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Vogel-Scheuche

Titel: Vogel-Scheuche Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wahrscheinlich hatte er recht. Dem Zentauren würden die schm a len Stufen und Gänge und Absätze sicher nicht behagen, die Metria nun ausmachte, und wahrscheinlich würde er mehr Aufmerksa m keit auf sich ziehen, als empfehlenswert war. So wäre es wohl das beste, ihn im Lastwagen zu lassen.
    Das würde aber auch bedeuten, daß alle anderen dort bleiben müßten. Bis auf Ichabod, vielleicht sogar Jenny. Da Jenny außerhalb des Korr i dors nicht sprechen durfte, war das ganze wohl dem Mann überlassen. »Dann hol du sie doch.«
    »Männern ist der Zutritt zu den Frauenschlafräumen untersagt«, wide r sprach er. »Das ist eine von diesen vorsintflutlichen Vorschriften, wie sie in der Provinz noch Gültigkeit haben.« Sie merkte zwar, daß er sich über irgend etwas lustig machte, konnte aber nicht genau bestimmten, wo r über.
    Also stiegen sie aus und begaben sich zur Ladefläche des Lastwagens. Arnoldes Kopf und Schultern ragten über die hohen Seitenteile hinaus. »Sind wir am Ziel?« fragte der Zentaur.
    »Am Schlaftrakt der Mädchen. Aber wir haben ein Problem. Mögl i cherweise kommen wir nicht an sie heran.«
    Sie besprachen die Situation, doch bevor sie zu einem Ende kamen, traten einige Studenten an sie heran. »Xibu’t vq, epmm?« rief ein junger Mann Metria zu.
    Metria blickte Ichabod fragend an. »Ist das mundanisch?«
    »Ja. Er hat gerade gefragt: ›Wie sieht’s aus, Puppe?‹ Sobald er in den Korridor tritt, wirst du ihn verstehen können.«
    »Puppe?«
    »Das ist eine ungebührlich vertrauliche Anrede, wenn man sie an eine unbekannte Frau richtet.«
    »Das habe ich mir schon gedacht. Soll ich mir vielleicht eine Drache n schnauze zulegen und ihm ein bißchen den Kopf abbeißen?«
    »Das würde ich nicht empfehlen. Schließlich wollen wir hier keine Sz e ne machen.«
    Diese Antwort hatte sie schon befürchtet. »Wie soll ich diesen Haufen Drachendünger denn dann sonst zerquetschen?«
    »Laß mich die Sache mal lieber übernehmen.« Und dann, als der Junge sie erreicht hatte, fügte Ichabod hinzu: »Haben sie da gerade mit meiner verheirateten Tochter gesprochen?« Da Jenny außer Sichtweite war, konnte es nur um Metria gehen.
    »Äh… Hoppla«, erwiderte der junge Mann verlegen. Es dauerte genau drei Fünftel eines Augenblicks, da war er verschwunden.
    »Das hat mir Spaß gemacht, muß ich zugeben«, versetzte Ichabod.
    Als nächstes kam eine junge Frau auf sie zu. »Oooohhh«, quiekte sie. »Ist das etwa ein Pferd dort oben?«
    Metria stellte fest, daß Arnoldes gescheckte Flanken durch die Ritzen in den Seitenteilen schimmerten. »Nicht ganz«, meinte sie.
    »Aber ich sehe doch… Bestimmt, das ist eindeutig Pferdefleisch!« meinte das Mädchen, durch die Ritzen lugend.
    Arnolde blickte von oben auf sie hinunter. »Dieses Pferdefleisch g e hört mir«, sagte er. »Möchtest du es vielleicht einmal genauer in Auge n schein nehmen?«
    Hallo! Metria klappte den Unterkiefer herunter, doch zu sagen wußte sie nichts.
    »Oooohhh, aber gern!« rief das Mädchen und sprang vor Erregung auf und ab. Metria wußte, daß das äußerst interessante Dinge in ihrer Bluse anstellte, weil Ichabods Augen zu glänzen begannen. »Dann darf ich dich zuvor vielleicht um einen Gefallen bitten«, fuhr Arnolde fort.
    »Na klar doch! Was du willst.«
    Was hatte der Zentaur nur vor?
    »Es gibt hier eine junge Frau, mit der wir gerne reden würden, aber als Männer dürfen wir natürlich nicht in den Wohntrakt. Würdest du vie l leicht so freundlich sein, ihr eine Nachricht von uns zu überbringen?«
    »Na klar«, willigte das Mädchen ein und streckte sich ein wenig, um e i nen besseren Einblick zu bekommen. Bisher hatte sie noch keine Ve r bindung zwischen dem Pferdefleisch und dem sprechenden Menschen hergestellt.
    »Ihr Name ist Kim. Wenn du ihr diese Smaragdscheibe überbringst, kommt sie vielleicht nach draußen.« Mit einem Nicken wies Arnolde auf Metria.
    Metria war bei der Sache zwar nicht wohl zumute, doch blieb ihr nun nichts anderes übrig, als die Scheibe zu überreichen.
    »Smaragd?« fragte das Mädchen. »Das Ding ist aber schwarz!«
    »Es ist im Laufe des Alters etwas korrodiert«, erklärte Arnolde g e schmeidig.
    »Ach so.« Dann fiel dem Mädchen noch etwas anderes auf. »Aber w a rum gehst du denn nicht hinein, um sie zu suchen?« fragte sie Metria. »Viel weiblicher als du kann man doch kaum werden.«
    »Ich… ich…« fing Metria an, stockte aber sofort wieder.
    »Sie hat einen Sprechfehler«, warf

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