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Vögelfrei

Titel: Vögelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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Hintern und rieb die Beine aneinander, um die Hose weiter nach unten zu befördern, während Zipfelbub sich die Boxershorts über den Zipfel streifte, der gar nicht so zipfelig aussah. Ich lehnte mich mit dem Hintern gegen das Waschbecken und stellte einen Fuß auf die Klobrille.
    »Immer dran denken!«, dozierte ich, während ich ihm ein Kondom vor die Nase hielt. »Nur ein safer Fick ist ein guter Fick!« Er nickte artig.
    Ich rollte es ihm über, fühlte bei mir, ob ich feucht genug war, half mit ein bisschen Spucke nach und führte mir den Zipfelbubenschwanz ein. Mir war klar, dass es schnell gehen musste; ich hatte keine Lust, von einem Skymarshall verhaftet zu werden. »Jetzt stoßen«, wies ich ihn an, was er mit einem »Ja ja, weiß ich, weiß ich« quittierte. Oha, wohl doch keine Jungfrau mehr.
    Seine Bemühungen waren eher grobmotorisch gesteuert, hatten in ihrer Kraft und Gier aber auch etwas
Geiles. Ich überließ ihn sich selbst, verlagerte mein Gewicht so lange, bis ich einen guten Winkel zu seinem Kolben erwischte, nahm ihn wie eine Art lebenden Vibrator und konzentrierte mich ganz auf mich. Ich rieb meine Klit, schloss die Augen und stellte mir vor, wie ich jetzt das gesamte Rudel seiner Freunde durchziehen würde; einen nach dem anderen würde ich ficken; einer von vorn, der nächste von hinten. Der Rest würde ungeduldig in der Schlange stehen, sich die Schwänze hart reiben und darauf warten, dass sie endlich an die Reihe kamen, oder es sich gegenseitig machen. Ich fühlte es kommen, als ich vor meinem inneren Auge sah, wie der Platzhirsch synchron mit mir gefickt wurde, und gab mir keine Mühe, es hinauszuzögern. Zipfelbub stöhnte laut und hätte vielleicht sogar geschrien, hätte ich ihm nicht in letzter Sekunde den Mund zugehalten. Mit hastigen Verrenkungen zogen wir unsere Sachen wieder hoch, was länger dauerte als der Quickfick, den ich ihm gerade spendiert hatte. Nach ein paar Minuten verließ ich mit ausladendem Hüftschwung und verwuscheltem Haar die Toilette, hauchte dem Rudelanführer noch »Tja, Jungs, willkommen im 1000-Meilen-Club, und für diese Show lasst ihr mich jetzt gefälligst in Ruhe schlafen!« ins Ohr und setzte mich wieder. Dann kam auch Zipfelbub zurück. Immer noch rot im Gesicht, ein bisschen verschwitzt und den Reißverschluss nur halb zugezogen. Die Jungs murmelten anerkennend, aber der Platzhirsch brachte sie schnell zum Schweigen - und es war endlich Ruhe. Zipfelbub warf mir noch einen dankbaren Blick zu. Ich zuckte mit den Schultern. Man muss auch einfach mal gönnen können.

    Ich war froh, als ich mich nach neun beengten Stunden endlich wieder ausstrecken durfte und auch die Einreiseformalitäten hinter mir hatte. Auf die Frage, was ich in den Vereinigten Staaten wolle, sagte ich schnell »Pleasure« und wagte es nicht, den jungen Mann am Schalter anzusehen. Er stempelte meine Karten ab, auf denen ich geschworen hatte, dass ich zu keiner terroristischen Gruppe gehörte und auch keine Krankheiten, Schnecken oder Erde einschleppen wollte. Meine Schatulle mit der dreckverkrusteten kleinen Schippe hatte ich bei Leo untergestellt und ihm das Versprechen abgenommen, sie niemandem zu zeigen und auf sie aufzupassen. Er kannte mich mittlerweile gut genug, um nicht weiter nachzufragen.
    Ich nahm ein Taxi von Newark ins Village, wo meine Freundin Madita wohnte. Der Fahrer war ein mürrischer alter Mann mit einem orangenen Turban auf dem Kopf, der hin und wieder etwas über die Schulter zu mir nach hinten bellte, das ich nicht verstand, und dabei die ganze Zeit laut schmatzend Kaugummi kaute. Dann tauchte auf der rechten Seite die Skyline auf; hell glänzend türmte sie sich auf wie riesige Münzen und Silberbarren, ein blinkender Schatz, eine riesige geöffnete Schmuckschatulle. Ich rutschte unruhig auf der Rückbank hin und her und dachte: »Egal, was du suchst, da gibt es alles.«
    Ich konnte mich gar nicht sattsehen an den wolkenhohen Versprechen aus Glas und Stahl, an der überbordenden Fülle, am Überfluss. New York war eine ungeschürfte Diamantenmine. Noch bevor wir in Greenwich Village ankamen, hatte ich schon das Gefühl, kaum mehr etwas
aufnehmen zu können an Eindrücken, Geräuschen, Gerüchen und Bildern. Das Taxi fuhr einen Schlenker durch die Christopher Street, in der fette Angorakatzen unter Regenbogenfahnen dösten und die Schaufenster voll waren mit Platten, Sexspielzeug, Pornovideos und Touristenkram. Schließlich bogen wir in die Bleecker Street ein,

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