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Vogel-Scheuche

Titel: Vogel-Scheuche Kostenlos Bücher Online Lesen
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Jungen zu sehen waren. Kim stieg aus und ging los, um sich unter ein bestimmtes Fenster zu stellen. Dann schob sie zwei Finger in den Mund und stieß einen ohrenbetäubenden Pfiff aus.
    Kurz darauf erschien ein Kopf im Fenster, dann winkte eine Hand. »Komme gleich runter!« rief Dug.
    »Ich dachte, in Mundania gäbe es gar keine Magie«, bemerkte Metria.
    »Die magische Macht, die Frauen über Männer ausüben, ist überall wirksam«, erklärte Arnolde.
    Bald darauf kam Dug aus dem Gebäude, und Kim führte ihn hinüber zum Lastwagen. Er hatte etwas Gewicht zugelegt, seit Metria ihn zum letzten Mal gesehen hatte, und wirkte nun kräftiger und attraktiver. »Die Dämonin Metria hat etwas für dich«, teilte Kim ihm mit.
    »Ich brauche nichts, solange ich dich habe«, erwiderte er galant.
    Kim lächelte, was recht hübsch aussah. »Es ist eine Vorladung als G e schworener.«
    Seine Kieferlade klappte herunter. »Was?«
    »Verpflichtung, Bürde, Anweisung, Klage, Prozeß…« erbot sich Metria hilfsbereit.
    »Gerichtsverhandlung?« schlug Arnolde vor.
    »Was auch immer!« riefen Jenny, Kim und Metria im Chor, wobei sie scherzhaft-ärgerliche Grimassen schnitten.
    »Aber so etwas gibt es in Xanth doch gar nicht!« wandte Dug ein.
    »Oh doch«, versicherte ihm Arnolde. »Das Verfahren gegen Grazi Knochen ist berüchtigt.«
    Dug musterte Kim, die es ihm kopfnickend bestätigte. Sie kannte sich besser in der Geschichte Xanths aus als er.
    »Grazi ist ein weibliches Skelett, die Frau von Mark Knochen. Sie wu r de vor Gericht gestellt, weil sie einen Alptraum verhinderte, der Tristan Troll gesandt worden war, weil er ein unschuldiges kleines Mensche n mädchen nicht auffressen wollte.«
    »Aber das ist doch völlig absurd!« wandte er ein. »Trolle sollten doch gar keine Kinder fressen, und Alpträume sollte man eigentlich nur an…«
    Kim brachte ihn zum Verstummen, indem sie seinen Kopf herunte r zog und ihn küßte.
    »Immer schön mitanzusehen, wie alles unter Kontrolle ist«, murmelte Metria anerkennend. »Auf jeden Fall hat sie gelernt, wie sie mit ihm u m gehen muß.«
    »Das lernen Mädchen schnell«, bestätigte Arnolde.
    Metria langte nach unten und überreichte Dug seine Marke. »Aber ich kann jetzt nicht nach Xanth«, protestierte er. »Ich habe Hausaufgaben, Aufsätze, die geschrieben werden wollen…«
    »Ich gehe jedenfalls«, verkündete Kim.
    »Laß mich mal nachsehen.« Er eilte zurück ins Gebäude.
    »Der Unterricht wurde sowieso langsam unerträglich«, bemerkte Kim. »Auch wenn unsere Noten darunter leiden dürften, daß wir schwänzen und die Hausaufgaben nicht abliefern.«
    Bald darauf kehrte Dug zurück. Metria war froh, daß der schwierigste Teil ihrer Suche nun ein Ende gefunden hatte. Alle anderen Vorladungen mußten in Xanth überreicht werden.

9 – Dämonenfahrt
    Kim und Dug fuhren hinten mit, wo sie mit Jenny Elfe Erinnerungen an alte Zeiten austauschten, deshalb saß Metria wieder vorn. Als erstes fu h ren sie zu Kim nach Hause, weil diese sich kategorisch geweigert hatte, ohne ihren Hund Bläschen nach Xanth zu kommen.
    Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander. »Er schaut auf deine Knie«, bemerkte Mentia.
    »Na und? Es sind hübsche Knie, ich habe sie selbst geformt.«
    »Aber ich habe sie ihm als erste gezeigt.«
    »Na, dein Höschen hast du ihm aber nicht gezeigt«, versetzte Metria verärgert.
    »Das hätte ihn nicht nur um den Verstand gebracht, es wäre auch ein Verstoß gegen die Erwachsenenverschwörung gewesen.«
    »Dabei ist er doch hundert Jahre alt!« dachte Metria.
    »Und in seiner zweiten Kindheit.«
    Da war etwas dran. »Gut, daß ich gar keine Höschen hatte, als ich meine Kleidung vergessen habe.«
    »Einen Penny für deine Gedanken«, warf Ichabod ein.
    »Mundanische Münzen sind in Xanth nicht viel wert.«
    »Ich meine damit, daß ich neugierig bin, was wohl in deinem Kopf vorgeht, da du dich so stark konzentrierst. Falls du es mir sagen möc h test.«
    Warum nicht? Es konnte schließlich keinen Schaden anrichten. »Ich habe mit meiner schlimmeren Hälfte gesprochen, mit D. Mentia. Sie hat gesagt, daß du gerade auf meine Knie schaust.«
    »Ja, das stimmt auch. Ich bin schon seit meiner Pubertät ein Bewund e rer und Kenner femininer Gliedmaßen.«
    »Wovon?«
    »Weiblicher. Du bist ein interessantes Geschöpf«, fuhr Ichabod fort, während er weiterhin auf Xanth zuhielt. »Ich will sagen, alle übernatürl i chen Wesenheiten sind auf ihre Art faszinierend, aber du

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