Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vogel-Scheuche

Titel: Vogel-Scheuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
werden müssen.«
    »Was um alles in Xanth, bist du?« wollte Metria wissen. »Abgesehen davon, daß du die langweiligste Kreatur bist, der ich seit einiger Zeit begegnet bin.«
    Da Oink musterte sie kühl. »Ich bin ein Langweilschwein, was sonst? Es ist mein Beruf, euch zu Tode zu langweilen.«
    »So etwas brauchst du dir nicht bieten zu lassen«, sagte Metria, an den Kater gewandt. »Lauf einfach um ihn herum.«
    Das brach Sammys scheinbare Trance der Langweile, und er huschte an dem Langweilschwein vorbei, um sein Gerase wieder aufzunehmen.
    Nun traf auch Jenny ein. »Warte auf mich!« rief sie.
    »Gewiß doch«, erwiderte das Langweilschwein. »Oh nein, du nicht auch noch«, widersprach Metria. »Geh einfach um ihn herum.«
    Gehorsam trat Jenny beiseite, an eine Stelle, wo hübsche gelbe Schlingpflanzen die Bäume umwanden. Doch da erkannte Metria, um was für Gewächse es sich handelte. »Nein, nicht dort entlang!« rief sie.
    Jenny wich zurück, doch dafür krachte das hinter ihr herstürmende Langweilschwein mitten in die Schlingpflanzen. Plötzlich ergoß sich eine dicklich gelbe Flüssigkeit auf das Tier. »Bäh, pfui!« quiekte es. »Ammon i ak!«
    »Nicht ganz«, antwortete Metria. »Das sind Natursektranken.« Dann huschte sie der Katze nach, nachdem sie sicher war, daß Jenny das Langweilschwein umschritten hatte, das sich nun irgendwo würde w a schen müssen.
    Als nächstes gelangten sie an einen See, auf dem sich eine knoche n förmige Insel befand. Da der See sich nach beiden Seiten ziemlich weit erstreckte, schien es das schnellste zu sein, den Weg direkt über die Insel zu nehmen, und das war auch die Richtung, in die Sammy lief. Doch wirkte er kein bißchen unruhig dabei, ja er verlangsamte sein Tempo sogar soweit, daß Jenny Elfe ihn einholen konnte. Dann stolzierte er über eine hundeohrige Brücke, die auf die Insel führte.
    »Kein Wunder!« brummte Metria. »Das ist ja auch die Hundeinsel!«
    Tatsächlich säumten zahlreiche Hundehütten das Ufer, und draußen aalten sich alle möglichen Arten von Hunden, während im Wasser Hundsfische und alte Seehunde planschten und Schoßhunde um die Insel schwammen.
    Sammy ging wie auf Zehenspitzen, um sich unbemerkt an ihnen vo r beizuschleichen. Metria wurde zu einem undeutlichen Nebel und umgab Jenny damit, um auch sie vor dem Entdecktwerden zu schützen. Schlie ß lich ließ sich nicht im voraus sagen, wie diese Hundefratzen auf eine derartige Störung reagieren würden.
    Der Wald auf der Insel war voller Hundholz, Hundefenchel, Hund e zahn, Hundebiß und Hunderosen, die allesamt Witterung aufnahmen und mißtrauisch knurrten.
    In der Mitte der Insel befand sich ein schneebedeckter Berg. Wer dort oben einigermaßen warm schlafen wollte, mußte sich schon mit einem Afghanen zusammentun. Hundeschlitten wurden zum Gipfel gezogen, und oben befand sich der Robot-Hund, Dog-Matik, der zwar glaubte, er würde herausragende Poesie von sich geben, in Wirklichkeit aber nur Hundreime zustandebrachte.
    Endlich gelangten sie auf der anderen Seite der Insel zu einer Brücke, die sie wieder ans Ufer des Sees führte. Metria war erleichtert, denn wenn die Hunde ihr auch nichts hätten anhaben können, so hatte Sa m my Kater doch einiges zu befürchten.
    Nachdem sie die Insel hinter sich gelassen hatten, jagte Sammy wieder wie wild davon und hängte einmal mehr Jenny ab. Doch mittlerweile kam ihnen die Landschaft schon etwas bekannter vor. »Oh, nein!« mur r te Metria. »Nicht schon wieder ins Gebiet des Wahnsinns!«
    Doch genau das war es, was vor ihnen lag. Diesmal näherten sie sich ihm aus einer anderen Richtung, deshalb würden sie auch weder Desiree Dryade noch der Familie White begegnen, was wiederum bedeutete, daß sie es mit unvorhersehbaren Gefahren zu tun bekommen würden. Metria wußte selbst nicht so recht, wie sie Kater und Elfenmädchen hier vor dem Verderben schützen sollte, denn in unerforschtem Wahnsinn kon n te alles Unerdenkliche passieren. Doch der Kater rannte unbeirrt weiter.
    »Jetzt übernehme ich mal«, verkündete Mentia. »Je schlimmer es wird, um so vernünftiger werde ich.«
    Das war auch gut so, denn es sollte nicht mehr lange dauern, bis ihnen etwas furchtbar Merkwürdiges begegnete. Es war eine menschengleiche Gestalt, sah aber aus wie ein mumifizierter Zombie. Sie grabschte nach Sammy.
    Mentia streckte den Arm auf dreifache Länge und schob die Hand zwischen das Ding und den Kater. Da berührte sie die ihre – und plöt z lich

Weitere Kostenlose Bücher