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Voellig durchgeknallt

Voellig durchgeknallt

Titel: Voellig durchgeknallt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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Wieso?«
    »Als sie noch im Vorgarten gestanden sind, hab ich sie belauscht. Ich glaub, sie wollen dich festnehmen.«
    Ich bin fassungslos. »Aber ich weiß doch gar nichts!«
    »Es fällt mir echt schwer, dir das abzunehmen.« Lexi setzt sich auf mein Bett und verschränkt die Arme vor der Brust.
    (Sie ist auf meinem Bett, sie ist auf MEINEM Bett!)
    »Na gut, ich erzähl dir, was ich mitgehört hab, und du ergänzt das Fehlende. Erst ging’s um eine Prügelei im Gefängnis und dass Devlin deine ganzen Schulsachen verbrannt hat.«
    »Ach das. Das war doch Pipifax.« Ich rieche ihr Parfum. Es duftet irgendwie nach Vanilleeis.
    Lexi sieht mich streng an. »Dad sagt, die Wärter hätten gesehen, dass du mit einem Stuhl auf Devlin losgegangen bist.«
    |254| »Eigentlich ist er mit dem Stuhl auf mich los«, stelle ich die Sache richtig. Das stimmt ja wohl auch. Wie sich die Unterhaltung entwickelt, gefällt mir nicht.
    »Die Polizei hat sich bei uns zu Hause umgesehen und überall deine Fingerabdrücke entdeckt.«
    Die Polizei hat meine Fingerabdrücke, seit ich neun war.
    »Ich war ja schließlich auch oft bei euch!«
    »Auch in Dads Zimmer?« Lexi zieht eine Augenbraue hoch.
    Das stopft mir das Maul. Ausgeschlossen, dass sie erfährt, dass ich mich bei ihrem Vater im Bett versteckt habe.
Ausgeschlossen
.
    »Ich muss dir noch was anderes erzählen, bevor die Polizei dich mitnimmt«, sagt sie. »Man hat Devlins Handy im Park gefunden. Und weißt du was?«
    Was kommt denn jetzt noch? »Ich bin ganz Ohr.«
    »Da ist auch ein Fingerabdruck von dir drauf. Angeblich ein ganz frischer.«
    Das kann nicht wahr sein! Ich kann mich nicht erinnern, dass ich Devils Handy jemals angefasst hätte.
    »Hast du’s dir vielleicht ausgeborgt?«, fragt Lexi.
    »Nein.« Mir reicht’s. Ich hab Devil einfach nur in die Fresse gehauen, wie er’s verdient hatte. Das kann doch nicht einen solchen Aufstand lostreten!
    Ich schiele zu Lexi rüber. Die ist anscheinend bereit, jederzeit aufzuspringen und wegzurennen, falls ich mich auf sie stürze und sie auch noch umbringen will.
    »Also?«, fragt sie.
    Ich zucke die Achseln. »Dein Urteil über mich steht |255| doch sowieso schon fest.« Sie soll gehen. Ich will mich aufs Bett legen und die Augen zumachen.
    »Ich erzähl dir das alles doch nur, weil ich mir Sorgen um dich mache, Chas. Ich will dir Gelegenheit geben, mir alles zu erklären.« Lexi legt mir die Hand aufs Knie und das Knie steht sofort in Flammen. »Außerdem krieg ich gar nichts mehr raus, wenn die Bullen dich einkassieren.«
    »Wie das mit dem Handy kommt, weiß ich nicht.« Lexi nimmt die Hand wieder weg. Bestimmt ist auf dem Knie ein feuerroter Abdruck. »Aber ich bin neulich bei euch zu Hause gewesen, heimlich.« Ich hebe den Kopf. »Ich wollte mir meinen Finger wiederholen.«
    »Und?« Lexi wartet.
    »Und nichts. Das ist alles. Ich hab ihn nicht gefunden.«
    »Das hilft uns nicht weiter.« Lexi streicht meine Bettdecke glatt.
    Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Ich schaue aus dem Fenster. Ob mich die Bullen noch heute Abend abholen?
    »Verschweigst du mir vielleicht irgendwas?«, fragt Lexi.
    Am liebsten würde ich so lange abhauen, bis sich die ganze Angelegenheit in nichts aufgelöst hat.
    »Was glaubst du denn, was meinem Bruder zugestoßen ist? Jetzt mal ehrlich.«
    Ich kratze mich am Kopf.
    »Ganz ehrlich: Ich hab keinen blassen Schimmer. Außerdem weiß ich sowieso nicht, was der ganze Aufstand soll. Es geht hier um Devil. Nicht um einen wehrlosen Dreijährigen.« Ich will darauf hinaus, dass nur ein Bekloppter versuchen |256| würde, Devil zu entführen, weil er so krass drauf ist, aber irgendwie spüre ich, dass Lexi das nicht hören will. Ich fasse mir ein Herz und streichle ihr die Hand. »Der kommt schon wieder.«
    Aus dem Nebenzimmer ertönt ein Heulanfall.
    »Was ist das denn?« Lexi springt vom Bett.
    »Bloß meine Mutter. Ihr Freund hat ihr den Laufpass gegeben. Das nimmt sie ziemlich mit.«
    »Echt? Der gruselige Typ, den wir vorm Kino getroffen haben?« Lexi setzt sich wieder und zuckt zusammen, als Mum aufschluchzt.
    »Ich glaub nicht, dass er sie überhaupt gern hatte. Aber sie fand ihn nun mal so was von umwerfend.«
    Soll ich es ihr erzählen? Wieso eigentlich nicht. Vielleicht lenkt es sie ein bisschen von ihrem Kummer wegen Devil ab.
    »Es ist ziemlich vertrackt.«
    »Das hast du schon mal gesagt.«
    Ich hole tief Luft. »Na schön. Dann erzähl ich dir mal was über Lenny Darling.«
    Ich fange

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