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Voll gebissen

Voll gebissen

Titel: Voll gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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wurde.
    „Ich vermute, er wollte nachschauen, ob sein Vorhaben geglückt war.“
    „Sein Vorhaben?“
    Liam nickte. „Ich hatte dir doch schon mal erklärt, dass wenn der Wolf dich hätte töten wollen, er es auch getan hätte. Vielleicht wollte er dich aber auch zu seinem Rudel holen.“
    „Zu seinem Rudel?!“
    „Möglich wäre das. Immerhin muss er ja einen Grund gehabt haben, dich nur zu verwandeln.“
    „Ich will aber zu keinem Scheiß-Rudel geholt werden. Ich bin ein Mensch! Wir haben keine Rudel!“, bockte ich und brach erneut in Tränen aus.
    Liam nahm mich wieder in den Arm und wiegte mich hin und her.
    „Ich habe dir gesagt, dass ich ihn finden werde. Du musst dieses Schicksal nicht teilen. Als verwandelter Werwolf hat man die Wahl.“
    Ich schluckte. Die Wehmütigkeit in seinen Worten machte deutlich, dass er selbst gern ein anderes Schicksal hätte. Nur leider konnte m an seines nicht beeinflussen.
    „Sei froh, dass deine Eltern nicht hier gewesen sind. Wer weiß, wie das Ganze dann ausgegangen wäre.“
    Oh Gott! Meine Eltern! An die hatte ich ja gar nicht mehr gedacht. Wenn ihnen etwas zugestoßen wäre oder ich ihnen etwas angetan hätte, hätte ich mir das nie verzeihen können. Liam schien meine Gedanken zu erraten und drückte mich nochmal fester an sich.
    „Es ist ja nichts passiert, Emma. Und für den nächsten Vollmond lassen wir uns etwas einfallen.“
    Liam hatte den Satz noch nicht zu Ende gesagt, da hörte ich einen gellenden Schrei. Das war meine Mom! Ich sprang auf und wollte zu ihr Rennen, doch sie und Dad kamen mir schon entgegen.
    „Was ist denn hier los gewesen?“
    „Hast du eine Party gefeiert?“
    „Wie sieht denn die Küche aus?“
    „Wurde hier eingebrochen?“
    „Du warst doch zu Hause!“
    „Geht’s dir gut?“
    „War die Polizei schon da?“
    Meine Eltern waren gerade von dem Geburtstag heimgekommen und überschlugen sich mit Fragen, die ich gar nicht so schnell beantworten konnte, wie sie aus ihren Mündern geschossen kamen.
    Glücklicherweise kam mir Liam zu Hilfe. Er ließ sie in dem Glauben, dass bei uns eingebrochen worden war, mir aber nichts passiert sei, weil er mich nachts noch zu sich geholt hatte, weil ich nicht alleine zu Hause hätte bleiben wollen.
    Zuerst passte mir die Ausrede nicht. Ich fragte mich, inwiefern sich diese Lüge auf mein weiteres Leben in Sachen „Emma allein zu Haus“ auswirken würde, aber nach genauerem Überlegen hätte ich nicht gewusst, was ich sonst hätte antworten sollen, also nickte ich alles nur bejahend ab.
    „Gut, dann rufen wir je tzt die Polizei“, sagte meine Dad und ging zum Telefon hinüber. „Wo ist das Telefon?“ Suchend blickte er über das Durcheinander, doch ich zuckte nur mit den Schultern. Ich hatte keine Ahnung. Während mein Dad versuchte, das Telefon aufzustöbern, hielt ihm meine Mom das Handy hin.
    „Ich hab schon gewählt. Du musst nur noch dran gehen.“
    Mein Dad nickte und nahm das Telefon entgegen.
    „Hallo? Ist da die Polizei? Fred Forsyth hier. Ich möchte einen Einbruch melden. Ja. Ja. Nein, es ist niemand ve rletzt. Nein. Es war keiner zu Hause. Ok. Bis gleich.“
    Mein Vater verschwand in seine n Laden, um sich das Unglück dort zu betrachten, während meine Mom, Liam und ich noch ziemlich schockiert in der Küche herumstanden.
    „Ich würd e uns ja einen Kaffee machen, aber ich hab keine Ahnung, wie ich in dieser Unordnung die Kaffeemaschine finden soll“, witzelte meine Mommy, doch weder mir noch Liam war zum Lachen zumute.
    Es dauerte zum Glück nicht lange, da hörten wir auch schon die Sirenen des Polizeiautos und kurze Zeit später bahnte sich Officer Stanley einen Weg durch das Chaos.
    „Ach du lieber Herr Gesangsverei n. Wie sieht es denn hier aus?“ Officer Stanley schien sichtlich schockiert über das, was er sah.
    Tja , so etwas bekam man als kleiner Dorfpolizist wohl nicht allzu häufig zu sehen. Nachdem er überaus fachmännisch in gebückter Haltung die Zimmer durchquert und hier und da mal ein Möbelstück genauer unter die Lupe genommen hatte, kam er zurück.
    „ Hmm, nach genauerer Untersuchung würde ich sagen, dass der Täter überaus brutal und rücksichtlos vorgegangen ist. Ein richtiger Rowdy, sozusagen. Sei bloß froh, dass du nicht zu Hause warst, kleine Emma.“ Stanley rieb sich das Kinn zwischen den Fingern. „Vielleicht war es auch eine ganze Gruppe? Wenn man sich dieses heillose Durcheinander betrachtet, ist es schwer vollstellbar, dass nur eine

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