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Voll auf Ex-Kurs Roman

Titel: Voll auf Ex-Kurs Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Gold
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erwartet, wäre das Schockmoment dann auch nicht mehr so groß«, erkläre ich.
    »Und?« Philip dreht mir das Gesicht zu und mustert mich. »Schon Bammel vor morgen?«
    »Bammel nicht. Aber ein wenig nervös bin ich.«
    »Du machst das schon«, stellt er fest, streckt dann beide Arme von sich, rekelt sich und gähnt dabei herzhaft. Im nächsten Moment liegt sein Arm wieder auf meiner Schulter.
    »Selbst wenn nicht: Der Kunde will es so.« So unauffällig wie möglich rücke ich ein Stück von Philip ab. Nicht, weil mir seine Berührung unangenehm wäre, aber … na ja, wir lassen uns in sechs Wochen scheiden, da kommt es mir doch etwas unpassend vor, mit meinem Mann nur mit einem Bademantel bekleidet rumzukuscheln. Hamam hin, Hamam her. Philip scheint es zu merken und nimmt seinen Arm weg.
    »Dann sollten wir langsam auch mal wieder nach Hause fahren, du willst ja sicher früh ins Bett, und es ist fast schon zehn Uhr.«
    »Ja«, stimme ich ihm zu, »lass uns den Heimweg antreten.«

You are always on my mind
    »Vielen Dank noch einmal, das war eine echt sensationelle Idee von dir!« Philip und ich sitzen in seinem Auto vor meiner Wohnung, er lässt den Motor laufen, damit wir es beide schön muggelig warm haben. Sobald ich ausgestiegen bin, wird er warten, bis ich im Haus verschwunden bin, das hat er immer schon so gemacht. Kavalier der alten Schule, es lässt sich nicht verleugnen.
    »Freut mich. Ich fand den Abend auch total schön.«
    »Den Abend«, traue ich mich, das anzusprechen, was mir schon seit einer ganzen Weile auf der Seele lastet, »oder den Besuch im Hamam?« Philip wirft mir einen verständnislosen Blick zu.
    »Beides natürlich! Aber wo ist da auch der Unterschied?«
    »Na ja«, ich zögere, »ich frage mich eben …«
    »Was fragst du dich?«
    »Philip«, ich setze mich kerzengerade auf, drehe mich zu ihm und mustere ihn ernsthaft. »Ehrlich gesagt fühle ich mich schon seit einiger Zeit ziemlich schlecht.«
    »Schlecht?« Jetzt wirkt er nahezu bestürzt.
    »Schon, ja. Denn auf der einen Seite …« Ich stocke.
    »Auf der einen Seite …«, werde ich von ihm ermutigt, weiterzusprechen.
    »Auf der einen Seite finde ich das alles total nett von dir. Dass du abends mit mir laufen gehst statt wie sonst immer morgens. Dass du mich ins Hamam einlädst, weil du weißt, dass ich morgen einen anstrengenden Tag vor mir habe. Andererseits fühle ich mich … wie eine total blöde Kuh?«
    »Wie eine blöde Kuh?«, echot er. »Das musst du mir erklären.«

    »Es kommt mir so vor, als würde ich dich ausnutzen. Als würde ich auf deinen Gefühlen herumtrampeln und einen Vorteil daraus schlagen, dass du noch immer in mich verliebt bist und dass es besser wäre, wenn ich … wenn ich dich deiner Wege ziehen lassen würde.«
    »Großer Gott!« Philip lacht auf. »Das klingt ja ziemlich pathetisch! Was machst du dir nur für Gedanken?«
    »Ich mache sie mir halt«, erwidere ich und fixiere das Handschuhfach vor mir.
    »Guckst du mich bitte mal an?« Langsam drehe ich mich wieder zu ihm um. »Pass auf«, Philip lächelt mich an. »Mit einer Sache hast du vollkommen Recht: Ich liebe dich noch immer.«
    »Philip, aber …«
    »Nichts, aber«, unterbricht er mich energisch. »Ich kann dir auch nicht sagen, wann das aufhören wird, vielleicht in ein paar Wochen, vielleicht nie. Doch ganz unabhängig von meinen Gefühlen bin ich ein erwachsener Mann, der durchaus weiß, was er tut.« Fast eins zu eins wiederholt er die Worte, die Barbara neulich zu mir gesagt hat. »Ich bin gern mit dir zusammen, ob wir nun ein Paar sind oder nicht. Denn ich liebe dich nicht nur als Frau, sondern schätze dich darüber hinaus auch als Mensch. Und wenn ich die Wahl zwischen ›gar kein Kontakt mehr‹ oder ›freundschaftlicher Verbindung‹ habe, ist es mir immer noch lieber, wenn wir einfach nur wie Kumpels miteinander umgehen. Okay?« Ich schlucke schwer.
    »Okay«, krächze ich dann.
    »Wirklich«, betont er noch einmal, »zerbrich dir bitte nicht meinen Kopf.« Dann zwinkert er mir zu. »Mit deinem eigenen hast du doch wohl mehr als genug zu tun, oder?«
    »Ja«, murmele ich, »das stimmt schon.«
    »Na, siehste. Und jetzt sieh schon zu, dass du ins Bett kommst, bevor wir hier noch die Nacht durchquatschen.«

    »Das mach ich.« Ich beuge mich zu Philip und gebe ihm auf jede Wange ein Küsschen. »Und danke nochmal, das war …«
    »Jetzt sag bloß nicht wieder«, er äfft mich nach, »das war totaaal lieb von dir.«
    »Nein«, jetzt

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