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Vogel-Scheuche

Titel: Vogel-Scheuche Kostenlos Bücher Online Lesen
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durch diesen Schlamm schleppen, und sich selbst schleppen kann er schon gar nicht. Zurücklassen können wir ihn aber auch nicht, dagegen sprechen zwei bis drei handfeste Gründe. Und ohne ihn…«
    Gnade Uns war zwar nur ein Kind, wußte aber dennoch, was Kim nicht auszusprechen vorzog. Ohne Arnoldes magischen Korridor würde Ichabod wahrscheinlich sterben und sie selbst sich in einen Wirbelwind auflösen. Nur Kim, Dug und Jenny Nicht-Elfe wären dann noch dazu in der Lage, sich nach Xanth durchzuschlagen.
    Also stellte sie eine kindliche Frage. »Könnte Arnolde nicht vielleicht ans trockene Land gleiten, wenn das Vorderteil des Lastwagens weg wäre?«
    »Wahrscheinlich. Aber was wäre damit gewonnen?«
    »Könnte man ihn vielleicht anschieben, wenn wir einen Schlitten für ihn hätten?«
    »Ich nehme an, schon. Aber wir haben keinen.«
    »Könnten wir ihn durch dieses steinübersäte Gewirr dort vorn schi e ben, wenn wir einen Kanal zur Verfügung hätten?«
    »Was soll das, Gnade Uns? Wir können das Gelände nicht verändern.«
    »Doch, das können wir…«
    »Wovon redest du nur?«
    »Von deinem magischen Talent.«
    Kim lachte verbittert. »Ich besitze kein magisches Talent! Ich bin Mundanierin, hast du das vergessen?«
    »Das Talent, das du gewonnen hast.«
    Kim überlegte. »Ach, du meinst das Talent der Auslöschung, das ich beim Spiel gewonnen habe, vor drei Jahren. Das kann ich aber nur im Spiel verwenden.«
    »Nur in Xanth.«
    »Das ist dasselbe!« Doch plötzlich machte Kim einen Satz. »Wir gehen ja nach Xanth! Dort könnte ich es natürlich einsetzen!«
    »Und was ist mit dem Korridor?«
    Kims Unterkiefer klappte herunter. »Ja… ich habe nie daran gedacht, es zu versuchen.«
    »Versuche es!« Kim legte die Hand ans Armaturenbrett und strich seitwärts darüber, als würde sie sie waschen. Sofort verschwand dieser Teil, ganz wie ein Bild, aus dem etwas ausradiert wurde. Das Gestrüpp am Sumpfufer schien durch die Lücke.
    Dann berührte Kim das entstandene Loch mit der anderen Hand. »Es ist weg!« sagte sie. »Der ganze vordere Teil des Lastwagens ist ve r schwunden!«
    Nun vollzog sie einen Strich in die Gegenrichtung, die Handfläche wies dabei auf sie selbst. Das löschte die Löschung, und schon war das Armaturenbrett wiederhergestellt.
    »Dann lösche doch, was vor uns liegt, und schieb Arnolde hindurch«, empfahl Gnade Uns.
    »Vielleicht funktioniert das ja tatsächlich«, sagte Kim beeindruckt. »J e denfalls solange die Magie vorhält. Vielleicht schaffen wir es ja doch noch.«
    »Bestimmt«, sagte Gnade Uns begeistert.
    »Aber wir müssen mit Verstand vorgehen. Ich kann zwar den Lastw a gen auslöschen, vielleicht sogar einen Teil des Geländes, aber dafür muß dann auch Ersatz geschaffen werden.« Wieder wischte Kim den vord e ren Teil des Kastens weg, diesmal mit breiteren Strichen, dann fuhr sie mit der flachen Hand noch einmal darüber und füllte das Loch mit einer undefinierbaren Substanz. »Verschmierte Farbe aus dem, was ich gerade ausgelöscht habe«, erklärte sie. »Anstatt alles wiederherzustellen, habe ich es nur zurückgeschmiert. Ich denke, das ist eine Grundlage. Es ist zwar ein Jammer, Ichabods Lastwagen kaputtzumachen, aber dies ist nun einmal ein Notfall.«
    Dann drehte sie sich um. »Das hier sollte ich mit allergrößter Sorgfalt ausradieren, schließlich will ich nicht auch noch Arnolde auslöschen.« Langsam fuhr sie mit der Hand über die Heckseite der Fahrerkabine.
    Eineinhalb Momente später war die Trennwand zwischen Kabine und Ladefläche verschwunden. Dug spähte durch das frischentstandene Loch, zu seinen Füßen Sammy und Bläschen. »Was macht ihr Mädels da eigentlich?« wollte er wissen. »Erst setzt ihr uns in einen Sumpf. Und jetzt…«
    »Ich benutze nur mein Talent«, erwiderte Kim. »Der Laster steckt fest und ist abgesoffen. Wir müssen jetzt aus eigener Kraft weiter.«
    »Arnolde und Ichabod können aber nicht…«
    »Wir haben einen Plan. Ich werde auslöschen, was sich uns in den Weg stellt.«
    »Ich stehe aber nicht im Weg!« rief er und machte einen Satz zurück. Arnolde und Ichabod, die beide hinter ihm auf der Ladefläche lagen, schienen bewußtlos zu sein.
    Kim lächelte kurz. »Ich werde dich schon nicht auslöschen, Dug. I m merhin brauchen wir dich ja noch, um das Boot anzuschieben.«
    »Welches Boot?«
    Gnade Uns lächelte, während sie neben dem bewußtlosen Zentaur Platz nahm. »Schiff, Fahrzeug, Kanu, Floß…«
    »Hör schon auf,

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