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Vogel-Scheuche

Titel: Vogel-Scheuche Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kleines. Welches Boot?«
    »Das Boot, das ich gerade hinradiere«, erklärte Kim.
    Inzwischen hatte sie den Rest der Trennwand beseitigt und machte sich über das Heckteil des Lasters her.
    Dug warf Jenny einen Blick zu. »Kannst du vielleicht irgendeinen Sinn darin erkennen, Elfe?«
    »Nein«, erwiderte Jenny.
    »Dann hat es also doch nichts mit Geschlecht oder Alter zu tun«, meinte er kopfschüttelnd. »Meinst du vielleicht, sie tickt nicht mehr ganz richtig?«
    »Nein«, widersprach Gnade Uns. »Es ist eine Frage der Intelligenz.«
    »Also schön, kleines Genie – was macht sie da?«
    »Sie macht ein Boot, indem sie alles wegradiert, was kein Boot ist«, e r klärte Gnade Uns.
    Dug blinzelte. »Verstehe. Aber es gibt da ein kleines Problem.«
    »Laß es mich doch einfach nur machen«, warf Kim ein und konzentrie r te sich auf ihr vorsichtiges Auslöschen und gelegentliches Wiederherste l len. So entfernte sie den ganzen Seitenaufbau des Lasters, bis nur noch die intakte Mittelplattform übrig blieb.
    Und dann hörte es auf. Sie versuchte mehrmals, den Seitenrahmen wegzuradieren, doch der leistete plötzlich Widerstand und blieb best e hen.
    »Genau das ist auch das Problem«, bemerkte Dug. »Außerhalb des m a gischen Kraftfelds kannst du nicht radieren, aber es reicht nicht mehr bis zu den Seitenteilen.«
    »Aber wenn Arnolde sich umdreht, damit der Korridor quer zu den Seiten verläuft…« überlegte Kim.
    »Dann muß ich auch alles andere mit ihm umdrehen. Doch selbst dann ist es nur eine Plattform und noch kein Boot.«
    Kim hielt nachdenklich inne. Dann setzte sie ihr Werk fort. »Ich kann auch aus dem Mittelteil ein Boot machen, ohne die entfernt gelegenen Stücke auszulöschen«, sagte sie. »Und Seiten kann ich auch hochziehen.« Sie demonstrierte ihre neue Schmierfarbentechnik. »Es mag zwar küns t lerisch nicht besonders wertvoll zu sein, aber es funktioniert.«
    Dug studierte die kurze Schmierwand, die sie soeben hergestellt hatte. Er tippte mit dem Finger dagegen. »Fühlt sich an wie komprimiertes Holz oder Metall. Ist das denn auch stark genug?«
    »Ich weiß es nicht. Ich muß mein neues Talent ja erst richtig lernen. Vielleicht kannst du das ja für mich überprüfen.«
    »Na klar.« Er hob einen Fuß und trat kräftig gegen die Schmierwand. »Aua! Doch, es ist stark genug.« Dann sah er über den Lastwagen hinaus in die Ferne. »Aber wie willst du denn ein Boot wässern, ohne Wasser zu haben?«
    »Ich will das Land und den Boden ausradieren und einen Kanal he r stellen, vielleicht füllt der sich dann ja mit Sumpfwasser.«
    Er nickte. »Klingt vernünftig.« Dann ließ er den Blick schweifen. »Viel helfen kann ich hier ja nicht. Vielleicht gehe ich schon mal voraus, kun d schaften, ob ich möglicherweise Xanth finde.«
    Kim hob den Blick. »Woher willst du das ohne Magie wissen?«
    »Ich gehe mit ihm«, erklärte Jenny Elfe. »Wenn sich meine Gestalt verwandelt, erkennen wir das.«
    »Dann geht«, sagte Kim und machte sich wieder ans Werk. Gnade Uns wußte, warum: Sie durften keine Zeit verlieren. Wenn sie nicht bald in Xanth eintrafen, würde es für die Hälfte der Gruppe zu spät sein.
    Die beiden gingen los und verschwanden schon kurz darauf in dem vor ihnen liegenden Wald. »Machst du dir denn gar keine Sorgen wegen deines Freundes und deiner Freundin?« wollte Gnade Uns wissen.
    »Nein, Jenny Elfe war im Spiel nur eine Begleiterin. Ich kenne sie. Und Dug kenne ich auch.«
    Das war Antwort genug. »Meinst du, wir sind schon dicht genug an Xanth, um es rechtzeitig zu schaffen?«
    »Das müssen wir. Meiner Landkarte zufolge sind wir dicht an der Grenze zu Florida, was für uns Xanth ist. Sie ist vielleicht noch eine Meile entfernt. Und die Ausläufer der Magie müssen noch über diese Grenze hinausreichen. Je weiter wir also kommen, desto eher können wir Hilfe erwarten.« Dennoch blickte sie besorgt drein.
    Landkarten konnten sich schließlich irren, vielleicht war die Gruppe aber auch noch nicht so weit vorgestoßen, wie sie glaubten. Ein kleiner Fehler konnte hier einen gewaltigen Unterschied machen. So blieb ihnen nichts anderes übrig, als darauf zu hoffen, daß sie dicht genug am Ziel waren.
    Langsam bildete das Boot sich aus, doch seine Form spiegelte zugleich ihr Problem wieder: Bug war breiter als Heck, weil der magische Korr i dor in der Zeit, die Kim brauchte, um den mit dem Rest verbundenen Lastwagen auszulöschen, weiter schrumpfte. Jetzt schien er sich fast bis zur

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