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Vogel-Scheuche

Titel: Vogel-Scheuche Kostenlos Bücher Online Lesen
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sah entzückt aus.
    »Er besaß ein Paar wunderschöner Flügelzentauren, die ihn überall hinbrachten, wo die beiden hinwollten«, fuhr Jenny fort, und ihre Sti m me begann zu summen, während Che und Cynthia Zentaur sich zu den beiden im Kreis gesellten. »Er führte sie an hübsche Orte. Sie unterna h men viele interessante Dinge, und Donna verliebte sich sehr in ihn, glaubte auch, daß er sie ebenfalls liebte. Er schien einfach viel mehr an Seelenmasse zu besitzen, als es normalerweise der Fall war.«
    Metria sah verwundert zu. Was sollte dieses kleine Schmierentheater?
    Da entstand um die beiden Menschen und ihre Reittiere eine weitere Szene. Nun befanden sie sich nicht mehr in einem Schloßsaal, sondern in einem Vergnügungszentrum, wo sie miteinander Spaß hatten. Sie sah, wie Dug seine Kim (Donna) neckte, indem er sie aufforderte, auf einen hübschen Teppich zu treten. Als sie das tat, warf der Teppich sie ab, so daß sie in einem Federbett landete. »Das ist ja ein Wurfteppich!« rief sie in glücklicher Empörung.
    Er lachte und bestieg selbst den Teppich. Der warf ihn ihr prompt hi n terher. So landeten sie als Knäuel gemeinsam im Bett. Kim quiekte und strampelte mit den Beinen, während er sie kitzelte, offensichtlich genoß sie das Ganze.
    Ein Licht beleuchtete das Geschehen. Kim setzte sich hastig auf und versuchte ihr Haar zu richten, wollte nicht den Eindruck erwecken, daß sie in der Öffentlichkeit etwas sehr Privates tat. »Was ist denn das für ein Scheinwerfer dort?« fragte sie und zupfte eine Feder von ihrem Rock.
    »Das ist kein Scheinwerfer, es ist ein Suchlicht«, teilte Dug ihr mit.
    »Und was ist der Unterschied?«
    »Das Suchlicht hat noch nicht gefunden, wonach es Ausschau hält.«
    Kim grabschte ein Federkissen und schlug es ihm über den Kopf. Es folgte erneut eine Runde Kitzeln und Quieken. Doch Metria fiel dabei etwas Seltsames auf: Dug sah nicht hin, wenn Kims Rock hochflog, um viel zu viel von ihren Beinen freizugeben, und er gestattete seinen Hä n den auch nicht, auf Wanderschaft zu gehen, wenn er sie unter den A r men kitzelte. Dabei waren das doch Gelegenheiten, die jeder normale junge Mann ganz automatisch ausgenutzt hätte. Es war fast so, als ve r folgte er einen ganz anderen Zweck.
    Dann betraten sie den Speisesaal des Schlosses. Kim griff nach einer großen, hübschen, aber merkwürdig geformten Frucht. Der obere Teil war durchsichtig, im Innern bewegten sich Blasen.
    »Ich würde dir nicht empfehlen, die zu essen«, warf Dug ein.
    »Warum denn nicht? Sieht doch lecker aus.«
    »Das ist eine Kneif-dich-später-Frucht. Sie schmeckt zwar gut, raubt dir aber dafür hinterher den Schlaf.«
    »Oh.« Sie legte die Frucht wieder beiseite. Die Blasen hörten auf zu perlen. »Ich merke schon, wie ich müde werde. Ich möchte keine Schla f störungen haben.«
    »Hier«, sagte er und holte einen kleinen Metallgegenstand hervor. Mit dem Daumen ließ er ein darauf befindliches Rad schnappen, während er das Ding an ihren Arm hielt.
    »Was ist das denn?« wollte sie wissen.
    »Ein Leichter. Er macht dich leicht, dann bist du nicht so müde.«
    »Ach ja, ich fühle mich auch schon viel leichter«, bestätigte sie, und ihr Schritt wurde tatsächlich federnder.
    Sie gingen auf den Hof hinaus. Dort befand sich eine Eismauer mit merkwürdigen Formationen. Dug streckte den Arm aus und nahm eine davon ab. »Was ist denn das?« fragte Kim.
    »Ein Eisrad. Sollen wir ein Wettrennen veranstalten?«
    »Und wie geht das?«
    »Jeder von uns setzt sich auf ein Eisrad und tritt in die Pedale, um so schnell wie möglich vorwärts zu kommen, bevor es schmilzt.«
    »Oh, das hört sich aber lustig an!« sagte sie begeistert. Sie nahm sich ebenfalls ein Rad.
    Die beiden bestiegen die Räder und stellten die Füße auf die kalten Pedalen. Auf den Rädern konnten sie durch den Hof und hinaus in den Garten jagen. Ihre treuen Reittiere folgten, sie wirkten etwas betreten, so als könnten sie an dem ganzen nichts Spaßiges finden. Wieder überfiel Metria eine leichte Bangigkeit. Um sie herum ertönte freundliches G e bell, zugleich neigten sich ihnen einige der blühenden Pflanzen zu. »Ach, wie süß!« rief Kim. »Was sind denn das für Blumen? Sie erinnern mich irgendwie an Hunde.«
    »Das ist Dackelwurz«, erklärte Dug. »Aus denen werden später Hundsholzbäume. Eigentlich glichen sie von Aussehen und Klang eher den beiden Wasserspeiern, doch Metria verspürte keine Lust, an der Traumbelebung

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