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Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition)

Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition)

Titel: Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Lösel
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noch nach Worten ringe, reißt mein Bruder Rheena in seine Arme und übersät ihr süßes Gesichtchen mit Küssen.
    Seine Miene drückt unbändigen Stolz auf sein Mädchen aus … und meine nicht weniger.
    Allerdings hält meine nicht lange an, bevor sie sich wieder in ein kummervolles Etwas verwandelt.
    „Und was sagst du zu den Vorwürfen von Lily?“, frage ich.
    Rheena sagt erst mal gar nix … und dann …
    „Woher weißt du davon?“
    „ Ich … äh … also ...“
    Mist!
    Rheenas überragende Intelligenz sollte mich inzwischen davon überzeugt haben, dass ihr nicht das kleinste Detail entgeht.
„Kim hat Visionen“, bringt Vic mein Gestammel in einen verständlichen Satz.
    „ Auch noch?“, fragt Rheena trocken. „Reicht es denn nicht schon, dass du heilende Hände hast, Süße?“
    Perplex schaue ich Rheena an, als sähe ich sie zum ersten Mal.
    Kann es denn wirklich so einfach sein?
    Das Piepsen kündigt eine eingehende SMS an.
    „Lily ist gleich da“, informiert uns das Mädchen, das ohne Wenn und Aber die unglaublichsten Dinge hinzunehmen in der Lage scheint.
    „ Was sagst du denn nun?“, insistiere ich und beobachte die angespannte Haltung meines Bruders.
    „ Oh, dazu gibt es nicht viel zu sagen“, meint Rheena lässig, „ich hab nur eins und eins zusammengezählt.“
Unsere Blicke verraten, dass Vic und ich hierzu gerade nicht in der Lage sind.
    „ Oh Mann“, keucht Rheena, „erstens mal konnte ich mir nicht vorstellen, dass Vic so ein Arsch ist, der in der einen Minute noch mit mir knutscht ...“
Vic wird knallrot und ich schmelze dahin.
    „ ... und in der nächsten Minute meine Schwester anbaggert.“
Vic und ich nicken bestätigend zu ihren Worten.
    Kann ich mir auch nicht vorstellen!
    „Und zweitens?“ Dieses Mal ist es mein Bruder, der die Frage stellt.
    „ Zweitens“, sagt Rheena und sieht uns beide an, „gibt es da doch noch einen weiteren Bruder, den ich bisher nicht gesehen habe … aber meine Schwester sehr wohl ...“
    „ Renee“, flüstere ich, als es auch bei mir endlich klick macht!
    Dann springe ich auf.
    „Natürlich! Du liebes Bisschen, was hat der Idiot denn bloß wieder angestellt?“
    „ Und drittens ...“, Rheena hebt einen Finger …
    Ein Drittens gibt es auch noch?
    „Drittens“, wiederholt meine Freundin und sieht dabei Vic an, „haben Lily und ich bei unserem gemeinsamen Aufdröseln anschließend heraus gefunden, dass du zum Zeitpunkt, da du Lily angeblich angegraben hast, mit mir in der Turnhalle warst ...“
Entzückende rote Wangen leuchten aus ihrem Gesicht, während mein Bruder mit glänzenden Augen ihren Ausführungen folgt.
    Scheint nett gewesen zu sein in der Turnhalle :)
    „Und an zwei Plätzen gleichzeitig zu sein“, konstatiert sie, „schaffst nicht mal du!“
    Womit sie Recht hat … und wir wieder bei Renee angelangt wären.
    „Warum um alles in der Welt, hat Renee denn nichts gesagt?“
     
     
    Auf diese Frage bekommen wir gleich eine Antwort, denn in diesem Augenblick kommt nicht nur Lily völlig außer Puste in unser Zimmer gestolpert, sonder ein total zerzauster Renee manifestiert sich einfach so in unserer Mitte ...
    … gerade noch rechtzeitig, um Rheenas Schwester davor zu bewahren, ohnmächtig auf den Boden zu knallen.
     
     

 
    27)
     
    „O h Mann, Renee!“
    Vic wirft seinem Zwilling einen entsetzten Blick zu, während Rheena und ich uns um Lily kümmern, die bereits wieder blinzelnd ins Hier und Jetzt zurückkehrt.
    „Tut mir leid“, formen Renees Lippen tonlos.
    „ Schon gut“, Vic klopft ihm auf den Rücken, „war halt ein ungünstiger Zeitpunkt.“
    Lily weilt unterdessen wieder mit allen Sinnen unter uns und sieht aufmerksam zwischen Renee und Vic hin und her.
    „Eure Augen“, sagt sie schließlich und rappelt sich an Rheenas und meinen Armen wieder auf, „man kann euch nur an den Augen unterscheiden.“
    Zumindest, wenn man die Jungs nicht näher kennt …
    Lily schenkt mir nun ihre Aufmerksamkeit.
    „ Himmel, Kim“, stößt sie aus und schließt die beiden Jungs in ihre Betrachtung mit ein, „seid ihr etwa eineiige Drillinge?“
Davon mal abgesehen, dass das rein biologisch unmöglich ist, weil ich weiblich bin und die Jungs definitiv männlich, fällt mir alles aus dem Gesicht. Denn langsam aber sicher nähern wir uns der Sache, von der ich nicht recht weiß, wie ich sie den beiden Mädels erklären soll.
    Können wir es wirklich wagen, Rheena und Lily alles, also wirklich alles , zu

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