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Voll auf Ex-Kurs Roman

Titel: Voll auf Ex-Kurs Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Gold
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nachdem Radio Elbe …« Sie unterbricht sich.
    »Ist schon gut«, sage ich matt, »ich hab den Beitrag auch gehört.«
    »Tja, da ist Behrmann natürlich ausgeflippt und hat immer wieder gebrüllt, du hättest den Ruf der Agentur ruiniert.« Sie räuspert sich. »Sorry, aber im Moment sieht’s echt nicht so gut aus, am besten, du siehst dich gleich nach was Neuem um.«
    »Da wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben«, gebe ich ihr Recht.
    »Und was hast du noch so gemacht?«, will sie dann wissen. Kurz berichte ich von meinem gescheiterten Laufversuch und dass Philip bei mir war, nachdem wir heute beide die Vorladung zum Gericht bekommen haben. »Dann wird’s ja bald ernst«, meint Barbara.
    »Ja, in ein paar Wochen sind wir geschiedene Leute.«
    »Der arme Philip«, stellt Barbara fest.
    »He!«, erinnere ich sie. »Für mich ist das auch nicht gerade schön! Und neulich hast du noch vorgeschlagen, ich solle ihn mir doch als Zwischenlösung nehmen.«
    »Das war ja nicht wirklich ernst gemeint«, gibt sie zurück. »Und klar ist es für dich auch nicht schön, aber für deinen Ex … Na ja, vielleicht ist es für ihn gut, wenn es endgültig vorbei ist, und hilft ihm, alles zu verarbeiten.«
    »Ja, das hoffe ich auch.« Im selben Moment frage ich mich, ob es nicht doch besser wäre, die Sache mit dem gemeinsamen Joggen wieder abzusagen. Und wenn ich es nicht schaffe, mich allein zu motivieren, hätte ich ja sogar noch
Lars als Alternative. Ich berichte Barbara von meinen Bedenken.
    »Hm«, meint sie, »einerseits verstehe ich, was du meinst. Andererseits ist Philip ja auch schon erwachsen und muss wissen, was er tut.«
    »Trotzdem fühle ich mich ihm gegenüber verantwortlich und will ihn nicht ausnutzen.«
    »Vielleicht geht’s ihm aber auch wirklich nur darum, dass ihr wenigstens als Freunde was miteinander macht.«
    »Tja, vielleicht«, sinniere ich. »Weiß auch nicht, ich glaube, gestern und heute ist einfach zu viel passiert. Mir brummt der Schädel, und ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen.«
    »Dann leg dich doch einfach hin und schlaf mal so richtig aus. Morgen sieht die Welt bestimmt schon wieder ganz anders aus.«

Laufen – mein letzter Versuch!
    In der Tat sieht die Welt am nächsten Morgen ganz anders aus. Und zwar deutlich trüber. Als ich die Vorhänge im Schlafzimmer aufziehe, tobt vor meinem Fenster eine Art Weltuntergangsszenario, es blitzt und donnert, der Regen prasselt wie ein Trommelwirbel gegen die Scheiben. Hätte ich mir heute Nacht nicht sowieso schon überlegt, das Lauftraining mit Philip abzusagen -, spätestens jetzt liefert mir Mutter Natur einen mehr als überzeugenden Grund dafür.
    Ich schnappe mir das Telefon, setze mich im Wohnzimmer aufs Sofa und rufe Philip auf dem Handy an, erreiche aber nur die Mailbox. Seine neue Festnetznummer kenn ich nicht auswendig und habe sie auch nicht eingespeichert, also hole ich mein Filofax, um sie nachzuschlagen. Als ich ihn aufklappe,
kommt mir das Foto von Basti entgegengesegelt. Nachdenklich betrachte ich meinen Ex, sein zynisches Lächeln, die turboblauen Augen, die Haare, wie so oft lässig im Nacken zum Zopf gebunden.
    Ich lasse das Foto sinken, mein Blick wandert zum Wohnzimmerfenster und zu dem Jahrhundertsturm da draußen. Und dabei frage ich mich, wie sehr ich es will. Wie sehr ich mir wünsche, dass Basti zu mir zurückkommt. Doch wohl hoffentlich genug, um dafür ein paar nasse Füße in Kauf zu nehmen, schießt es mir durch den Kopf. Und Philip hat es ja wirklich angeboten und betont, dass er es als reinen Freundschaftsdienst meint. Ich stehe auf und schlurfe rüber ins Badezimmer. Wenigstens versuchen, denke ich, während ich unter der heißen Dusche stehe. Du musst es wenigstens versuchen.
     
    Pünktlich um fünf steht Philip bei mir auf der Matte, in professionellem Laufdress und mit Regenjacke. Ich selbst habe in meinem Bestand nur ein durchsichtiges Oma-Cape gefunden, aber das muss es zur Not jetzt eben tun. Wenigstens hat die Wetterlage sich ein wenig beruhigt, die Sintflut ist einem normalen Nieselregen gewichen, so dass Philip und ich tatsächlich joggen statt schwimmen können.
    »Bist du bereit?«, will er wissen und läuft sich dabei schon mal auf der Stelle warm.
    »Nein«, gebe ich zu, »aber darum geht’s schließlich nicht.«
    »Das ist die richtige Einstellung!« Wir marschieren los, ich steuere mein Auto an. »Wo willst du denn hin?«, fragt Philip.
    »Na, ich dachte, wir fahren erst einmal zum

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