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Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Titel: Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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er wollte sich erst umsehen und sich sicher fühlen, bevor er zuschlägt … Zur Hölle! Das sind doch nur Hirngespinste!«
    Die Worte erstarben in seiner Kehle. Vor dem Fenster sah er ein Gesicht, das ihn anstarrte und die Lippen bewegte. Die eiskalten Augen durchbohrten sein tiefstes Inneres. Brill entwich ein Wimmern, und die grausige Visage verschwand. Überall hing jetzt jedoch derselbe faule Gestank in der Luft wie über dem uralten Grabhügel.
    Plötzlich quietschte die Tür und öffnete sich einen Spalt nach innen. Brill wich bis zur Wand zurück; die Pistole in seiner Hand zitterte heftig. Der Gedanke, durch die Tür zu schießen, kam ihm nicht; in seiner Verwirrung konnte er nur an eines denken – dass allein diese dünne Holztür ihn von einem Schrecken trennte, der aus dem Schoß der Nacht, der Finsternis und der schwarzen Vergangenheit geboren war. Seine Augen weiteten sich, als er sah, dass die Tür sich noch weiter öffnete und er ein immer stärker anschwellendes Stöhnen vernahm.
    Dann sprang die Tür ganz auf. Brill schrie nicht. Seine Zunge klebte wie festgefroren an seinem Gaumen. Mit angsterfüllten Augen blickte er auf die große, geierähnliche Gestalt … die eiskalten Augen … die langen schwarzen Fingernägel … die vermodernde Kleidung, widerlich und uralt … die langen Stiefel mit Sporen … den zerdrückten Hut mit der abgeknickten Feder … den weiten Umhang, der fast nur noch aus Fetzen bestand. Nun kauerte dieses grauenhafte Wesen aus der Vergangenheit im schwarzen Türrahmen, und in Brills Kopf drehte sich alles. Von der Gestalt ging eine furchtbare Kälte aus – sie strömte den Geruch von verfaulendem Lehm und von den Abfällen eines Schlachthauses aus. Dann stürzte sich der Untote plötzlich wie ein Geier auf den Lebenden.
    Brill schoss aus nächster Nähe auf ihn und sah, wie ein Baumwollfetzen von der Brust seines Angreifers flog. Der Vampir geriet durch die Wucht der schweren Kugel ins Wanken, richtete sich jedoch schnell wieder auf und stürzte mit entsetzlicher Geschwindigkeit wieder nach vorne. Brill entfuhr ein erstickter Schrei, als er sich gegen die Wand warf. Die Pistole fiel aus seiner gefühllosen Hand. Die finsteren Legenden waren also wahr – menschliche Waffen konnten nichts ausrichten –, denn kann ein Mann einen anderen überhaupt töten, wenn dieser bereits seit vielen Jahrhunderten tot ist? Kann er wie wir Sterblichen sterben?
    Die klauenartigen Hände, die sich um seine Kehle schlossen, versetzten den jungen Cowboy in einen Rausch des Wahnsinns. Wie seine Vorfahren mit bloßen Händen gekämpft hatten, obwohl ihre Aussichten verschwindend gering waren, wehrte sich Steve Brill nun gegen das kalte, tote, kriechende Wesen, das ihm nach Leben und Seele trachtete.
    Brill konnte sich später kaum noch an diesen grausamen Kampf erinnern; er war ein einziges schwarzes Durcheinander, in dem Steve wie ein Tier brüllte, schlug, kratzte und um sich trat, in dem lange schwarze Nägel – die Krallen eines Panthers – seine Haut zerrissen und spitze Zähne immer wieder nach seiner Kehle schnappten. Die Kämpfer rollten und stolperten durch den ganzen Raum und waren halb in die modrigen Falten des uralten, verrottenden Umhangs gewickelt. So schlugen und zerrissen sie sich zwischen den Trümmern der zerbrochenen Möbel, und der Zorn des Vampirs war dabei nicht minder schrecklich als die verzweifelte Todesangst seines Opfers.
    Sie krachten kopfüber auf den Tisch, der zur Seite fiel, und die Petroleumlampe zerbrach auf dem Fußboden. Unzählige kleine Flammen wurden an die Wände gesprüht. Brill spürte das Beißen des brennenden Öls auf seinem Körper, aber in der blutroten Hitze des Gefechts schenkte er dem keine Beachtung. Die schwarzen Krallen rissen an ihm, und die unmenschlichen Augen gierten mit eiskaltem Feuer nach seiner Seele. Zwischen seinen verzweifelten Fingern fühlte sich das verdorrte Fleisch des Ungeheuers so hart wie vertrocknetes Holz an. Welle um Welle blinden Wahnsinns schwappte über Steve Brill hinweg. Wie ein Mann, der gegen einen Albtraum ankämpft, schrie er und schlug um sich, während um ihn herum das Feuer immer weiter emporloderte und die gesamten Wände und das Dach angriff.
    Durch pfeilschnelle Feuerstrahlen und züngelnde Flammen fielen und rollten sie durch den Raum, ein Dämon und ein Sterblicher, die auf dem feurigen Boden der Hölle kämpfen.
    Im immer dichteren Flammenmeer wappnete Brill sich für einen letzten, explosiven

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