Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen
süß! Der kleine Minivampir war genau das Richtige für Opa. Leuten, die Angst vor Hunden haben, gibt man auch erst einmal einen Welpen in den Arm. Mein Großvater schien keine Angst vor dem Kleinen zu haben. Er hatte einen Arm um ihn herum gelegt und malte mit der freien Hand fleißig mit. Meine Mutter war dabei, meine Spaghetti zu kochen.
»Lieblingsmutti!«, quietschte ich, als mir der Duft der Soße in die Nase wehte. Hmm, Bolognese! »Das riecht köstlich.«
»Danke«, sagte Mama lachend. Mein Opa hob einen Arm und winkte mich zu sich heran. Liebevoll legte er ihn um meine Taille, als ich neben ihm stand. Ich gab Michael einen Kuss auf den Kopf und sah meinem Großvater zu, wie er glücklich auf meinen Bauch blickte.
»Ach Mäuschen, ich freue mich so«, seufzte er.
»Ich auch, Opa.« Ich schlenderte zu meiner Mutter und setzte mich auf die Anrichte neben der Kochstelle, um sozusagen die Übersicht zu haben. Mama vermengte gerade das Hackfleisch mit der Tomatensoße, als plötzlich jemand schrie. Ängstlich starrten wir alle in den Türrahmen, in dem Anastasija mit einer roten Baskenmütze auf dem Kopf und einem Weidenkörbchen in der Hand stand. Sie tippelte auf der Stelle und quietschte wie ein kleines Ferkelchen. Elias stand auf einmal mitten in der Küche und sah sich panisch um.
»Oh Mann«, seufzte er, als er seine Schwester sah. »Ich dachte schon, dass dich jemand aufspießt.« Jetzt gab es für die Vampirin kein Halten mehr. Sie stand einen Herzschlag später vor mir und drückte mir ihren Korb in die Hand. Statt etwas zu sagen hüpfte sie wie ein Gummiball auf und ab. Natürlich ließ sie dieses furchtbare Quieken nicht sein, sondern änderte nur die Tonart.
»Was hast du da in deinem Korb, Rotkäppchen?«, wollte Elias wissen und trat zu uns. Meine Mutter fühlte sich eindeutig in ihrem Kochbereich gestört, also hüpfte ich von der Anrichte herunter und stellte den Korb gegenüber auf der Arbeitsfläche ab. Anastasija war sofort bei mir und schlang ihre Arme von hinten um mich. Diese verrückte Vampirin, sie hatte mir einen Geschenkkorb voller Dinge für schwangere Frauen gemacht. Ich fand einen Ratgeber, diverse Tees, Vitamine und einen Tiegel mit einer Creme.
»Damit musst du jetzt jeden Tag deinen Bauch einreiben«, erklärte die Vampirin ganz stolz und stoppte endlich ihr Geschrei.
Elias nahm mir den Tiegel ab und sah sich das Etikett an. »Das mache ich!«, triumphierte er.
»Du wirst die Finger von meiner Wampe lassen«, keifte ich und riss ihm die Creme aus der Hand. Der Gedanke, dass Elias meinen dicken Bauch auch noch anfassen wollte, störte mich irgendwie.
»Miriam!«, rügte mich meine Mutter und legte einen Arm um Elias. »Du wirst noch ganz dankbar sein, wenn die Hände deines Mannes liebevoll um euer ungeborenes Kind streicheln wollen. Lass ihn auch etwas tun, Männer kommen sich sonst so unnütz vor.«
Elias sah meine Mama mit einem Welpenblick an. »Ja, genau«, stimmte er ihr spielerisch traurig zu und zeigte mir dann eine Schnute! DIESER! DIESER ... KERL!
»Pass auf«, sagte Ana und stemmte eine Hand in die Hüfte, »gleich erzählt er deiner Mutter, dass du gemein zu ihm warst.«
»Ange … ähm, Mama?«, verhaspelte sich Elias beinahe.
»Ja, Schatz?«
»Miriam zankt!«
»Lass das, Miriam«, schimpfte Mama mich und kümmerte sich wieder um die Nudeln.
»MAMA!«, protestierte ich.
»Und Anastasija auch«, petzte mein Mann.
»Hört auf, Elias zu zanken!«
»Da habt ihr’s!« Er grinste uns frech an und verschränkte seine Arme vor der Brust. Ich drehte mich Anastasija zu und legte meinen Kopf schief, während ich sie ansah.
»Wollen wir so tun, als wäre er nicht da?«, fragte ich sie und zwinkerte ihr zu.
»Okay«, stimmte mir Ana zu. Sie hatte meinen Plan bereits in meinem Kopf gelesen und lehnte sich vor, um mir einen Kuss zu geben. Ihre kühlen Lippen trafen auf meine. Sie schmeckten nach Kirschen, genau wie in diesem einen Lied von Katy Perry.
»I kissed a girl and I liked it« , sang ich und strich Ana mit einem Zeigefinger über die Lippen. »The taste of her cherry chapstick. I kissed a girl just to try it.« Ich sah herüber zu Elias. »I hope my boyfriend don’t mind it.« In der Tat schien es meinen Mann nicht zu stören. Er lächelte uns für meinen Geschmack etwas zu verträumt an.
»Danke für die vielen Sachen, Ana.«
»Gerne«, flüsterte sie und ließ mich los. »Ich freue mich schon so auf den Kleinen und verspreche hoch und heilig die
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