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Vogel-Scheuche

Titel: Vogel-Scheuche Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kupplungspedal herunter.« Dann zwickte sie sie am rechten Arm. »Laß mich dich führen.« Sie schlang den Schwanz um sie herum und führte Kims Hand das magische H-Muster der Gangschaltung entlang. Indem sie Fuß und Hand miteinander koo r dinierte, bewerkstelligte sie schließlich alles.
    »Merkwürdig«, meinte Kim. »Kann mir gar nicht vorstellen, wie die Leute früher überleben konnten, als es nur diese Art von Schaltung gab.« Dann schaute sie nach vorn. »Oh, nicht das auch noch!«
    »Was denn?« fragte Metria und kringelte sich wieder zusammen.
    »Sieht mir aus, als würde es hier von Straßenbanden wimmeln. Die ha l ten die Autos an, um Geld zu kriegen oder anderes. Und ich kann nicht ausweichen.«
    »Das ist nicht gut?«
    »Das ist furchtbar. Als Mädchen kann man in gräßliche Schwierigke i ten kommen, wenn diese Tiere es auf einen erst einmal abgesehen h a ben.«
    Ach so, Ungeheuer. Mit denen wußte Metria schon umzuspringen. »Kannst du sie dazu kriegen, hereinzugreifen?«
    »Ich werde mich hüten! Ich werde diese gräßlichen Typen lieber dra u ßen halten.« Doch dann begriff sie. »Ach so. Ja. Wahrscheinlich.« Sie drehte das Fenster herunter.
    Der Lastwagen rollte aus und kam zum Halten. Kurz darauf passierte genau das, was Kim befürchtet hatte. Ein junger Mann erschien – eine Art Kreuzung zwischen einem müden Oger und einem kranken Troll. »Na, Hühnchen, was hast du denn Leckeres?« fragte er.
    »Nichts für dich, Rotznase«, erwiderte Kim höflich. »Und jetzt zieh Leine.«
    »Hoho, du riskiert aber eine kesse Lippe!« meinte er. »Weißt du, was wir hier in der Gegend mit frechen Hühnern machen?«
    »Das interessiert mich wirklich einen feuchten Kehricht, du Kloake n stinker.«
    »Wir nehmen sie ordentlich aus.« Er griff in die Kabine und packte sie vorn an der Bluse. »Und jetzt spuck gefälligst etwas Kohle aus, sonst reiße ich dir das Ding vom leib.«
    »Das würde meinem Haustier aber nicht gefallen, du Furznudel«, war n te Kim ihn.
    »Dein Haustier kriegt es auch nicht ab, Torte.«
    Da sperrte Metria ihr Drachenmaul weit auf und packte damit den schutzlosen Arm.
    »Aua!« schrie der Junge. »Laß sofort los!«
    »Nein, laß du sofort los«, versetzte Kim gelassen. »Ich habe dich schließlich gewarnt.«
    Er schüttelte seinen Arm und riß daran. Metria biß noch etwas kräft i ger zu und stieß dabei ein paar Flämmchen hervor. Der Mann schrie vor Schmerz.
    »Ich schlage vor, du hältst lieber die Klappe«, sagte Kim. »Denn Lärm verärgert mein Haustier nur, und dann beißt sie nur noch fester zu.«
    Nun sah der Schläger genauer hin, was ihn da am Arm gepackt hielt. Metria gab eine kleine Demonstration ab, indem sie eine Flamme aus den Nüstern hervorschießen ließ, und zwinkerte ihn an. Er klappte den Mund auf, um zu schreien. Da biß sie warnend noch fester zu. Es gelang ihm schließlich, seinen Schrei zu unterdrücken.
    »Und jetzt gib mir deine Brieftasche«, befahl Kim.
    »Den Teufel werde ich tun!«
    Metria stieß zwischen den Zähnen etwas heiße Luft aus und röstete ihm damit leicht den Arm an.
    Der Schläger griff in seine Tasche und holte eine Brieftasche hervor. Die war vollgestopft mit Geld, das er bereits anderen Fahrern abg e knöpft hatte.
    Inzwischen war der Weg vor ihnen wieder frei geworden. »Schön, jetzt kannst du gehen«, entschied Kim. »Wenn ich dir einen Rat geben darf, erzähl deinen Freunden lieber nicht, was hier gerade passiert ist.«
    Metria sperrte das Maul wieder auf und ließ den Arm fahren. Der Schläger riß ihn hastig zurück. »Da drin ist ein gottverdammter Drache!« schrie er. »Er hat mich in den Arm gebissen! Er spuckt Feuer und alles!«
    Inzwischen legte Kim mit Metrias Hilfe den Gang ein. Als das Fah r zeug startklar war, erschienen seine Freunde auf der Bildfläche.
    »Die haben mich ausgeraubt!« kreischte der Schläger. »Die da und di e ser Drache! Haben mir die Brieftasche abgenommen!«
    Metria nahm die Form des weichsten, pelzigsten, süßesten kleinen Kätzchens an, das sie sich nur vorstellen konnte, das kätzische Gege n stück zu Gnade Uns. Dann hob sie den Kopf an die Seitenscheibe. »M i au!« machte sie allerliebst.
    Die anderen Schläger wären vor Lachen bald umgefallen. »Wirklich gräßlicher Drache!«
    »Ich habe wirklich versucht ihn zu warnen«, meinte Kim. Dann hatten sie die Bande abgehängt und legten Tempo zu.
    »Ja, das hast du«, stimmte Metria grinsend zu.
    »Das hat beinahe Spaß gemacht«, bemerkte Kim,

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