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Voll auf Ex-Kurs Roman

Titel: Voll auf Ex-Kurs Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Gold
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will er dich wieder ganz zurück, ich bin mir sicher.«
    »Hoffentlich hast du Recht.«
    »Ja, hab ich.« Jetzt klingt er wieder ein kleines bisschen genervt. »Aber wenn du nichts dagegen hast, würde ich das weitere Gespräch auf eine andere Uhrzeit vertagen, ich bin hundemüde und muss wieder ins Bett.«
    »Klar, okay, dann schlaf gut.« Wir legen auf, ich gehe in die Küche, um mir einen weiteren klitzekleinen Schluck Wein zu holen. Sonst stehen die Chancen gut, dass ich die ganze Nacht lang unruhig durch meine Wohnung wandere und mir den Kopf zergrübele.

Germany’s Next Topmodel?
    »Guten Morgen, Frau Weiland! Haben Sie gut geschlafen?« Roland Behrmann erwartet mich bereits, als ich um zehn vor acht im Fotostudio erscheine. Und nein: Ich habe nicht gut geschlafen. Genau genommen habe ich kein Auge zugemacht. Denn natürlich konnte ich nach dem, was passiert ist, nicht mehr einschlafen und habe stattdessen meine Gedanken von links nach rechts gewälzt. Ohne sonderlich befriedigendes
Ergebnis, versteht sich. Sogar die Notfall-Hotline hab ich noch einmal angerufen, selbstverständlich auch ohne jeden Erfolg.
    »Nicht besonders«, gebe ich zu, »bin doch ziemlich aufgeregt.«e
    »Ach, was!« Mein Chef lacht gönnerhaft. »Sie sind doch ein Werbeprofi, das wird schon alles bestens! Herr Petersen, Frau Winkel und der Fotograf sind auch schon da. Die Stylistin wartet in der Garderobe auf Sie, aber sagen wir doch erst einmal unseren Kunden guten Tag.«
    Ich folge ihm vom Flur in den großen Raum, in dem wir den Großteil unserer Kampagnen fotografieren lassen. Im ersten Moment bin ich von den Scheinwerfern, die hier aufgebaut sind, geblendet. Dann erkenne ich Hardy Petersen und Martina Winkel, die neben einem Tisch mit den Requisiten stehen. Der Fotograf, mit dem ich noch nie gearbeitet habe, bellt derweil seinem Assistenten Anweisungen zu.
    »Ah«, ruft Hardy Petersen aus, als er mich erblickt, »da sind Sie ja!« Er kommt auf mich zu. Als er vor mir steht, wandelt sich sein Gesichtsausdruck von erfreut in irritiert. »Sind Sie krank?«, will er wissen und runzelt besorgt die Stirn. Besorgt um die Kampagne, nicht um mich, so viel ist klar.
    »Hab nur vor lauter Aufregung schlecht geschlafen«, gebe ich zu.
    »Das ist kein Problem«, verkündet mein Chef selbstbewusst und klopft mir aufmunternd auf die Schulter. »Wir haben die beste Stylistin gebucht, Patrizia macht selbst aus Quasimodo noch eine Laufstegschönheit.« Ich bin versucht, Roland Behrmann einen gezielten Tritt vors Schienbein zu versetzen, beschließe aber stattdessen, professionell zu bleiben und einfach nur zu lächeln.
    »Herr Behrmann«, klinkt Martina Winkel sich nun ein, »das
war jetzt aber mehr als uncharmant.« Ich nicke ihr freundlich zu, wenigstens eine, die hier meine Ehre verteidigt.
    »Ach was!«, mein Chef lacht grölend auf. »Die Frau Weiland versteht schon einen kleinen Spaß, nicht wahr, Frau Weiland?«
    »Ähm, ja«, erwidere ich und denke zur gleichen Zeit: »Arschloch!« Und dann denke ich gleich noch einmal »Arschloch«, denn im nächsten Moment meldet sich der Fotograf zu Wort.
    »Ist das die Model?«, fragt er mit amerikanischem Akzent und gesellt sich zu uns.
    »Ja«, bestätigt Roland Behrmann, »das ist Pia Weiland, unser neues Gesicht für die Müllermanns-Kampagne. Pia, darf ich vorstellen, Mike McCarthy, ein absoluter Top-Fotograf.« Ich schüttele Mike die Hand und frage mich, warum ich von ihm noch nie etwas gehört habe, wenn er doch so top ist. Mike scheint ebenfalls alles andere als angetan, sein abschätziger Blick spricht Bände, und er nuschelt etwas, das wie »Oh, my!« klingt. Das kann ja super werden! »Tja«, mein Chef klatscht in die Hände, »dann würde ich sagen, Sie, Frau Weiland, gehen in die Maske, und dann können wir hier loslegen.«
    Wie angewiesen trolle ich mich Richtung Garderobe. Als ich schon fast aus der Tür bin, höre ich Top-Mike zischen: »Die ist doch keine Model, da mussen wir nach die Shooting jede Menge retuschieren, das kann isch mir sonst uberhaupt nischt vorstellen!«
    »Mach dir mal keine Sorgen, Mike«, beruhigt ihn mein Chef. »Am Computer ist doch heutzutage alles möglich. Ich sag nur: Photoshop!« Beide lachen. Die Tür zum Studio fällt hinter mir ins Schloss, und ich frage mich, ob ich einfach abhauen soll. Was für eine riesengroße Frechheit! Denk an die
zwanzigtausend Euro, sage ich mir, und zieh die Sache einfach durch. Und danach können die dich dann alle

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