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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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konnte. »Melissa ist Merkutios Tochter.«
    Elias Kopf schoss hoch und sah mich ungläubig an. »Nein?«, hauchte er.
    »Doch.«
    Ich konnte richtig sehen, wie er eins und eins zusammenzählte.
    »Oh Gott, ich schulde ihr eine Entschuldigung.«
    »Ich auch«, seufzte ich.
    »Miriam, tu mir einen Gefallen und geh schon mal hoch. Ich versuche Melissa dazu zu bekommen, mir zu folgen. Hier würde nur jemand etwas mitbekommen.«
    »Okay«, sagte ich und hievte meine alten Knochen hoch.
    Minka und Tante Tessa rannten mir in Tierform auf der Treppe entgegen. Meine Tante hatte in Elias’ Katze eine Freundin fürs Leben gefunden. Ich fragte mich jedes Mal, wie wohl ein anderer, echter Panther auf mich reagieren würde? Leider war das schwer herauszufinden. Sobald Calimero auf der Welt war, musste ich unbedingt mal eine Runde über einen See drehen, in dem andere Schwäne waren.
    Ich öffnete die Tür zu unserem Zimmer und erschrak. Auf einer Staffelei stand ein Ölbild. Es zeigt Elias und mich als Brautpaar. Ein kleiner, weißer Zettel hing daran.
    Für meine geliebte Schwägerin, im Auftrag meines Bruders.
    Ich hoffe, es findet einen Ehrenplatz in eurem neuen Heim.
    Wenn nicht, komme ich und tapeziere die Wände damit!
    Küsse, Anastasija
    Diese VAMPIRIN! Sie hatte mich glatt tausend Mal hübscher gemalt, als ich wirklich war. Ehrfürchtig stand ich davor und wagte gar nicht zu atmen.
    »Frohe Weihnachten«, flüsterte Elias mir in den Nacken.
    Ich erschrak ein kleines bisschen, hatte aber fast instinktiv damit gerechnet. »Deine Idee?«, fragte ich.
    »Ja, Anastasija kann viel besser malen als ich. Das mit dem neuen Heim kam der Nervensäge wohl gerade recht.«
    »Es sieht fast wie ein Foto aus«, staunte ich.
    »Ich hätte zwei Autoschweinehunde malen können. Einen mit Zylinder und einen mit Schleier.«
    »Du!«, raunte ich lachend. »Kommt Melissa gleich?«
    »Ja, sie war allerdings gerade damit beschäftigt, unaussprechliche Dinge von meiner Schwester zu denken. Telepath zu sein ist nicht immer schön.«
    Ich musste lachen. Ehrlich gesagt wollte ich erst gar nicht wissen, was Melissa da gedacht hatte. Ich drehte mich um, schlang meine Arme Elias‘ und lehnte meinen Kopf gegen seine Brust. »Danke, Liebling.« Ich drehte meinen Kopf und sah wieder auf das Bild. Darauf stand ich seitlich vor Elias, welcher von hinten seine Arme um mich geschlungen hatte. In meinen Händen hielt ich meinen Strauß rosafarbener Rosen und im Hintergrund hatte Ana sogar den Saal, in dem wir getraut worden waren, angedeutet. Dunkelheit, erhellt von Kerzen und Blumen.
    »Wir waren ein hübsches Brautpaar, oder?«, fragte Elias.
    »Aber so was von!«, stimmte ich ihm zu.
    Es klopfte an der Tür.
    »Herein!«, rief ich.
    »Prinz, Prinzessin.« Melissa verbeugte sich. »Ihr wolltet mich sprechen?«
    Uns zu duzen konnte die kleine Maus sich echt nicht merken. Oder sie wollte es einfach nicht - das war wahrscheinlicher.
    »Merkutio hat mir verraten, wie er zu dir steht«, sagte ich und erschreckte sie damit fast zu Tode. Panisch riss sie ihre Augen auf und starrte mich mit offenem Mund an.
    »Keine Angst, wir sagen nichts«, beruhigte ich sie.
    »Aber wir«, sagte Elias, »und ganz besonders ich, möchten uns bei dir entschuldigen. Ich habe dich angeschrien, weil du Merkutio einfach so hereingelassen hast. Verzeih mir, dass ich an deinen Fähigkeiten gezweifelt habe.«
    Melissa presste ihre Lippen zu einer geraden Linie und nahm Elias’ rechte Hand. Mein Mann sah verdattert auf. Melissa beugte sich herunter und küsste seinen Handrücken. »Ich würde Euch nie in Gefahr bringen, Eure Majestät.« Sie sah zu mir herüber.
    »Wehe, du willst jetzt auch meine Hand abschlabbern!«, warnte ich sie. Beschämt grinste Melissa den Boden an und verharrte wie eine Statue. Elias nahm ihren Kopf zwischen seine Hände und küsste ihre Stirn. Irgendwie verursachte das bei mir einen kalten Schauer, der sich über meinen Rücken herunter bis zu meinen Kniekehlen zog.
    »Kannst du uns verzeihen?«, fragte er.
    Sie musste sich räuspern. »Natürlich, Eure Majestät.«
    »Und nun ab mit dir! Zurück zu Anastasija, bevor sie Verdacht schöpft«, sagte Elias mit sanfter Stimme.
    Mit einem Lächeln auf den Lippen verschwand sie.

KAPITEL 19

    Immer schön lächeln, gerade halten und nur am Glas nippen, nicht saufen wie ein Kamel, nach einem sieben Tage Ritt durch die Wüste. UND, … und das war besonders wichtig, schön an Elias’ Seite bleiben. Das waren so mehr

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