynisch-harten Lachen ab.
    „ Hey“, widerspricht Phil ihr vehement, „ich koche hervorragend!“
    Mit seinem nicht ganz ernst gemeinten Einwurf schafft mein Dad es, die angespannte Situation wieder etwas aufzulockern.
    „Und … ähm … was war denn jetzt eigentlich passiert, an diesem besagten Tag?“, bringe ich die Sache wieder auf den Punkt.
    „ Oh, da, tja, also … da hab ich – natürlich rein zufällig - ...“
    Natürlich!
    „... mitbekommen, dass eine erneute Entführungs-Drohung eingegangen ist“, flüstert Rheena.
    Wir halten alle den Atem an.
    „Dieses Mal sollte Lily das Opfer sein.“
    Vic und ich sind noch immer atem- und dadurch auch sprachlos.
    „Das erklärt einiges“,

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