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Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition)

Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition)

Titel: Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Lösel
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Ja, das ist richtig“, antwortet Renee und sieht Lily in die Augen, als suche er dort nach Anzeichen von Ablehnung – die allerdings nicht vorhanden sind.
    Im Gegenteil!
    „Also weiter! Kim, du kannst heilen und hast Visionen ...“
„Visionen?“, echot Lily.
    „ Erkläre ich dir später“, sagt Rheena und fährt fort, „noch was?“
„Ich kann gedanklich mit Kay kommunizieren“, flüstere ich leise.
    Nur jetzt nicht!
    „Wie cool ist das denn?“ Lilys Augen funkeln.
    „ Und du, Renee, kannst dich teleportieren ...“
„Ja, und mit Vic gedanklich in Verbindung treten.“
Ehe er vielleicht noch die Sache mit dem Masterbrain erzählen kann – das ist vielleicht für den Anfang wirklich ein bisschen viel -, unterbricht ihn Vic.
    „ Ich bin derjenige mit dem Supergehör“, grinst er.
    „ Oh“, macht meine Freundin und wendet sich mit knallroten Wangen an mich, „deshalb hast du in der Turnhalle gesagt, ich solle leiser reden!“
    „ Boah, Rheena“, stoße ich hervor, „du solltest zur Kripo gehen!“
    Wie sie das alles so schnell rekonstruiert hat, lässt mich nahezu vor Ehrfurcht erstarren.
„Hab ich eh vor“, kommentiert Rheena meine Begeisterung trocken, „Lily und ich sind schon so gut wie eingeschrieben zum Studium. Also in spätestens fünf bis zehn Jahren erfahre ich sowieso, was es mit euch und dieser Spezialabteilung auf sich hat! Ähm, wie heißt sie denn überhaupt?“
    „ KSP“, antworte ich, „Kids with supernatural Perceptions.“
    „ Okay“, wirft Lily nun ein, „und was kann Kay?“
    Bei der Nennung seines Namens zucke ich wieder zusammen. Wie gerne hätte ich ihn jetzt hier …
    Falsch, ich brauche ihn jetzt an meiner Seite!
    „ Kay ist Empath“, beantworte ich dennoch Lilys Frage und blinzele die aufsteigenden Tränen weg. „Außerdem kann er Dinge nur mittels Gedankenkraft bewegen!“
    „ Auch nicht schlecht“, kommt es anerkennend von Lily.
    Ich gebe zu, die Nüchternheit, mit der Rheena unseren Darlegungen folgt, verwundert mich eigentlich schon nicht mehr.
    Die Gelassenheit jedoch, mit der Lily diesen Wahnsinn hinnimmt, verlangt mir allergrößten Respekt ab.
    Unterdessen beobachtet Rheena mich aufmerksam.
    „Und dieser Fähigkeit ist es zu verdanken, dass er was genau bemerkt hat?“
    Langsam wirst du mir unheimlich, Rheena!
    „Dass ich etwas vor ihm verberge“, antworte ich tonlos.
    Ehe Rheena insistieren kann, spricht Vic weiter.
    „Kim hat in einer Vision gesehen, dass Kay ...“, er stockt, schluckt, fährt dann fort, „dass Kay in wenigen Tagen“, er wirft einen Blick auf seine Armbanduhr, „um genau zu sein, in knapp achtundvierzig Stunden … sterben wird.“
Jetzt ist es raus und die plötzlich einsetzende Stille brodelt vor Entsetzen.
    „ Ach, du lieber Himmel“, stößt meine Freundin hervor, hüpft erneut von Vics Schoß und kommt zu mir. „Sag mir nicht, dass Kay deswegen verschwunden ist!“
     
     

 
    27)
     
    I ch sehe meine Freundin an wie ein Auto.
    Kay ist weg … seit wann … wohin …
    Kann er mich deshalb nicht hören?
Reicht unser Kontakt nicht?
Wie weit ist er denn schon weg?
    Unser kleines Experiment wurde nach knapp zweihundert Kilometern eingestellt ...
     
    Innerhalb von Sekunden kühlt sich die Luft in Vics Zimmer ab, verwandelt sich von warmem Rosarot in eiskaltes Blau …  zerplatzen schlagartig alle Herzchen-Ballons.
    „Woher weißt du, dass Kay weg ist?“, stammele ich.
    „ Ich hab gesehen, wie er gestern Abend raus ist ...“
„Gestern Abend?“, keuche ich entsetzt.
    Grundgütiger! Er könnte inzwischen überall auf dem ganzen Kontinent sein!
    „Ja“, gibt Rheena zu, „aber ich wusste ja nicht, was los ist. Ich dachte, er macht irgendeine Besorgung. Und ich habe sein Fehlen heute Morgen auch nicht damit in Verbindung gebracht. Als Direktor Baker uns informierte, dass Vic und du krank seid, hab ich mir zusammen gereimt, dass Kay sich um euch kümmert. Ach Süße, ich wusste doch nicht ...“
Jetzt kommen meiner Freundin die Tränen und ich fühle mich einmal mehr schrecklich mies.
    „ Hätte ich mehr Vertrauen zu dir gehabt“, wispere ich, „und zu Kay ...“
Nun flenne auch ich los.
    Lily schließt sich uns kommentarlos an.
    Schließlich gehen Mädels auch immer gemeinsam aufs Klo!
    Meine Brüder stellen sich der Situation wie ganze Männer.
Nach der Art und Weise, wie sie mich damals kennengelernt haben, sind sie mit dieser Form von  Mädchenkram bestens vertraut.
    Nur dass Vic jetzt seine

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