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Vogel-Scheuche

Titel: Vogel-Scheuche Kostenlos Bücher Online Lesen
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bezweifelte zwar, daß sie ihn wirklich in Versuchung führen könnte, aber es war immerhin einen Versuch wert. Schließlich wußte man bei Menschenmännern ja nie so recht. Vor allem, wenn es sich um einen Magier handelte.
    Grey hob den Blick. »Was führst du denn diesmal für ein Unheil im Schilde, Metria?« fragte er.
    »Ich habe etwas für dich«, sagte sie und atmete tief ein.
    Doch er ließ sich nicht bluffen. »Was denn?«
    Sie beugte sich etwas vor und ließ den obersten Knopf ihrer Bluse ve r schwinden, um noch mehr wogende Landschaft zu offenbaren, doch er schien es gar nicht zu bemerken. »Eine Vorladung.« Sie bot ihm die Marke dar.
    Er nahm sie und drehte sie um. »Ich soll als Ankläger bei einem G e richtsverfahren fungieren? Davon verstehe ich doch überhaupt nichts.«
    »Es ist das Verfahren gegen Roxanne Roc im Namenlosen Schloß. Ich kann dir den Weg dorthin zeigen, wenn du möchtest.«
    »Das ist nicht nötig. Was hat sie denn ausgefressen? Ich dachte, sie w ä re in Mission für den Simurgh unterwegs.«
    »Ist sie auch. Aber der Simurgh will nun einmal dieses Gerichtsverfa h ren. Der Grund dafür ist rätselhaft. So wirst du also die Sache befingern müssen.«
    »Was muß ich?«
    »Anzeigen, anrichten, hinrichten…«
    »Verfolgen?«
    »Was auch immer.« Sie ruinierte gerade den guten Eindruck, den sie zu machen versuchte.
    Achselzuckend fragte er: »Wer wird denn sonst noch kommen?«
    »Professor Fetthuf. Magier Trent. Zauberin Iris. Prinzessin Ida. Ein Haufen Geschworene. Niemand Wichtiges.«
    »Der Dämonenprofessor Fetthuf?« fragte er, und seine Miene hellte sich auf. »Den wollte ich immer schon mal kennenlernen. Er wird natü r lich den Richter stellen.«
    »Natürlich.«
    »Dann werde ich mich mit ihm beraten. Er wird schon wissen, was zu tun ist.« Er sah sich um. »Aber zunächst muß ich erst einmal zu Ende führen, weshalb ich gekommen bin.«
    »Weshalb bist du denn gekommen, Grey?«
    »Ich suche nach Re.«
    »Nach wem?«
    »Ein Mädchen namens Re. Humfrey sagt, sie sei hier, in dieser Region, die unter dem Namen Alität bekannt ist, aber irgendwie finde ich sie nicht.«
    »Was ist denn mit ihr los?«
    »Sie ist verwirrt und steckt in Schwierigkeiten. Humfrey meint, ihr T a lent habe sich gegen sie gewandt. Deshalb bin ich hier, um es zu neutral i sieren, um ihr aus der Klemme zu helfen. Mein Talent ist ja die Neutral i sierung der Magie, deshalb müßte ich damit eigentlich zurechtkommen. Natürlich wird sie dem Magier dafür dann einen Jahresdienst schulden. Aber es scheint, als gäbe es hier in Alität überhaupt nichts.« Er blickte frustriert drein. »Wie soll ich etwas neutralisieren, wenn ich es nicht ei n mal aufspüren kann?«
    »Vielleicht kann ich ja stützen«, schlug Metria fasziniert vor.
    »Was kannst du vielleicht?«
    »Dienen, erledigen, Service, Adjutant…«
    »Helfen?«
    »Was auch immer«, bestätigte sie ärgerlich. Warum machte sich ihr Sprachfehler ausgerechnet immer dann am stärksten bemerkbar, wenn sie es am wenigsten gebrauchen konnte?
    »Seit wann versuchst du denn, anderen zu helfen?«
    »Seit ich eine halbe Seele bekommen habe.«
    Er überlegte. »Das macht tatsächlich einen Unterschied. Also gut: Wie möchtest du mir helfen?«
    »Na ja, mir kommt diese Situation doch ein bißchen verrückt vor, da will ich mal nachsehen, ob meine verrückte schlimmere Hälfte dazu e i nen Einfall hat.« Sie übergab Mentia die Kontrolle über ihren Körper.
    »Hallo, D. Mentia«, sagte er. »Ich glaube, wir sind uns noch nicht b e gegnet.«
    »Glücklicherweise«, bestätigte Mentia. »Küß mich.«
    »Weshalb?«
    »Weil ich die Hälfte ohne Seele oder Gewissen bin. Ich verlange einen Lohn für meine Dienste.«
    »Küsse gegen Hilfe?«
    »Für den Anfang.« Sie wandte sich zur Seite, um ihr Profil besser zur Geltung zu bringen. Was ihre äußere Aufmachung anging, hatte Metria schon die richtige Idee gehabt, aber es fehlte ihr einfach an verrückter Raffiniertheit, um das nötige Kapital daraus zu schlagen.
    »Ich wäre verrückt, mich auf einen solchen Handel einzulassen. Was, wenn Ivy davon erführe?«
    »Das macht es ja gerade interessant.«
    Er überlegte kurz. »In Ordnung.«
    Sie sah ihn verdutzt an. »Du bist einverstanden?«
    »Unter einer Bedingung. Das Küssen übernehme ich.«
    »Na klar. Ein Kuß für jeden hilfreichen Hinweis, mit dem ich aufwa r ten kann.«
    »Einverstanden. Womit hast du denn aufzuwarten?«
    »Geh weg und komm wieder

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