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Voll auf Ex-Kurs Roman

Titel: Voll auf Ex-Kurs Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Gold
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muss ich auch lachen. »Das verkneif ich mir.«
    »Dann ist ja alles bestens.« Ich steige aus, doch bevor ich die Tür hinter mir schließe, drehe ich mich wieder zu ihm um und sage trotzdem noch einmal: »Danke.«
    »Gern geschehen. Ich denke morgen an dich. Aber das tue ich ja sowieso die ganze Zeit.« Bevor ich etwas darauf erwidern kann, hat Philip mir schon ein letztes Mal zugewunken, sich zur Beifahrertür gebeugt, sie zugezogen und ist davongefahren. Komisch, normalerweise wartet er ja immer, bis ich im Haus bin. Scheinbar wollte er dieses Mal so schnell wie möglich weg. Einen Moment lang bleibe ich noch auf der Straße stehen und blicke ihm nach. Als sein Wagen hinter einer Ecke verschwindet, seufze ich auf, dann drehe ich mich um und gehe zum Hauseingang.
     
    »Hallo, Kleine.« Erschrocken schreie ich auf, als plötzlich Bastis Stimme hinter mir erklingt, während ich gerade die Haustür aufschließen will. Ich fahre herum. Tatsächlich, da steht er, direkt vor mir, wie immer ganz in Schwarz gekleidet, die Hände tief in den Taschen seines Mantels vergraben. »Tut mir leid«, meint er eilig, »ich wollte dir keine Angst einjagen.«
    »Hast du aber«, bringe ich stotternd hervor, »mein Puls ist gerade von 0 auf 250 geschossen!«
    »Ja, äh, wie gesagt, das wollte ich nicht.«
    »Was willst du denn hier?«, frage ich. Dann korrigiere ich mich, weil mir trotz meiner Verwirrung sofort wieder einfällt, dass Clemens Schüttler uns eingebläut hat, dass wir bei einer Begegnung mit unserem Ex nicht abweisend, sondern nett,
freundlich aber unverbindlich sein sollen. »Also, ich meine, freut mich, dich zu sehen, aber was führt dich so spät am Abend zu mir?«
    »Ich wollte dir nur deine Sonnenbrille in den Briefkasten werfen, weil ich gerade in der Nähe war«, erklärt Basti. Zum ersten Mal, seit ich ihn kenne, wirkt er beinahe etwas unsicher.
    »Meine Sonnenbrille?«, frage ich irritiert nach.
    »Ja«, er zieht eine Hand aus der Manteltasche und hält mir meine Brille von Fossil hin.
    »Danke«, sage ich und nehme sie, »die hab ich noch gar nicht vermisst.«
    »Ist ja auch gerade nicht die Jahreszeit, in der man sich unbedingt vor gleißendem Sonnenlicht schützen muss«, meint Basti und lächelt mich an. »Jedenfalls habe ich sie vor ein paar Tagen beim Aufräumen gefunden, und weil ich heute Abend bei einem Konzert auf Kampnagel war, dachte ich, ich bring sie dir danach vorbei. Ist ja hier direkt um die Ecke.«
    »Du wolltest sie mir also in den Briefkasten werfen«, kann ich mir trotz der Sei-freundlich-aber-unverbindlich-Regel nicht verkneifen festzustellen und hoffe, dass ich dabei nicht allzu enttäuscht klinge.
    »Na ja, nein, geklingelt hätte ich schon und sie nur eingeworfen, wenn du nicht da gewesen wärst«, erklärt Basti, und ich spüre eine übermäßige Freude in mir aufsteigen. Die ich mir aber sofort wieder verbiete, denn eine zurückgebrachte Sonnenbrille ist noch kein Grund, sofort das Aufgebot zu bestellen. Freundlich, aber unverbindlich, Pia! »Als ich hier ankam«, spricht Basti weiter, »hab ich dich mit Philip im Auto gesehen und dachte mir, ich warte lieber einen Moment, weil’s dir vielleicht nicht recht ist, wenn wir uns begegnen.«

    »Warum sollte mir das nicht recht sein?«
    »Ich dachte nur … ich weiß auch nicht, was ich dachte.« Nun muss ich lachen.
    »Philip und ich verstehen uns gut, aber nach wie vor sind wir einfach nur Freunde«, erkläre ich. »Wir gehen jetzt abends immer zusammen laufen«, füge ich hinzu.
    »Hab mich schon gewundert, dass du Sportsachen trägst.« Er mustert mich eingehend. »Du siehst echt super aus.« Noch ein kleiner Herzhüpfer, ihm fällt meine Veränderung auf, so, wie Clemens Schüttler es prophezeit hat!
    »Danke. Mir geht’s auch gut.«
    »Freut mich.« Dann sagt er nichts mehr, sondern bleibt einfach nur wortlos und irgendwie abwartend vor mir stehen. Leider fällt mir in diesem Moment auch nicht das Geringste ein, worüber ich nun mit ihm reden könnte. Also, außer ihn zu fragen, ob er wirklich nur vorbeigekommen ist, um mir die Brille zu bringen. Glaube allerdings, dass diese Frage laut den internationalen Voll-auf-Ex-Kurs-Richtlinien ganz und gar verboten ist. Oder ich würde gern wissen, warum er mich in Sachen Blanche angelogen hat und ob die Geschichte zwischen den beiden noch läuft und wie er mir das hat antun können und überhaupt – aber auch das scheint mir nicht das geeignete Gesprächsthema zu sein. Wenn ich ehrlich

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