Voll gebissen
Person dafür verantwortlich sein soll.“
Ich merkte, wie Liam zu grinsen begann und gab ihm unbemerkt mit dem Ellenbogen einen Stoß zwischen die Rippen. Ich fand das überhaupt nicht witzig!
„Gut , Fred, möchtet ihr Anzeige erstatten?“
„Aber natürlich! Sieh dir mein Haus an! Das kann nicht ungestraft bleiben! Von meinem Laden ganz zu schweigen!“
Ich schaute meinen geknickten Dad an, der wie ein kleiner Junge dastand, dem man sein Lieblingsspielzeug kaputt gemacht hatte.
Sollte wirklich ich das gewesen sein? Sollte ich meiner Familie einen solchen Schaden zugefügt haben? Und wenn wirklich ich das gewesen sein sollte, warum konnte ich mich dann an nichts erinnern?
Gefühle überkamen mich, die ich nicht wirklich zuordnen konnte. Meine Augen fingen erneut an zu brennen und ich war nicht in der Lage, meine Tränen zurückzuhalten. Meine Mom sah mich an und nahm mich in den Arm.
„Ist doch gut Spätzc hen. Solange dir nichts passiert ist. Den Rest kann man aufräumen und neu kaufen.“
Doch ihre Worte beruhigten mich in keinster Weise. Ich weinte mehr. Was sie wohl dazu sagen würde, wenn sie wüsste, dass ich für alles verantwortlich war? Wenn sie wüsste, dass ihr „Spätzchen“ gar kein Spätzchen war, sondern ein Monster?
Meine Mom drückte mich fester an sich und wandte sich dann an Stanley. „Officer Stanley, wir danken Ihnen jetzt schon für Ihre Mühe.“
„Nichts zu danken , Ma’am. Sowie Officer Dewey wieder f it ist, wird er mir bei den Ermittlungen helfen.“
„Was ist denn mit Officer Dewey?“, fragte meine Mutter besorgt, doch Officer Stanley winkte ab.
„Ach , der fühlte sich heute Morgen nicht so gut. Vermutlich hat er sich eine Grippe eingefangen.“
„ Richten Sie ihm gute Besserung von uns aus.“
„Ja , Ma’am, das werdʼ ich. Ich hoffe nur, wir finden den Übeltäter. Leider sehen die Chancen bei sowas meist nicht allzu gut aus.“
Mein e Eltern nickten verständnisvoll und verabschiedeten sich von Officer Stanley.
Liam rief ihm ebenfalls noch ein kurzes „ Tschüss“ zu, bevor er mich die Treppe hoch in mein Zimmer schob. Dann drehte er mich so, dass ich ihm ins Gesicht schauen musste.
„Wie fühlst du dich, Emma?“
Ich zuckte mit den Schultern. Keine Ahnung. Wie sollte man sich schon fühlen, wenn man eine dubiose Nacht hinter sich hatte, sich an nichts mehr erinnern konnte und dann am nächsten Tag gesagt bekam, dass man die Nacht als Monster verbracht und alles kurz und klein geschlagen hatte?
Deshalb antwortete ich so wahrheitsgemäß wie möglich: „Beschissen ist geprahlt, würd ich sagen .“
Meine Stimme brach, mein Blick wurde unscharf und ich merkte, wie sich in meinen Augen erneut Tränen sammelten. Jederzeit bereit zu strömen.
Liam nahm mich wortlos in den Arm und schon flossen sie über meine Wangen.
„Ich will kein Werwolf sein!“, schluchzte ich, während Liam mich einfach nur festhielt.
Ich fühlte mich hilflos, traurig, sauer, aber vor allem war ich verzweifelt. „Ich will kein bescheuerter Kack-Werwolf sein! Mich hat niemand gefragt.“
Ich vergrub mein Gesicht an Liams Schulter. „ Und wenn, hätte ich nie, NIEMALS, ja gesagt. Wer will schon freiwillig ein Monster werden!“
Sein mitleidiges Seufzen ließ mich aufmerken und erst da wurde mir bewusst, was ich gerade gesagt hatte.
„Liam, hör zu ...“, doch er unterbrach mich.
„Ist schon gut , Emma. Wenn ich eine Wahl gehabt hätte, wäre das bei mir auch anders gelaufen.“
Ok, jetzt fühlte ich mich nicht nur schlecht, weil ich hier alles vernichtet, sondern weil ich auch noch Liams Gefühle verletzt hatte. Oh Mann! Was für ein Scheiß-Tag!
„Nein, wirklich“, begann ich erneut und diesmal ließ Liam mich gewähren, „bei dir macht mir das überhaupt nichts aus!“
Liams Blick war zu Boden gerichtet, doch als ich das sagte, schaute er mit seinen dunklen Augen zu mir auf und ich schenkte ihm ein leichtes Lächeln.
„Wirklich. Du hast dich ja auch unter Kontrolle. Oder zumindest verbringst du deine Zeit dort, wo du niemandem Schaden zufügen kannst. Aber sieh mich an! Ich bin voll der Terminator-Werwolf! Mir wird schlecht, wenn ich daran denke, was passiert wäre, wenn meine Familie daheim gewesen wäre“, gab ich betrübt zu bedenken und Liam nickte verständnisvoll. Was das bedeutet hätte, brauchte ich ihm nicht zu sagen.
„ Ich werde alles versuchen, dich von diesem Fluch zu befreien. Nein, das war falsch ausgedrückt. Ich werde es nicht nur
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