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Vogel-Scheuche

Titel: Vogel-Scheuche Kostenlos Bücher Online Lesen
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bewegt sich ständig umher. Er ist sehr mobil.«
    »Mobil«, bestätigte Metria, als es ihr wieder einfiel. »Der ist ständig in Eile, woanders hinzukommen. Und die Leute, die an ihm wohnen, mü s sen auch unentwegt auf Trab bleiben. Aber weshalb ist Grey nur dort draußen?«
    Mentia überlegte. »Das ist völlig verrückt, weshalb ich wahrscheinlich besser dazu geeignet bin, es zu verstehen. Ich denke, Grey ist vielleicht gar nicht dort draußen. Wir empfangen lediglich die Reflexion der mag i schen Schnittstelle, die ich zu rekompilieren mitgeholfen habe. Sie ist stärker als früher.«
    Da war sie schon wieder, ihre verrückte Behauptung, in der fernen Vergangenheit Xanths gewesen zu sein und alles vor dem drohenden Wahnsinn gerettet zu haben. Doch vielleicht hatte ihre schlimmere Häl f te ja in diesem Punkt recht. Metria drehte sich um und hielt die Marke hoch. Tatsächlich, nach Osten war der Zug stärker. Also ließ sie die ve r rückte, bewegliche Region hinter sich zurück und hielt auf alles zu, was Grey Murphy im Schilde führen mochte. Im Grunde war sie erleichtert. Mit einem Fluß oder einem Ort, der mobil war, konnte sie zur Not noch zurecht kommen, aber sie wollte sich dem gefürchteten Mundania auf keinen Fall weiter nähern als absolut erforderlich.
    Die Richtung stabilisierte sich. Möglicherweise hatte das mobile Gebiet ja Wellen im Vorhang verursacht, weshalb sich die Reflexion bewegte, obwohl ihre Quelle eigentlich unbeweglich war. Nun aber hielt Metria direkt auf Grey zu. Sie schwebte in die Höhe und beschleunigte ihr Tempo.
    Da kam sie an ein Schild: DU NÄHERST DICH JETZT FEDER COLA.
    »Was will Grey denn mit Federn?« wollte Mentia wissen.
    Darauf wußte Metria auch keine Antwort. Vor sich erblickte sie einen Zaun. Die Pfähle bestanden aus riesigen Schreibstiften besonderer Art. Mal war es ein Gänsekiel, dann wieder eine Schreibfeder aus Metall, während eine dritte gefärbtes Wasser in die Luft spritzte.
    »Oh ho, ein Spritzfederhalter«, meinte Mentia.
    Zwischen den Schreibgeräten waren Seile gespannt, um den Zaun zu vervollständigen. Der führte in sanftem Bogen in den umgebenden Wald hinein. Auf jedem der Stifte war ein Buchstabe abgebildet. »Irgendwie kommt mir das bekannt vor«, brummte Mentia.
    »Ich weiß, was das ist!« schrie die kleine Gnade Uns. »Ich habe Buc h staben auf einer Kette gesehen. Du mußt einfach nur daran entlanggehen und sie lesen.«
    »Kindermund ist aller Laster Anfang«, murrte Metria. Doch sie tat, wie ihr geheißen, und las die Buchstaben. Die wiederholten immer denselben Schwachsinn: LEBENSHALTUNGSKOSTENINDEX.
    Daraus wurde Metria auch nicht schlau. Sie stand da und beäugte den Zaun, überlegte, ob sie nicht einfach darüber hinwegfliegen sollte. War es das, was der Zaun meinte?
    Plötzlich rissen sich die Stifte aus dem Boden und hüpften in neuen t standene Löcher neben den alten. Anhand ihrer Richtung und Krü m mung konnte Metria feststellen, daß der Zaun nun ein etwas größeres Gebiet umschloß als vorher. Er hatte sich ausgedehnt. Im eingezäunten Teil waren alte, aufgefüllte Löcher zu erkennen, was darauf hinwies, daß dies schon eine ganze Weile so ging. Doch wen kümmerte das schon?
    »Ich kann diese großen Wörter nicht lesen«, beschwerte sich Gnade Uns.
    »Du mußt nur die ersten Buchstaben lesen, Liebes«, schlug Mentia vor: »C O L A.«
    »Die Stifte schreiben COLA?« fragte sie.
    »Feder COLA«, bestätigte Mentia. »Und außerdem scheint sich das Ding ständig auszudehnen.«
    Metria zuckte die Schultern. »Mag ja sein, daß dir das einleuchtet, weil du ein bißchen verrückt bist, aber was mich betrifft, werde ich jetzt ei n fach daran vorbeifliegen.« Sie legte an Höhe zu und folgte dem Zug der Marke über die eingezäunte Region hinweg.
    Endlich erreichte sie Grey Murphy. Der stand einfach nur da und blickte verwundert drein. »Was ist los, Mann aus Mundania?« erkundigte sie sich und legte sich eine der Situation angemessene Bekleidung zu: ein äußerst kurzes, enges Röckchen, eine andeutungsweise durchsichtige, prallgefüllte Bluse, dazu ein gewaltiger, schwarzer Haarschopf, mit G e funkel durchsetzt, sowie eine Haut, die so klar war, daß man darin fast sein Spiegelbild hätte ausmachen können. Mächtige Männer hatten ei n fach etwas, das sie faszinierte. Seit seiner Ankunft in Xanth war er mit der Prinzessin Ivy vermählt, und es hatte den Anschein, daß er inzw i schen etwas dagegen hätte unternehmen sollen. Metria

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