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Voll auf Ex-Kurs Roman

Titel: Voll auf Ex-Kurs Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Gold
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gehabt.« Wir lachen beide, dann wird Basti wieder ernst.
    »Nein, wirklich Pia, ich freu mich sehr zu sehen, dass es dir so gut geht. Ich hatte mir wirklich Sorgen um dich gemacht.«
    »Brauchst du nicht.« Ich versuche mich in einer lässig-wegwerfenden Handbewegung. »Hier ist alles wieder prima, und jetzt werde ich auch noch ein Medienstar.«
    »Vielleicht nehm ich mit dir dann irgendwann noch eine Platte auf? So mit Baumaschinenlärm im Hintergrund oder so.«
    »Sehr gute Idee!« Wir grinsen uns an. Und mit einem Mal fällt mir an Basti etwas auf, das mich gar nicht glücklich macht: In seiner entspannten Mimik erkenne ich – Erleichterung.
Und zwar genau dieselbe Art von Erleichterung, die ich selbst schon gespürt habe, wenn ich den Eindruck hatte, Philip sei einigermaßen über dem Berg und würde sich nicht von der nächsten Brücke stürzen. Ist das der Grund, weshalb Basti hier eigentlich vorbeigekommen ist? Weil er sich gefragt hat, ob ich mir mittlerweile das Leben genommen habe und er indirekt Schuld daran hat? Wie zur Bestätigung meiner These trinkt Basti nun in einem Zug sein Bier aus, stellt die Flasche auf den Couchtisch und klopft mir mit einer Hand freundschaftlich auf den Oberschenkel.
    »Na dann«, meint er. »Ich werd mal los und dich in Ruhe lassen, damit du für dein Shooting fit bist.« Er steht auf und mir bleibt nichts anderes übrig, als es ihm gleichzutun. »Mach’s gut«, sagt er an der Wohnungstür. »Wenn du magst, kannst du ja mal anrufen und erzählen, wie die ganze Sache gelaufen ist. Bin schon gespannt, wann man irgendwo die ersten Anzeigen und Spots sehen kann.«
    »Okay«, erwidere ich und versuche tapfer, die Traurigkeit, die gerade in mir aufsteigt, niederzukämpfen. Basti gibt mir noch zwei Küsschen auf die Wange, schwupps, schon ist er aus der Tür.
    Ich schließe sie hinter ihm, lehne mich mit dem Rücken dagegen und bleibe einen Moment lang nur so stehen. Was war das jetzt? Wirklich nur ein Kontrollbesuch, um nachzusehen, ob ich möglicherweise schon tot in einer Ecke liege? Eine Mitleids-Stippvisite? Oder steckt doch mehr dahinter?
     
    »Hallo?« Lars klingt verschlafen, als er ans Telefon geht. Nicht weiter verwunderlich, immerhin ist es schon nach halb zwölf. Aber ich muss einfach mit jemandem sprechen, der im Thema ist, und bei Clemens Schüttlers Notfall-Hotline hat sich um diese Uhrzeit natürlich nur das Band gemeldet.

    »Hier ist Pia.«
    »Pia?«
    »Ex-Kurs-Pia, du weißt schon.«
    »Bist du irre? Was willst du mitten in der Nacht von mir?« Oh. Das klang nun nicht gerade freundlich. Genau genommen überhaupt nicht freundlich, sondern schwer genervt.
    »Tut mir leid«, gehe ich sofort in die Defensive, »aber es ist was passiert.«
    »Ist deine Oma gestorben, oder was?«
    »Äh.« Ich bin sprachlos. Habe ich mich verwählt? Aber nein, es ist eindeutig Lars, den ich an der Strippe habe.
    »Vergiss es, schlaf weiter«, sage ich und will schon auflegen.
    »Sorry«, ruft er, »jetzt sei mal nicht gleich beleidigt, du hast mich aus dem Tiefschlaf gerissen.«
    »Das wollte ich echt nicht«, versichere ich ein weiteres Mal. »Wir können auch auflegen und morgen sprechen.«
    »Schon gut.« Er gähnt. »Jetzt bin ich eh wach, also erzähl schon, was los ist.« Ich höre eine Tür klappen, als würde Lars durch die Wohnung wandern, im nächsten Moment wird ein Stuhl gerückt, er scheint sich irgendwo hinzusetzen. »Was ist denn nun passiert?«
    »Basti war gerade bei mir«, platze ich heraus.
    »Und was wollte er?« Ich erzähle ihm von der Sonnenbrille und unserem Gespräch auf der Couch sowie von meiner Vermutung, dass mein Ex hier nur aufgetaucht ist, weil Schuldgefühle an ihm nagen.
    »Glaube ich nicht«, behauptet Lars, »mit Schuldgefühlen haben wir Männer nicht viel am Hut.«
    »Du kennst Basti doch gar nicht.«
    »Willst du meine Meinung hören oder nicht?«
    »Doch, schon«, gebe ich kleinlaut zurück.
    »Also, ich würde das mal als gutes Zeichen werten. Er fragt
sich, was du in letzter Zeit machst. Als er deine Sonnenbrille gefunden hat, hatte er den perfekten Grund, um einfach mal vorbeizukommen. Und das auch noch ohne Ankündigung, sonst hätte er doch vorher mal angerufen. Vielleicht wollte er sogar gucken, ob du allein bist.«
    »Meinst du wirklich?«, frage ich mit Kleinmädchenstimme nach.
    »Ja, meine ich. Ein Schritt in die richtige Richtung, immerhin hat er dir sogar gesagt, dass du dich bei ihm melden sollst. Wart’s ab, in ein paar Wochen

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