Voll gebissen
ich nur für dich zu lernen versuche.“
Verwirrt blickte ich ihn an.
„Und was soll das sein?“
„Das darf ich dir leider nicht sagen, Emma. Aber bitte glaub mir doch, Amilia ist mir völlig egal.“
Seine Augen füllten sich mit Tränen und auch ich merkte, wie ich bei seinem Anblick schon wieder anfing zu weinen. Leise aber stetig kullerte eine Träne nach der anderen über meine Wange. Liam stand auf und ging zu mir. Er nahm mich in den Arm. Wie gut das tat. Ich weinte mehr und Liam streichelte mir leicht über die Haare.
„Sch …“, machte er, „bitte hör auf damit. Dafür gibt’s überhaupt keinen Grund. Ehrlich, Emma.“
Ich machte mich von ihm los. „Dann sag mir doch, um was für ein Abkommen es sich handelt.“
„Das kann ich nicht.“
Er hob mein Kinn an und sah mir eindringlich in die Augen. Ich ging einen Schritt zurück. So nah bei ihm war ich e infach nicht Herr meiner Sinne.
„Gut“, begann ich, „wir machen einen Deal.“
Liam schaute auf.
„Wenn du mir sagst, was du da mit Amilia treibst – außer das Offensichtliche, das eindeutig nach Picknick und Flirterei aussah – bin ich vielleicht gewillt dir zu verzeihen.“
Liam schaute mich traurig an. „Emma, ich habe dir doch gesagt , ich darf es dir nicht sagen.“
„Nicht mal, wenn du mich dadurch verlierst?“, fragte ich.
Ich sah, wie Liam innerlich mit sich rang und dachte, ich hätte gewonnen, doch dann sagte er leise: „Nicht mal dann.“
Ich schluckte. Das war ein Statement.
So großartig konnte er mich ja nicht lieben, wenn er zulassen würde, dass unsere Beziehung wegen so einer Nichtigkeit – so wie er es betitelte – in die Brüche ging.
I ch straffte meine Schultern. „Gut, dann soll es wohl so sein.“
Entsetzt blickte Liam auf. „Bitte Emma, tu das nicht. Ich liebe dich! Ich brauche dich!“
Doch ich schüttelte den Kopf. Seine Worte hatten mich wie Pfeile in die Brust getroffen, doch ich musste mich damit abfinden, dass es alles nur leere Worte waren.
Liam stand auf. Er sah aus, als würde er jeden Moment zusammenbrechen. Aber warum soll te es ihm besser gehen als mir?
„Eine Frage noch“, Liam hielt sich am Küchentisch fes t, als bräuchte er eine Stütze.
„Ja?“ fragte ich.
„Wo warst du vorhin?“
Verdattert über die Frage, antwortete ich w ahrheitsgemäß . „Kakao trinken.“
Liam zog die Augenbrauen hoch und ich kam mir schlecht vor, weil das ja eigentlich „unser“ Date war.
„Mit wem?“ , kam blitzartig als Gegenfrage.
Ahh , daher wehte der Wind. „Mit niemandem“, sagte ich leichtfertig.
„Emma. Ich hab dich und Kyle gesehen.“
Ich zuckte mit den Schultern. „Warum fragst du dann?“ Ich sah, wie seine Finger den Küchenstuhl umklammerten.
„Emma, tu mir den Gefallen und halt dich von Kyle fern.“
Zuerst wusste ich nicht, was ich sagen sollte, doch erneut schwappte eine Welle der Wut über mich hinweg. Wie ich nämlich feststellen musste, gab es neben Eifersuchtswellen auch gigantische Wutwellen.
„Wa rum? Kyle ist nur nett zu mir.“
„Emma, Kyle ist nie ei nfach nur nett.“
„Ach, du darfst dich mit anderen Frauen treffen, aber ich nicht mit anderen Männer?“ , fragte ich bissig.
Liam seufzte, dann blickte er mir kämpferisch in die Augen. Irgendwie war das ziemlich einschüchternd.
„In der Tat wäre es mir lieber, wenn du dich nicht mit anderen Männern treffen würdest, sondern mich zurüc knimmst.“ Er machte eine kurze Pause. „Aber wenn du mich nicht mehr willst und gerne einen anderen Mann hättest, nimm bitte nicht Kyle.“
Ich war total verblüfft über sein e Ehrlichkeit. Welcher Mann gab schon gerne zu, dass er die Frau, die ihn gerade abgewiesen hatte, trotzdem zurückhaben wollte? Doch dann fing ich mich wieder.
„Kyle hat mich getröstet, weil du mich hintergangen hast! Und er ist selbst traurig, weil du ihm seine Freundin ausgespannt hast!“, schleuderte ich ihm wütend entgegen.
„Emma, Kyle ist nicht der Typ für große Trauer. Du ha ttest ihn doch immer richtig eingeschätzt. Woher diese Wandlung?“
„Tja , vielleicht bin ich nicht besonders gut im Leute einschätzen. Womöglich habe ich mich bei ihm geirrt? So wie bei dir?“
Ich merkte, wie Liam beim Satzende zusammenzuckte. Er ging zur Tür, drehte sich dann noch einmal um.
„Pass einfach auf dich auf, Emma. Und wenn du Hilfe brauchst: Du kannst mich immer anrufen. Egal, wie das jetzt zwischen uns ist und ob du Kyle jetzt lieber hast.“
Dann verließ er
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