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Voll erwischt

Voll erwischt

Titel: Voll erwischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Baker
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folgen», antwortete Gus. «Weil ich nicht weiß, wo’s hingeht. Das will ich ja gerade herausfinden.»
    Der Taxifahrer dachte darüber nach. «Weiß er Bescheid? Der Kerl, der den Transporter fährt, weiß der, daß wir ihm folgen?»
    «Nein. Er weiß es nicht.»
    «Weil Sie ihn nämlich einfach fragen könnten», sagte der Fahrer. «Nur für den Fall, daß wir ihn verlieren. Sie könnten ihn fragen, wo’s denn hingeht, und falls wir ihn dann verlieren, würden wir immer noch an derselben Stelle ankommen.»
    «Ich will nicht, daß er es weiß», sagte Gus geduldig. «Ich möchte, daß Sie soviel Abstand wie nur eben möglich halten, ohne ihn zu verlieren. Wenn er irgendwo anhält, möchte ich, daß Sie vorbeifahren und an der nächsten Ecke abbiegen. Dann halten Sie und lassen mich aussteigen.»
    Der Fahrer dachte wieder nach. Ließ die Kupplung kommen, als der blaue Bedford an ihm vorbeifuhr, und fädelte sich in den Verkehrsstrom ein. «Jetzt fällt der Groschen», sagte er. «Ist so was wie eine Überraschung.»
    Norman hielt vor dem Haus des Mädchens in Tang Hall und lud die Koffer aus. Alles in allem verbrachte er eine halbe Stunde dort, dann kam er wieder heraus und stieg in den Van. Genau in diesem Augenblick sah er Gus auf der anderen Straßenseite direkt an. Einen Moment glaubte Gus schon, er wäre aufgeflogen, doch dann rollte der Van vom Bordstein und kehrte Richtung Stadt zurück. Gus flitzte zur Straßenecke, sprang in sein Taxi und nahm die Verfolgung des Transporters wieder auf.
    «Was sagen Sie zu dem Mord?» fragte der Taxifahrer.
    «Klang unnötig brutal», sagte Gus. «Ich meine, für einen Raubüberfall.»
    «Wahrscheinlich eine dieser Sekten», sagte der Taxifahrer. «Typen wie dieser Charlie Manson. Am Ende wird das Ganze noch verfilmt.»
    «Sind ’ne Menge Bullen unterwegs», sagte Gus, als er spürte daß von ihm erwartet wurde, die Unterhaltung fortzusetzen.
    «O mein Gott, ja», sagte der Fahrer. «Die sorgen nur für Verstopfung.»
    Norman stellte den Transporter auf dem Parkplatz am Lord Mayor’s Walk ab und ging auf die Ampeln zu. Aber unterhalb der Stadtmauer blieb er auf der anderen Straßenseite vor Celias Haus stehen. Setzte sich mit der Kamera um den Hals ins Gras und schaute über die Straße zum Haus hinüber. Peilte es sogar durch die Kamera an. Gut möglich, daß er es fotografiert hatte. Das konnte Gus nicht mit Sicherheit sagen.
    Gus schlenderte vorbei. Er vertraute seinem Instinkt nicht. Ihm fiel auch kein Motiv ein, warum dieser Kerl vor Celias Haus stehenblieb. Es war unmöglich, daß er auch nur von Celias Existenz wußte. Er ging bis zur Ampel, überquerte die Straße, kehrte dann den gleichen Weg zurück, den er gekommen war. So kurz hintereinander an dem Burschen vorbeizugehen, und noch dazu in diesem bescheuerten karierten Hemd, war keine besonders gute Idee. Aber Gus fiel keine Alternative ein. Zuwenig Schlaf in Verbindung mit der Überraschung, daß Norman jetzt vor Celias Haus saß, trübten sein Denkvermögen.
    Norman sah ihn näher kommen und behielt ihn im Auge, als er vorbeiging. Das restliche Stück seines Weges spürte Gus, wie sich Normans Blicke in seinen Rücken bohrten. Gus drehte sich nicht um. Er ging einfach weiter, bis er in die Stadt kam. Er hatte eindeutig Scheiße gebaut und beschloß, für heute Feierabend zu machen.
    Im Gehen nahm er sein Diktiergerät heraus. «Im Augenblick sitzt Norman Brown vor Celias Haus. Er weiß, daß es Celias Haus ist. Er weiß, daß das Haus irgend etwas mit uns zu tun hat. Woher? Warum?»
    Er rief seine Freundin Karen an, um sich zu vergewissern, daß sie zu Hause war, dann machte er sich auf den Weg zur Blossom Street, wo sie wohnte.
    Karen, die in ihrem langen indischen Seidenrock und mit der Perlenkette um den Hals ein wenig altmodisch aussah, machte ihm einen Kaffee, und er hatte ihr gerade von seinem Morgen erzählt, als es an der Tür klingelte.
     

Kapitel 20
     
    Norman zog sämtliche Papiere aus dem Schreibtisch und schleuderte sie quer durch den Raum. Er kam nicht weiter, und er wurde langsam sauer.
    Das Adrenalin pulsierte jetzt, er spürte es in einem stetigen Schwall in seinen Adern. Wie er es am liebsten hatte. Als er das erste Mal bemerkte, daß der Typ ihm folgte, der Typ mit dem karierten Hemd, war es nur stoßweise gekommen. Während Norman darin langsam den Spieß umkehrte, wurde jeder Stoß länger und intensiver. Und jetzt war er wieder obenauf, es war ein ständiger Strom.
    Die Hippiefrau in

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