Voll daneben
einer Gruppe Jungs ein paar Football-Tricks zeigt.
»Hey, Joe«, sage ich. Vielleicht lalle ich nur ein bisschen. »Hast du schon mal versucht, einen Pool leer zu machen, indem alle gleichzeitig reinspringen?«
Joe stockt mitten im Satz und blinzelt mich an. Er ist total betrunken.
»Nein, Mann«, sagt er. »Das geht nicht.«
»Ha!«, sage ich unbekümmert. »Warum sollte uns das hindern? Ich wette, es geht, wenn es genug Leute gleichzeitig machen. Klar doch.«
Jetzt habe ich die volle Aufmerksamkeit von allen Umstehenden. Eine Gruppe betrunkener Footballspieler aufzufordern, eine primitive körperliche Handlung durchzuführen, ist schon fast zu einfach. Ohne dass ich noch irgendwas hinzufüge, was über diesen harmlosen Vorschlag hinausginge, stellt sich das ganze Footballteam in einer Reihe vor dem Pool auf, um es auszuprobieren.
Mir selber liegt so was nicht, also gehe ich hinüber zum Grillund überlege, wie sich das Ding anfeuern lässt. Ich gieße eine Menge Spiritus auf den Grill und zünde ein Streichholz an. Als die aufgeloderten Flammen wieder ausgehen, fangen die Mädchen an zu klatschen. Alle lachen und jemand stellt die Musik so laut, dass die Wände wackeln. Rob kommt mit Hotdogs aus dem Haus, irgendjemand spritzt mit Bier, und die Footballspieler zählen laut zum Start, springen ab und rollen sich in der Luft zusammen, um mit lautem Platschen im Wasser zu landen. Plötzlich ist die Party lebhaft und laut, und ich denke lächelnd, dass es auf der ganzen Welt nichts gibt, was so befriedigend ist wie ein betrunkener Sieg.
Da steht plötzlich Jen neben mir.
»Das ist die beste Party ever!«, sagt sie. Im Mondschein sieht sie hübsch aus. Mehr als hübsch. Wunderschön. Sie trägt den Bikini, den ich für sie ausgesucht habe.
Ich balanciere auf der Kante von Robs Terrasse neben dem Grill und tue so, als würde ich surfen. Jen ist beeindruckt.
»Kannst du echt surfen?«, fragt sie.
»Ja. Ich habe es auf Hawaii von einem professionellen Surfer gelernt. Früher wollte ich Surfer werden, aber wir haben nie in der Nähe vom Meer gewohnt. Pass auf«, sage ich. »Ich zeig dir, wie es geht.«
Ich beuge mich vor und merke, dass sich mittlerweile eine große Zuschauermenge aus Cheerleadern um mich herum versammelt hat.
»Als Erstes muss man seine Mitte finden«, erkläre ich ihnen. »Dann stellt man die Füße so und wartet auf die Welle ...« Ich tue so, als würde ich eine Riesenwelle einfangen. »Es ist sehr schwer, weil man sich die ganze Zeit darauf konzentrieren muss und überall von Wasser umgeben ist. Manchmal ist es, als sei man in einem Tunnel und würde durch die Luft fliegen.«
Ich bewege meinen Körper so, als würde ich wirklich surfen, und die Mädchen kreischen vor Entzücken.
Ich beuge mich vor, verliere das Gleichgewicht und falle auf Jen drauf. Sie schreit auf, und dann liegen wir beide auf dem Boden. Sie liegt keuchend und kichernd neben mir, also küsse ich sie einfach. Ich überlege, ob ich mit Jen ins Schlafzimmer von Robs Eltern verschwinden soll, als ich jemanden rufen höre.
»Die Polizei«, rufen ein paar der anderen. »Der Nachbar hat gerade die Polizei gerufen!«
Er muss es an die acht Mal brüllen, bevor sich irgendeiner rührt, aber dann ist die Hölle los. Die Leute im Pool strömen buchstäblich heraus, und ich sehe, wie Joe und die anderen Jungen versuchen, mit dem übrigen Bier das Feuer im Grill zu löschen. Keine gute Idee.
Einige Schüler der Abschlussklasse verschwinden wie aufgescheuchte Hühner im Wald hinter Robs Haus, andere rennen die Straße entlang. Das Grundstück ist völlig verwüstet, überall liegen leere Bierflaschen herum. Rob fängt an, sie einzusammeln, aber Joe brüllt: »Lass sie liegen. Lass alles einfach liegen.« Er und Rob rennen ums Haus, Jen und ich folgen ihnen. Alle steigen in Joes Auto, und Joe lässt den Motor an. Der Wagen macht einen Satz nach vorne, bevor sie merken, dass ich nicht drin sitze.
»Los, steig ein.« Jen winkt aus dem Rückfenster und ich nähere mich dem Auto, aber dann merke ich, dass Joe viel zu betrunken ist, um zu fahren. Ich mag zwar selbst besoffen sein, aber um das zu erkennen, muss ich echt nicht nüchtern sein.
»Wartet«, sage ich. »Wir sollten lieber zu Fuß gehen. Lasst uns eine Abkürzung durch einen der Gärten nehmen oder so. Ihr könnt mit zu mir kommen und bei Pete übernachten.«
Joe sieht mich an, als sei ich verrückt, aber in diesem Moment taucht der Streifenwagen auf, und er hat keine Zeit,
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