Vogel-Scheuche
nigte es und raste durch das Wasser.
Plötzlich trocknete das Meer aus. Es endete nicht einfach, es verdün n te sich lediglich zu Luft. Dem U-Boot war das egal – es schwebte statt dessen eben durch die Luft weiter. »Das ist eine ziemlich schöne M a schine«, bemerkte Dolph. »Ich verstehe überhaupt nicht, warum jemand die weggeworfen hat.«
»Da draußen ist ein Mann«, warnte Metria. »Fahr ihn nicht um.«
Das Luftschiff verlangsamte sein Tempo, doch da wurde der Mann zu einem Drachen und schnappte danach. »Oh… ein Wehrdrachen«, sagte Dolph. Er öffnete die Luke. »He, schnapp nicht nach uns! Wir sind nur auf der Durchreise.«
Der Mann erschien wieder. »Oh, tut mir leid. Ich dachte, das wäre ein Eindringling aus Mundania.«
»Schon in Ordnung«, meinte Dolph. »Ich bin Prinz Dolph von Xanth. Wer bist du, und was machst du hier?«
»Ich bin Jay. Mein Vater war Mensch, meine Mutter ein Feuerdrachen. Ich habe mich weder bei der einen noch bei der anderen Art so richtig wohlgefühlt, also habe ich mir diese Tätigkeit besorgt und schmücke nun Alpträume aus. Meine Instruktionen nehme ich in menschlicher Gestalt an, um sie dann in meiner Drachenphase auszuführen. So hat man i m merhin sein Auskommen.«
»Kennst du irgend jemanden hier namens MPS?«
Jay kratzte sich am Kopf. »Es gibt hier ein paar ziemlich komische Leute, aber den Namen erkenne ich nicht wieder. Vielleicht weiß der Cyborg es ja.«
»Der Cyborg?«
»Der ist halb Tier, halb Maschine. Wirklich komisch. Ich glaube, heute ist er gerade dabei, Pflanzen aufzubrechen. Fahrt einfach weiter, dann werdet ihr seinen Misthaufen schon früh genug finden.«
»Danke.« Das U-Boot schwebte weiter.
Da gelangten sie an ein Schild: KISTE RAUFEN.
»Wir sollten wohl besser ausweichen«, riet Metria. »Ich finde, das ve r heißt nichts Gutes.«
Das U-Boot steuerte nach links. Da war schon wieder ein Schild: VERSEHRT.
Metria sah sich um, konnte aber keinerlei Schäden am Boot feststellen. »Das sieht recht merkwürdig aus.«
Also schwenkte das U-Boot statt dessen nach rechts. Diesmal gelan g ten sie an ein Schild mit der Aufschrift: WICHTSICHTIG.
»Ich habe dir ja gesagt, daß das hier ein komischer Ort ist«, meinte Dolph. »Wir sollten besser noch einmal nachfragen.«
Sie stießen auf eine Frau, die gerade ein Schild bemalte. Dolph öffnete die Luke. »Hallo – ich bin Prinz Dolph von Xanth. Ich glaube, wir haben uns verfahren. Kannst du uns helfen?«
»Ich bin Weib Quäler«, erwiderte sie. »Natürlich kann ich euch helfen. Aber warum sollte ich?«
»Ganz einfach: Je schneller wir gefunden haben, wonach wir suchen, um so schneller sind wir auch wieder weg.«
Weib Quäler nickte anerkennend. »Das ist mir die Sache wert, Drinz Polf. Korrigier einfach meine Schilder, dann dürfte dir der Erfolg wi n ken.«
»Drinz Polf?« wiederholte er verständnislos.
»Weib Quäler!« rief Metria. »Schreibfehler! Das ist also an den Schi l dern verkehrt!«
Seine Miene hellte sich auf. »Ach so, na gut!« Er schloß die Luke und lenkte das U-Boot wieder zurück.
»NICHT RICHTIG«, las Metria, das dritte Schild berichtigend. »VERKEHRT«, deutete sie das zweite. »Und MISTHAUFEN. Dort müssen wir hin!«
Und tatsächlich fanden sie einen Maschinenmann mit einem Stück Holz, umringt von Käfern. Die berührte er mit dem Holz, worauf sie Blumen zu Mist verarbeiteten. Es waren nicht mehr allzuviele Blumen da, und der Misthaufen hatte ein beachtliches Ausmaß angenommen.
Dolph öffnete die Luke. »Du mußt der Cyborg sein«, sagte er. »Aber warum vernichtest du diese Blumen?«
»Die gehörten zur letzten Aufnahme«, erklärte der Cyborg. »Da haben mehrere Träumer die Blumen von unten betrachtet. Jetzt müssen wir sie wiederverwerten, deshalb benutze ich das Umkehrholz, damit die Mis t käfer sie wieder in Mist verwandeln können.«
»Das klingt ganz vernünftig, jedenfalls im Traum«, meinte Metria. » A ber ich glaube, ich sehe da noch eine andere Art.« Sie schwebte hinaus und nahm einen Floh auf. »Dem setze ich einen Floh ins Ohr«, sagte sie, an Dolph gewandt. Dann plazierte sie den Floh tatsächlich ins Ohr des Cyborgs und flüsterte ihm etwas zu.
»Aber natürlich!« sagte der Cyborg plötzlich. »Einfach dort entlang.« Er zeigte in eine Richtung.
Dolph setzte das U-Boot wieder in Bewegung. »Was hast du getan?«
»Ich habe eine Andeutung fallen lassen«, erklärte sie. »Das war nämlich ein Andeutungsfloh. Nachdem ich ihm den ins Ohr
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