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Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Titel: Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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In genau diesem Augenblick schoss ich aus vollem Lauf aus dem Tunnel und erkannte zu spät, dass der Boden der Höhle mehrere Fuß tiefer lag als der Tunnel. Meine Füße flogen über die winzigen Stufen und dann schlug ich heftig auf dem harten Steinboden auf.
    Nun, da ich im Halbdunkel stand und mir den schmerzenden Kopf rieb, wurde ich mir allmählich des gesamten Ausmaßes des Schreckens bewusst. Ich starrte angsterfüllt auf den schwarzen, geheimnisvollen Korridor auf der anderen Seite der riesigen Kammer, durch den Tamera und ihr Liebhaber entschwunden waren und über den sich die Stille nun wie ein Tuch gebreitet hatte. Ich ergriff mein Schwert, schritt vorsichtig durch die große, stille Halle und warf einen Blick in den Korridor – doch meinen Augen begegnete hier nur noch tiefere Finsternis. Ich trat hinein und hatte große Mühe, in der Dunkelheit etwas zu erkennen, und als ich auf einem großen, nassen Fleck auf dem Steinboden ausrutschte, drang der rohe, beißende Geruch frisch vergossenen Blutes an meine Nase. Jemand oder etwas war hier zu Tode gekommen, entweder der junge Brite oder sein unbekannter Angreifer.
    Verunsichert blieb ich stehen. All die übernatürlichen Ängste, ein Erbe meiner Abstammung, erwachten in meiner einfachen gälischen Seele. Ich könnte einfach umkehren und dieses verhasste Labyrinth hinter mir lassen, in den Sonnenschein treten und ans herrlich blaue Meer zurückkehren, an dessen Ufern mich zweifellos meine Kameraden nach dem Überfall auf die Briten bereits ungeduldig erwarteten. Weshalb sollte ich mein Leben in diesen grauenhaften Rattenlöchern riskieren? Doch die Neugier auf die Kreaturen, die von den Briten Kinder der Nacht genannt wurden und die diese Höhlen heimsuchten, fraß mich fast auf, aber letztlich war es meine Liebe zu dem Mädchen mit den goldgelben Haaren, die mich weiter in den dunklen Tunnel trieb – denn ich liebte sie wirklich, auf meine eigene Weise, und ich wäre gut zu ihr gewesen, hätte ich sie tatsächlich mit auf meine geliebte Insel nehmen können.
    Lautlos schritt ich den Korridor entlang, meine Klinge stets bereit. Ich hatte keine Ahnung, was für Wesen die Kinder der Nacht waren, aber die Erzählungen der Briten zeichneten ein Bild von zutiefst unmenschlichen Kreaturen.
    Mit jedem Schritt umschloss mich die Dunkelheit noch enger, schließlich bewegte ich mich durch schwärzeste Finsternis. Mit der linken Hand ertastete ich eine eigenartig geschnitzte Türöffnung, und just in diesem Moment hörte ich neben mir einen Laut wie das Zischen einer Viper und spürte einen spitzen Stich in meinem Oberschenkel.
    Ich schlug wie wild um mich, bis einer der blinden Hiebe mit einem zerstörerischen Krachen sein Ziel fand und etwas tot neben mir zu Boden fiel. Was ich im Dunkeln erschlagen hatte, wusste ich nicht, aber es musste zumindest teilweise menschlich gewesen sein, da die oberflächliche Wunde in meinem Bein durch irgendeine Klinge verursacht worden war, nicht durch Reißzähne oder Krallen. Der Schrecken trieb mir den Schweiß auf die Stirn, denn, bei Gott, die zischende Stimme dieses Wesens hatte keinerlei Ähnlichkeit mit irgendeiner menschlichen Sprache, die ich je gehört hatte.
    Vor mir im Dunkeln hörte ich diese Laute nun erneut, und darunter mischten sich fürchterliche Gleitgeräusche, die klangen, als drängten unzählige reptilienartige Geschöpfe auf mich zu. Ich sprang rasch in den Durchgang, den meine tastende Hand entdeckt hatte, und wäre beinahe erneut kopfüber in die Tiefe gestürzt, denn anstatt zu einem weiteren Korridor führte der Eingang zu einer kleinen Treppe, auf deren Stufen ich gefährlich ins Taumeln geriet.
    Ich fand das Gleichgewicht wieder und ging vorsichtig weiter, tastete mich an den Wänden des Schachts entlang, um einen sichereren Tritt zu finden. Es schien mir, als würde ich in die innersten Eingeweide der Erde hinabsteigen, doch ich wagte nicht, wieder umzukehren. Plötzlich erblickte ich, weit entfernt in der Tiefe, einen schwachen, unheimlichen Lichtschein. Notgedrungen ging ich weiter und gelangte an eine Stelle, an der sich der Schacht zu einer weiteren großen Gewölbekammer öffnete – dann wich ich vor Entsetzen zurück.
    In der Mitte des Raumes stand ein grauenhafter, schwarzer Altar, der vollständig mit einer Art Phosphor eingerieben worden war und deshalb ein stumpfes Leuchten ausstrahlte, durch das die düstere Kammer halbwegs erleuchtet war. Über ihm thronte ein mysteriöses schwarzes

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