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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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flüsterte ihm ein liebevoll gemeintes Spinner! hinterher. Ein weiteres Kapitel später legte ich mein Lesezeichen wieder an die Stelle, an der ich angefangen hatte zu lesen und legte das Buch seufzend beiseite. Ich erhob mich und wollte gerade auf den Balkon gehen, als mir David aufgeregt flatternd entgegenkam. Im Sturzflug sauste er auf das Bett und verwandelte sich zurück.
    »Na hallo!«, schimpfte ich ihn. »Du hättest mich fast umgehauen.«
    »Elias ist zurück«, prustete er vollkommen außer Atem.
    Diese drei Wörter belebten meine Lebensgeister wieder - und die wollten meinem Mann allesamt den Hals umdrehen. Nach außen hin wirkte ich ruhig, sogar so gelassen, dass mein Bruder mir irritiert nachsah, als ich sein Zimmer langsamen Schrittes verließ. Ich hörte Anastasijas aufgebrachte, freudige Worte in der Eingangshalle. Sie sprach Rumänisch und hörte nur auf, um ihrem Bruder Küsse aufzudrücken. Selbst das Schmatzen ihrer Lippen nahm ich war.
    »Oh lieber Gott, da bist du ja«, hörte ich meine Mutter erleichtert ausrufen. Wieso war keiner böse mit ihm - außer mir? Die Tatsache nagte an mir. Sollte nicht ich, als seine Frau, außer mir vor Freude sein? Sicher, ich war erleichtert ihn wieder daheim zu wissen, aber das Wegwischen meiner Sorgen hatte die Wut freigeschaufelt, die darunter lag. Es war nicht in Ordnung von ihm gewesen, einfach so abzuhauen. Mich so lange im Ungewissen zu lassen. Wenn ich ihm das antun würde, dann … wieso tat ich ihm das eigentlich nicht an? Wieso sollte ich ihm nicht mal zeigen, wie es für mich gewesen war? Warum zur Hölle sollte ich mich an seine Regeln halten, während er meine brach? Wütend und wild entschlossen stampfte ich Richtung Treppe.
    »Miriam wird so glücklich sein, dich zurückzuhaben«, trällerte Mama. Pah! Wieso nahm sie sich heraus für mich zu sprechen? Schnellen Schrittes ging ich die Treppe runter und sah Elias umringt von Anastasija, Roman, Emilia und meiner Mutter. Er sah müde und abgekämpft aus und seine Augen flehten mich an. Anastasija ließ ihn los, so dass er seine Arme öffnen konnte um mich zu umarmen.
    »Ich hasse dich!«, schrie ich und gab ihm eine so feste Ohrfeige, dass meine Hand brannte. Natürlich tat sie ihm nicht weh, aber ich hatte das Gefühl, dass der Schmerz auf meiner Haut mich im Inneren beruhigte. »Geh mir aus den Augen«, fauchte ich ihn an und ich sah in seinem Gesicht, dass dieser eine Satz ihn im Gegensatz zu meiner Ohrfeige wirklich getroffen hatte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte ich um und nahm wieder die Treppe nach oben. Ich spürte, dass Elias hinter mir war, beachtete ihn aber nicht weiter. Im Zimmer angekommen, knallte ich ihm die Tür vor der Nase zu, doch er öffnete sie und trat ein.
    »Entschuldige«, nuschelte er aus einer anderen Ecke des Zimmers. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so leise war es. Ich verschränkte wieder meine Arme und sah hinaus auf den Park. Er seufzte und während er noch nach den passenden Worten suchte, lehnte ich meine Stirn gegen die kühle Scheibe des Fensters.
    »Es tut mir so leid, Miriam.«
    Ich drehte mich um und sah, wie er am Fußende des Bettes saß und seinen Kopf in seine Hände stützte.
    »Wie konntest du mich nachdem, was ich da in dem Video gesehen hatte, auch noch alleine lassen? Elias, du hast mir versprochen, mich nicht alleine zu lassen. Ich kann ja verstehen, dass du dich abreagieren musstest, aber wieso hast du nicht ein Lebenszeichen von dir gegeben? Du hättest wenigstens deine Schwester zu dir lassen können.«
    Mein Vampir stand auf und kam auf mich zu. »K-kann ich dich kurz umarmen?«, stammelte er, den Blick zum Boden gesenkt.
    Ich sah, wie sein Kinn bebte und seine Finger wie unter Strom zitterten. »Nein, mir ist jetzt nicht nach umarmen«, wies ich ihn ab. Er öffnete zaghaft seine Arme, nahm sie dann aber wieder entmutigt herunter. Ich konnte das nicht! Ich konnte Elias einfach nicht abweisen. Nicht wenn es ihm so schlecht ging.
    »Bitte.«
    Ich rollte mit den Augen und ging seufzend auf ihn zu. Sowie ich in seine kühlen Arme fiel, eroberten seine Gefühle meinen Körper. Mein Innerstes fühlte sich plötzlich an, als wäre alles wund und zerfetzt. Es gab nichts, was mir nicht wehtat. Elias hyperventilierte beinahe in meiner Umarmung, doch ich fühlte, wie sich ganz langsam Wunde für Wunde in mir - nein in ihm schloss.
    »Ich fühle dich. Es tut weh.«
    »Das tut mir leid.«
    Ich musste lächeln. Wie immer gab er

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