Vogel-Scheuche
ansprit z ten und kreischten und zurückzuckten, wenn sie von Salz- oder Süßwa s sertropfen getroffen wurden. Sie waren umgeben von einer Schar män n licher Wesen, die das Geschehen verfolgten, als sei dies die interessante s te Darbietung Xanths. Wenn man den beiden zusah, wäre man nie da r auf gekommen, daß es sich um erwachsene Prinzessinnen handelte, oder daß die eine bereits eine Tochter besaß, die fast annähernd so gut b e stückt war wie sie selbst. Zur Untätigkeit verdammte weibliche Wesen in der Umgebung bewunderten dafür den süßen Steven Dampfer; als Ida ihn aufhob, schnappte er nach ihrem Mond, doch der ließ sich nicht so schnell fangen. Die kleinen Skelette jagten einander zwischen den Stü h len im Gerichtssaal. Andere wiederum taten sich an den bereitgestellten Erfrischungen gütlich.
Metria trat zu Roxanne Roc hinüber, die immer noch in ihrem steine r nen Nest hockte. »Sie können dich nicht schuldig sprechen«, meinte sie. »Die ganze Sache ist doch völlig lächerlich.«
»Krächz?«
»Albern, doof, blöd, dämlich, absurd…«
»Krächz?«
»Was auch immer. Es wäre der Gipfel der Torheit, dich nach sech s hundert Jahren treuem Dienst auch noch zu verurteilen.«
Doch der große Vogel wirkte alles andere als beruhigt.
»Metria.« Das war der Gerichtsdiener Magier Trent. »Der Richter wünscht dich zu sprechen, in seinem Zimmer.«
»Oh. Danke.« Sie sauste davon, überließ Trent das Gespräch mit R o xanne.
Fetthufs finsterer Blick war unverändert. »Metria, bring Prinzessin Ivy her.«
»Aber ich kann doch keine Erwachsenen tragen«, protestierte sie.
»Dann laß Prinz Dolph das machen. Genaugenommen kannst du auch noch Electra und die Zwillinge mitbringen. Und König Dor sowie Kön i gin Irene.«
Eine Glühbirne leuchtete über ihrem Kopf auf. »Ooohh, Fetti, mir schwant da etwas…«
»Nenn mich nicht Fetti, du impertinenter Spuk!« Als er feststellte, daß sie hinreichend eingeschüchtert war, fuhr er fort: »Und sprich nicht von irgendwelchen Vermutungen, die du haben magst. Sag ihnen einfach nur, daß ich sie zum Abschluß des Verfahrens hier haben möchte.«
»Jawohl, Euer Ehren!« Sie sauste schnellstens nach Schloß Roogna.
Kurz darauf reiste die gesamte königliche Familie in einem Korb an, den Prinz Dor in seiner Rocgestalt in den Krallen trug. Metria huschte ins Zimmer des Richters zurück. »Melde Vollzug, Richter«, berichtete sie.
»Gut. Und nun verschwinde mit dem Pelzknäuel.«
»Dem was?« Doch dann sah sie Jenny Elfes Kater Sammy, wie er auf sie zukam. »Oh, er muß sich verirrt haben. Ich bringe ihn zu Jenny z u rück.« Sie hob ihn auf und schritt zum Geschworenenraum hinüber.
Jenny Elfe erwartete sie bereits. Die anderen Geschworenen saßen in einem weitem Kreis. »Danke, Metria«, sagte Jenny. »Und jetzt setz dich bitte zu uns und schau zu, was wir tun.«
»Aber ich habe doch nur den Kater zurückbringen sollen«, protestierte die Dämonin. »Ich darf hier gar nicht sein.«
»Oh doch, das darfst du«, widersprach Jenny unbeirrt. »Ich habe Sa m my gesagt, er soll die Person suchen, die für unsere Zwecke am geei g netsten ist. Da hat er dich gefunden. Das scheint mir auch durchaus angemessen, da du halbbeseelt bist. Richter Fetthuf versteht das schon.«
»Aber was…?«
»Wir möchten kein Hängeverfahren, weil die Geschworenen sich nicht einig werden können, aber so ist es nun einmal. Deshalb haben wir uns auf eine andere Möglichkeit geeinigt. Wir haben eine Vorführung für dich.«
»Eine was?«
»Demonstration, Ausstellung, Anordnung, Auslage…«
»Ich weiß selbst, was eine Vorführung ist! Aber weshalb wollt ihr mir irgend etwas vorführen, wenn ihr euch doch eigentlich miteinander ber a ten solltet?«
»Das werden wir schon noch beizeiten erklären. Es ist uns wichtig, daß du es nicht schon vorher weißt.«
»Ich habe keine Ahnung, worum es überhaupt geht!«
»Hervorragend. Und nun schau bitte zu, ich werde es während des Verlaufs erklären.«
»Während was für eines Verlaufs?«
»Während des Stücks über den Traum der Seelen.«
»Den…?«
»Was auch immer. Es war einmal eine junge Frau namens Donna, aber du kannst dir auch jede beliebige andere darunter vorstellen.« Da stand Kim Mundanierin auf und trat in die Kreismitte. »Um diese warb ein sehr gutaussehender, sensibler, nachdenklicher und liebenswürdiger ju n ger Mann.« Dug Mundanier erhob sich und gesellte sich zu Kim, nahm ihre Hand und küßte sie. Kim
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