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Voll gebissen

Voll gebissen

Titel: Voll gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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das Haus und ich begann erneut zu weinen. Liam war so blöd. Er verstand rein gar nichts. Ich wollte Kyle nicht! Nie und nimmer! Er war einfach nur nett, weil Liam mich im Stich gelassen hatte. Doch deswegen wollte ich doch nichts von ihm. Er hatte mich lediglich getröstet und zugegeben: Er war wirklich nett gewesen. Aber es brauchte schon mehr, damit ich mich für jemanden interessierte.
    Außerdem liebte ich Liam immer noch abgöttisch. Und dass er mich so einfach aufgab, we il er mir nicht sagen wollte, was da zwischen ihm und Amilia war, schmerzte so unheimlich, dass sich dafür keine Worte fanden.
    Ich ging zurück in mein Zimmer, legte mich aufs Bett und starrte die Decke an. Wieder liefen mir Tränen aus den Augenwinkeln. Oh Mann! Ich entwickelte mich noch zu einer richtigen Heulsuse. Ich holte den Ipod aus der Tasche, machte die Musik an und versuchte mich auf die Liedtexte zu konzentrieren, damit all meine Gedanken aus meinem Kopf verschwanden, doch leider klappte das nur halbherzig.
     
    Die Wochen verstrichen und Liam legte sich mächtig ins Zeug, mir zu beweisen, dass er mich immer noch liebte und zurückhaben wollte. Es verging kein einziger Tag, an dem ich nicht eine kleine Botschaft in Form eines Liebesbriefes oder Gedichtes auf meinem Platz vorfand.
    Jaaa … Liam war echt hartnäckig und ich bewunderte, dass er nicht aufgab, obwohl ich nicht mehr als nötig mit ihm sprach und auch jedes seiner Schreiben unbeantwortet ließ.
    Theoretisch war das ja auch alles mehr als süß und vie lleicht wäre ich sogar versucht gewesen, über die Picknick-Flirterei-was-auch-immer hinwegzusehen. Aber wie gesagt: Nur theoretisch. Auf der anderen Seite hatte es sich nämlich Amilia zur Aufgabe gemacht, zu einem weiblichen Liam zu mutieren und brachte ihm jeden Tag irgendwelche Leckereien mit.
    Liam machte zwar den Eindruck, als wäre er mehr als gequält mit Amilias Annäherungsversuchen, doch er war nie unhöflich zu ihr oder stieß sie vor den Kopf. Und s olange das so war, konnte ich ihm einfach nicht glauben, dass er wirklich nur nett zu ihr war. Wenn er nichts von ihr wollte, warum sagte er ihr dann nicht einfach, dass sie damit aufhören sollte?

8.
     
    Nach Schulende wartete Kyle auf mich.
    „Hey, Emma. Soll ich dich nach Hause fahren?“
    Ich blickte sehnsüchtig zu Liam hinüber, der gerade das Schulgebäude verließ. Auch er sah mich aus traurigen Augen an und kurz überlegte ich, Kyle eine Absage zu erteilen und zu ihm zu gehen, doch wie aufs Stichwort kam Amilia hinter Liam her, legte den Arm um Liams Hüften und flüsterte ihm irgendetwas ins Ohr.
    Liam entwand sich ihrer Berührung und reagierte gar nicht auf das, was Amilia zu ihm gesagt hatte, doch allein, dass er diese Nähe von ihr zuließ, reichte mir, um Kyle mit meinem süßesten Lächeln ein „Ja bitte“ zuzulächeln.
    Wir gingen zu seinem Auto und stiegen ein. Kyle ließ den Motor an und parkte gekonnt aus. Dann fuhren wir los.
    „Sag mal, Emma, hast du Lust, heute mit mir in die Stadt zu fahren? Ich wollte ein bisschen bummeln gehen.“
    Ich sah Kyle bestürzt an. Gut, Kyle war netter als ich gedacht hatte, aber dass der Testosteron-geladene Kyle wie eine Tussi „bummeln“ gehen wollte, machte mir nun doch ein bisschen Angst.
    Was sollte mich da erwarten? Fehlte nur noch, dass er eine pinke Handtasche von dem Rücksitz hervorholte, ein paar Stilettos anzog, mit der Handtasche wedelte und dazu gebrochen sagte: „Die Handetasche e musse lebendig sein.“
    Kyle schniefte und seine Augen waren verdächtig rot. „Ich dachte nur … Amilia hat das immer gern getan.“
    Oh. Der arme Kyle. Er schien sie echt zu vermissen.
    Eigentlich hatte ich ja überhaupt keine Lust zum Shoppen. I ch ging prinzipiell nur einkaufen, wenn ich tatsächlich etwas brauchte, doch Kyle tat mir total leid, also willigte ich ein.
    „Ich hol dich in ʼner Stunde ab.“
    „Ist gut“, flötete ich ihm zu, während ich ausstieg und ihn aufmunternd anlächelte. Auch Kyle lächelte – wenn auch halbherziger, als ich es tat.
     
    Sein Kommen kündigte sich durch lautes Autoreifenquietschen an. Ich ging die Treppe hinunter und meine Mutter stand skeptisch vor der Haustür und linste hinaus.
    „Himmel , Emma, was ist denn das für ein Rowdy? Ist der etwa zu dir gekommen?“
    Ich nickte. „Das ist Kyle. Weißt du noch? Der an meinem Geburtstag dein Essen so gemocht hat.“
    Meine Mutter blickte kritisch wieder zu dem Fahrzeug. „Aha. Weiß Liam, dass du mit anderen

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