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Voll gebissen

Voll gebissen

Titel: Voll gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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Decke, zum Einkuscheln. Außerdem legte er Feuerholz auf und brachte den Kamin in Gang, so dass in kürzester Zeit eine wohlige Wärme durch den Raum waberte. Zufrieden kuschelten wir uns vor den TV und sahen uns den Film an, bis Liam auf einmal aufstand.
    „So , Emma, ich muss jetzt.“
    Fragend schaute ich ihn an. „Jetzt schon?“ Zuerst wollte ich ihm vorwerfen, dass er nicht mehr zu Amilia fahren müsse, doch nachdem ich auf die Uhr geschaut hatte, musste ich leider feststellen, dass bereits Abend war und er deswegen gehen wollte.
    „ Ja, Süße, jetzt schon. Vor mir liegen noch zwei Stunden Autofahrt und ein gutes Stück zu Fuß.“
    Ich blickte betreten zu Boden. Das flaue Gefühl im Magen, welches ich schon den ganzen Tag hatte, verstärkte sich. „Bist du sicher?“
    Liam nickte bestätigend. „Sorry , Emma, aber ich möchte mich ungern beim Autofahren verwandeln. Hier“, sagte er und gab mir ein paar Blätter.
    „Was ist das?“, fragte ich neugierig und schnupperte daran. Es roch wirklich gut.
    „Das ist Wolfskraut. Es hilft dir, die Verwandlung schneller zu vollführen. Wenn du merkst, dass es beginnt, steck dir diese Blätter in den Mund, kau sie gut durch und schluck sie dann herunter. Damit müsste es erträglich sein.“
    „Danke“, seufzte ich und umarmte Liam zum Abschied.
    „Und stell dir schon mal Wasser bereit. Du wirst es brauchen.“
    „Werd e ich“, versicherte ich ihm.
    „Emma?“
    „Ja?“
    „Es wird nicht so schlimm werden. Hab keine Angst. Umso weniger du dich dagegen wehrst und es einfach geschehen lässt, umso leichter wird es.“ Mit diesem Satz verschwand er aus der Tür.
     
    Ich saß mit klopfendem Herzen auf der Couch. Wann es wohl einsetzen würde? Ob es wieder so schmerzvoll werden würde, wie die erste Verwandlung? Ich versuchte Ruhe zu bewahren, doch ich konnte nichts dagegen tun. Mein Herz raste. Ich fing an, in der Hütte auf und ab zu gehen, doch auch das konnte mich nicht beruhigen.
    Krampfhaft hielt ich die Blätter in meiner Hand. Obwohl es noch gut drei Stunden dauerte, bis der Mond aufging, traute ich mich nicht, sie noch mal wegzulegen. Wer wusste schon, wie plötzlich die Verwandlung einsetzte? Und ob ich dann überhaupt noch fähig war, sie mir wieder zu holen?
    Nachdem ich das Gefühl hatte, schon eine Furche in den Boden gerannt zu haben, zwang ich mich zurück auf die Couch und schaltete den Fernseher ein. Mein Fuß wippte nervös und ich begann, an meinen Fingernägeln zu knabbern. Schreckliche Angewohnheit, aber es half! Wirklich! Das einschläfernde Fernsehprogramm tat sein Übriges und so dauerte es nicht lange bis ich eingenickt war.
     
    Unmenschlicher Durst und ein stechender Schmerz im Rücken weckten mich unsanft auf. Dann ein dumpfes Knacken. Erst noch schlaftrunken fasste ich mir an die Hüfte und befühlte die Stelle, wo sich erneut ein unangenehmes Ziehen bemerkbar machte, das sich stetig steigerte. Dann wurde ich schlagartig wach.
    Die Verwandlung!
    Sie begann!
    Erschrocken sprang ich auf, doch ein erneutes Knacken vertonte das Brechen meines Rückgrads, so dass ich nicht mehr fähig war, mich aufzurichten. Gebückt stand ich vor der Couch.
    Die Blätter!
    Ich schaute in meine Hände, doch die Blätter waren nicht mehr da. Ich musste sie während meines Nickerchens verloren haben. Hektisch suchten meine Augen den Raum ab und endlich fand ich sie. Das Wolfskraut war halb unter die Couch gefallen. Vermutlich hatte ich es mit meinem hastigen Aufspringen dorthin befördert.
    Ich bückte mich, um es aufzuheben, doch meine Beine gaben nach und ich fiel der Länge nach hin. Ich wollte nach den Blättern greifen, die sich jetzt irgendwo unter meinem Bauch befanden, doch das qualvolle Ziehen in meinen Beinen hielt mich davon ab.
    Wieder ein Krachen. Ich schaute an meinem Körper hinab und musste erneut mit ansehen, wie sich meine Kniescheiben um 180 Grad drehten und sich meine Beine abscheulich in die Länge zogen.
    Dann war das alles also doch kein Traum gewesen!
    Nachdem sich meine Beine schmerztechnisch kurz beruhigt hatten, griff ich schnell nach dem Wolfskraut und machte, was Liam mir gesagt hatte.
    Futterluke auf, gut kauen und schlucken. Jetzt würde ich keine Schmerzen mehr haben. Doch weit gefehlt!
    Plötzlich begann mein ganzer Körper zu rumoren!
    Ich hatte das Gefühl, meiner Haut stünde in Flammen. Sie juckte bestialisch und nach und nach bildete sich Fell in der Straßenköterfarbe, die ich ansonsten als meine Haarfarbe

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