Voll auf Zucker
sind ständig erkältet und fangen uns wohlmöglich sogar chronische Krankheiten ein. Und wenn es richtig schlecht läuft, hat unser Immunsystem mehr und mehr Schwierigkeiten, entartete Zellen (also frühe Krebszellen) aufzuspüren und zu eliminieren. Die Tumorzellen, die es nicht erwischt, können dann ungehindert wachsen und zu einer ernsten Gefahr werden. Besonders perfide ist dabei, dass wir mit unserer ständigen Nascherei nicht nur indirekt dafür sorgen, dass die Tumorzellen mit dem Leben davonkommen, sondern wir liefern ihnen mit dem Zucker eine ideale Grundlage für ihren Zellstoffwechsel: Vereinfacht gesagt, können bösartige Tumore dank Zucker wachsen, gedeihen und einen für unseren Körper lebensgefährlichen Zustand erreichen – ist das nicht erschreckend? 3 Zucker gefährdet also unsere Gesundheit und kann einen schleichenden und viel zu frühen Tod verursachen – diese Erkenntnisse vermiesen einem wirklich die Laune. Aber macht das der Zucker nicht sowieso?
Volkskrankheit Diabetes
Bereits erkrankt: Ca. acht Millionen Deutsche (in Europa sind es 52 Millionen, weltweit 246 Millionen), davon mindestens 90 % Typ II
Deutsche Dunkelziffer: Mindestens zwei Millionen Menschen ahnen nichts von ihrer Erkrankung
Tendenz: Extrem steigend – in Europa wird bis 2025 mit einer Verdopplung der Fälle gerechnet!
Quellen: WHO; Diabetes-Deutschland.de; diabetesde.org
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Genervt und schlecht gelaunt – macht das auch der Zucker?
Glauben wir den Werbebotschaften der Lebensmittelindustrie, macht uns Zucker natürlich total froh. Und glücklich. Und hebt unsere Laune kolossal. Ohne Zucker würde uns etwas fehlen – behaupten zumindest die Lebensmittelproduzenten. Aber ist es tatsächlich so? Haben wir dank Zuckerkonsum nicht eher etwas zu viel? Überflüssige Pfunde zum Beispiel? Oder ernährungsbedingte Krankheiten? Und das soll uns gute Laune machen?
Die meisten Menschen essen nicht nur, um die leeren Energiespeicher wieder aufzufüllen, sondern auch, um sich seelisch (wieder) ins Gleichgewicht zu bringen. Essen kann eine sehr emotionale Angelegenheit sein – es entspannt uns und hilft, schlechte Gefühle zu verdrängen (die Frustesser können ein Lied davon singen). Besonders gut wirkt dabei alles Süße (gern auch in Kombination mit Fett), weil der Zucker (wie schon in dem Kapitel »Opium fürs Volk: Ist Zucker tatsächlich eine Droge?« beschrieben) unser Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert und uns ein wonniges Wohlgefühl beschert. Und vielleicht sogar gute Laune. Zumindest für kurze Zeit.
Das Problem dabei: Je öfter wir unseren emotionalen Kummer durch Essen kompensieren, umso mehr gewöhnen wir uns daran. Die Folge ist, dass wir bald gegen jedes Gefühl, jeden Stressfaktor oder auch gegen Müdigkeit anessen. Dann bieten der Tag (und manchmal auch die Nacht) tausend Gründe, um zu essen, ohne körperlichen Hunger zu haben. Dass sich das – früher oder später – bei den meisten richtig negativ auf die Laune auswirkt, liegt auf der Hand: Wir nehmen zu, und je dicker wir werden, umso übler unsere Laune. Und was tun wir gegen die schlechten Gefühle? Wir essen.
Dieses Verhalten provoziert eine Stoffwechsel-Komponente, die uns immer öfter heimsucht und nicht gerade für bessere Laune sorgt: der schon erwähnte Zucker-Blues, auch »Unterzuckerung« genannt. Sinkt der Blutzuckerspiegel zu sehr ab (nämlich unter den sogenannten Normalwert), fühlen wir uns schlapp, müde, unkonzentriert oder schwindlig. Wir bekommen Kopfschmerzen, schlechte Laune, sind gereizt, ungeduldig, antriebslos oder gar aggressiv. Manchmal auch alles auf einmal. Die Signale sind deutlich und unmissverständlich: Wir brauchen neue Energie, damit der Blutzuckerspiegel wieder steigen kann. Kein Problem, wir reagieren auf die Signale, geben dem Heißhunger nach – und essen. Aber leider sehr wahrscheinlich wieder das Falsche, nämlich Zuckerhaltiges. Der (Zucker-)Teufelskreis schließt sich: Der Zucker-Blues ist zurück – mit all seinen unangenehmen Begleiterscheinungen. Und so weiter und so weiter. Alle zwei bis drei Stunden spüren wir die Folgen der Unterzuckerung und bekämpfen sie (vermeintlich), indem wir essen. Leider beginnen die Übergänge oft irgendwann zu verschwimmen, und nicht selten avancieren Übellaunigkeit etc. zum unliebsamen Dauerzustand. Und das alles nur, weil wir so (ungesund und) zuckerlastig essen – hätten Sie’s geahnt?
Diana , 47 Jahre
Ich habe schon immer gern genascht.
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