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Voellig durchgeknallt

Voellig durchgeknallt

Titel: Voellig durchgeknallt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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der was dagegen hat, dass wir uns unterhalten, aber er sitzt auf einer Bank und macht Kreuzworträtsel.
    »Wie geht’s ihm da drin? Ich hoff doch, es piesackt ihn keiner? Dad sagt, im Jugendknast herrscht Mord und Totschlag.«
    Ich rechne es mir hoch an, dass ich nicht in schallendes Gelächter ausbreche.
    »Er hat viel gepennt«, antworte ich und muss mich schwer beherrschen. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Devil von irgendwem piesacken lässt. Du vielleicht?«
    Ich schrubbe wie verrückt an einem Zahnrad rum und stelle mir vor, es wär Devils Visage.
    »Ich eigentlich auch nicht«, sagt Lexi. »Aber ich war froh, als ich gehört hab, dass er in dieselbe Einrichtung kommt wie du. Ich hab mir schon gedacht, dass du auf ihn aufpasst.«
    |199| Ich nicke und mir schießt das letzte Bild, das ich von Devil habe, durch den Kopf. Er wollte sich noch auf mich stürzen, als er schon weggeschleift wurde.
    »Hast du deine Gummistiefel in der Tüte da?« Auf einmal steht Tony neben mir.
    »Ich bitte Sie«, sage ich, »ich bin doch kein Scheißbauer.«
    »Nun werd mal nicht gleich ausfällig«, sagt Tony.
    Lexi krempelt den rechten Ärmel hoch und tunkt ihre Bürste in den Eimer. Sie hat hübsche Arme, braun und nicht so schmächtig wie bei manchen Mädchen.
    »Was gibt’s da zu glotzen, Chas?«
    »Lexi Juby«, sage ich bloß.
    »Lass den Quatsch. Du lenkst mich ab.« Sie macht sich wieder ans Werk.
    »Vielleicht arbeitest du besser auf der andren Seite weiter«, meint Tony.
    Ich verziehe das Gesicht. »Ach, eigentlich befriedigt es mich voll, grade hier zu schrubben.«
    »Meinetwegen. Dann halt dich ran.«
    »Schauen Sie denn bloß zu?«, frage ich ein paar Minuten drauf.
    »Ich helf euch schon noch«, erwidert Tony angeödet. »Obwohl ich nicht müsste. Aber ich nehm euch nicht die ganze Arbeit ab.«
    Ich rücke näher an Lexi ran. Ich find’s bewundernswert, mit welchem Schwung sie sich dranmacht, und das sage ich ihr auch.
    »Pass mal auf«, entgegnet sie, »das hier ist so schon |200| peinlich genug. Da brauchst du dich nicht auch noch über mich lustig zu machen.«
    »Ich mach mich nicht über dich lustig.«
    »Doch.«
    »Na schön, du hast recht. Hab ja selten genug Gelegenheit dazu.«
    »Nicht schlappmachen, Leute!«, ruft Tony.
    Ich achte nicht auf ihn. Ich bin hier mehr oder weniger pünktlich aufgekreuzt, habe eine Bürste in der Hand und trage meine Hose vom letzten Jahr. Was mich betrifft, leiste ich meine Strafe ab und Schluss. Lexi schrubbt wieder drauflos. Ich stehe dicht neben ihr und scheuere eine Stelle, die sie schon geputzt hat.
    »Willst du mich verarschen?«, fragt sie.
    »Du hast’s erfasst.« Ich zeige auf die Stelle. »Hier musst du noch mal ran.« Ich schaue zu Tony rüber, der einen Schrubberkopf auf einen Stiel schraubt. »Tony, ich glaube, Lexi pfuscht.«
    Tony ignoriert mich und Lexi stößt mir die nasse Bürste in die Rippen. Körperkontakt! Endlich!
    »Wer ist denn der Typ, mit dem du in letzter Zeit rumziehst?«, frage ich beiläufig.
    »Welcher Typ?«
    »Devil hat gemeint, du hast ’nen Freund. Den Cousin von Connor Blacker.«
    »Das müsste ich ja wohl wissen«, sagt Lexi.
    VOLLTREFFER! Anscheinend hat Devil sich das bloß ausgedacht, um mir eins auszuwischen.
    So geht es fast den ganzen Morgen weiter: Ich schäkere |201| mit Lexi, sie passt auf, dass sie sich nicht dreckig macht, und Tony tut eigentlich gar nichts. Die meiste Zeit hängt er am Handy.
    »Mit wem spricht er da?«, frage ich Lexi.
    »Mit seiner Freundin. Sie will ihn abservieren.« Sie bespritzt mich mit Seifenwasser.
    »Vielleicht ist er ’ne Niete im Bett.« Ich spritze zurück. Ich bin richtig gut drauf, seit ich weiß, dass Lexi keinen Freund hat. Noch nicht.
    »Das hab ich gehört!«, sagt Tony und kehrt uns den Rücken zu, ohne das Handy vom Ohr zu nehmen.
    Das Wasser ist alle. Ich gehe zum Schleusenhaus, neues holen. Tony hat gemeint, wir sollen den Eimer nicht im Kanal nachfüllen, weil das Wasser da zu dreckig ist und wir uns von der Rattenpisse womöglich irgendwelche Krankheiten einfangen.
    »Dann erzähl doch mal«, sage ich, als ich Lexi den Eimer mit frischem Wasser hinstelle. Tony telefoniert schon wieder und achtet gar nicht auf uns.
    »Was denn?« Lexi hat allmählich die Nase voll. Sie hängt sich jetzt nicht mehr so rein in die Plackerei. Ihre Jackenärmel sind nass und sie sieht aus, als ob sie friert.
    »Wieso musst du gemeinnützige Arbeit leisten?«
    »Kümmer dich um deinen eigenen

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