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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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wieder mit diesem Video erpressen wird.« Heinrichs Stimme war voller Sorgen. »Irgendwann müssen wir ihn ausfindig machen.«
    »Ja, aber nicht jetzt.« Ich nickte Magdalena zu. »Ich sehe das genau wie sie.«
    »Gut«, seufzte mein Berater und packte sein Handy aus. »Ihr entschuldigt mich? Ich muss Eure Anweisung weiterleiten.«
    »Klaro.«
    »Bleibt stark, Prinzessin«, sagte die Älteste und wendete sich zum Gehen.
    »Magdalena?« rief ich ihr nach.
    »Ja?«
    »Die Vampire, die auf der Suche nach Krischan waren, sollen versuchen Elias zu finden.«
    »Jetzt denkt Ihr wie eine Königin.« Sie lächelte und schwebte förmlich zur Tür hinaus.
    Anastasija legte ihre kühlen Arme um mich und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. »Das war die richtige Entscheidung«, bekräftigte sie mich. »Elias hätte auch um jeden Preis vermeiden wollen, dass das Video veröffentlich wird.«
    »Wie krank kann man nur sein so etwas zu filmen?«, sinnierte ich vor mich hin.
    »Im Internet gibt es massig heimlich gefilmte Clips. Es haben sich richtige illegale Organisationen gebildet, deren einziges Ziel es ist, Vampire in prekären Lagen zu filmen. Es gibt wohl Menschen, die viel Geld dafür bezahlen, so etwas zu sehen.«
    »Die haben doch nicht mehr alle Tassen im Schrank.«
    »Voyeure sind gar nicht so selten«, seufzte Ana und wendete ihren Blick zur Balkontür, als ob sie hoffte, dass Elias jeden Moment durch sie hindurch trat.
    »Ich kriege die Bilder nicht mehr aus meinem Kopf.« Ich zog meine Beine an und lehnte meine Stirn auf meine Knie.
    »Es tut sicher weh, oder? Auch wenn du weißt, dass es vor deiner Zeit war.«
    »Ja«, nuschelte ich und versuchte meine Augen vor dem Auslaufen zu bewahren, aber ich schaffte es nicht. »Aber noch mehr tut es weh, dass Elias mich ausgerechnet jetzt alleine lässt, ohne dass ich weiß, ob es ihm gut geht.«
    »Ich werde ihn für dich boxen, okay?«
    Ich sah auf in das Gesicht der Vampirin. Sie versuchte eindeutig mich aufzuheitern, also kämpfte ich meine Mundwinkel nach oben.
    »Ein Tritt in die Familienjuwelen wäre angebrachter, was?«
    »Zwei«, jammerte ich und ließ meinen Tränen freien Lauf.
    »Ich ziehe extra Schuhe mit richtig fieser Spitze für dich an.«
    »Danke.« Ich gab ihr einen kleinen Kuss. Den hatte sie sich für ihre Aufmunterungsversuche verdient. Ich kuschelte mich in ihre Arme und genoss ihren wunderbaren Vampirduft. Wenn ich die Augen ganz fest schloss, konnte ich mir glatt vorstellen, dass ich in Elias’ Armen lag.
    »Er kommt bestimmt gleich wieder«, flüsterte Ana und wiegte mich sanft vor und zurück. »Er kommt gleich wieder.«
    Am Abend gab es noch keine Spur von Elias. Langsam aber sicher schlug meine Stimmung in Wut um. Er hatte versprochen mich nicht alleine zu lassen und nun tat er es doch. Ich hängte mich an dem Gedanken auf und schürte meine Wut wie ein Feuer im Kamin. Es war ja beinahe, als hätte er ein schlechtes Gewissen wegen eines Mädchens, das es angeblich nur vor mir gegeben hatte. Merkt ihr was? Ich fing schon an Verschwörungstheorien aufzustellen. Es war echt nicht gut, dass ich die meiste Zeit mit Nachdenken verbrachte. Ich wollte ausrasten, wen anschreien und toben. Stattdessen saß ich im Zimmer meines Bruders auf seinem Bett und las in meinem Buch, während David ein paar Runden über den Park drehte. Er hatte ganz tapfer und brav mit mir auf der Couch gelegen, aber ich hatte ihn gezwungen sich zu verwandeln, denn er hatte sich unheimlich heiß und fiebrig angefühlt. Wie schon gesagt, versuchte ich darin zu lesen. Meine Augen erfassten auch die Buchstaben, aber sie drangen nicht bis zu meinem Kopf durch. Ich las ungefähr ein Kapitel bis ich bemerkte, dass ich keine Ahnung hatte, was da stand. David flog zur Balkontür herein und landete neben mir. Vorsichtig streckte er seine Flügel und legte den Kopf schief.
    »Na, du Vogel«, begrüßte ich ihn, woraufhin er krächzte. »Du hast nicht zufällig Elias da draußen gesehen?«
    Der Falke schüttelte seinen Kopf, was irgendwie lustig aussah. Seine in dem dämmrigen Licht dunkeln Knopfaugen schienen mich zu durchleuchten.
    »Du willst nur mal kurz checken, ob noch alles in Ordnung ist, was?«
    David nickte.
    »Ich lebe noch, du kannst weiter deine Runden drehen.«
    Mein Bruder flatterte kurz auf und landete auf meiner Schulter. Sanft strich er mit einem Flügel über meinen Kopf und stieß sich dann von mir ab. Krächzend flog er hinaus in die Nacht.
    Ich lächelte müde und

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