Voll gebissen
umdrehen und wieder gehen würde, doch ich hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, da schob sich ein gigantischer Kopf durch die Tür und starrte mich aus gelben Augen an.
Ich hatte mich gedanklich schon von allen verabschi edet, da zuckte plötzlich ein qualvoller Schmerz durch meinen Körper.
Oh mein Gott! Jetzt verwandelte ich mich? So war ich doch ein gefundenes Fressen für den Wolf, wenn ich mich vor Schmerzen gekrümmt auf dem Boden wand!
Der Werwolf trat näher und umrundete das Bett, hinter dem ich hockte. Er starrte mich weiter an. Warum tötete er mich nicht? Vermutlich dachte er darüber nach, in welcher Form er mich am liebsten dinieren würde.
Ich saß immer noch zittern d auf dem Boden. Ein lautes Knacken durchbrach die Stille und ein mühsames Schnaufen entwich meinen Lippen. Jetzt oder nie, dachte ich mir, sprang über das Bett und hastete wie eine Geistesgestörte aus dem Zimmer.
Wieder ein Knacken, welches meinen Oberkörper in die Waagerechte zwang. Ich schrie auf vor Schmerz, doch ich lief weiter. Nur noch ein paar Meter und ich war an dem Couchtisch angekommen. Ich hörte, wie der Werwolf langsam hinter mir herschlich. Mit der gleichen Ruhe, die ich hatte, als ich in dem Hühnerstall war. Er wusste, dass er mich jederzeit reißen konnte. Deshalb machte er sich keine Sorgen, dass ich ihm entwischen könnte.
Hastig griff ich nach den Blättern, kaute sie aber nur halbherzig und schluckte sie herunter. Daraufhin ging alles ganz schnell. Ich sah zwar aus den Augenwinkeln, wie der Werwolf sich näherte, doch darum konnte ich mich nicht mehr kümmern.
Krämpfe schüttelten meinen Körper und ich fiel hart zu Boden. Vor Schmerz wurde mir schwarz vor Augen, dann war alles dunkel.
Es juckt ... Kratzen!
Durst ... Trinken!
Hunger ... Fressen!
Wittern … Eindringling!
Eindringling? Angreifen!
Angreifen? Beseitigen!
Ich wachte auf und war sofort hellwach. Hastig drehte ich mich nach allen Seiten um, stellte dann aber beruhigt fest, dass ich alleine in der Hütte war. Ich hatte mich zurück in einen Menschen verwandelt und draußen wurde es bereits hell.
Ich wollte auf stehen, doch diesmal schmerzte nicht nur mein Schädel. Mein Arm hatte eine riesige Wunde, die bestimmt 20 cm lang war. Es hatte sich schon Kruste gebildet und ich spürte, dass sie bereits heilte, doch weh tat sie immer noch. Ich untersuchte behutsam den Rest meines Körpers und fand noch zwei weitere dieser Wunden. Einmal an meinem Bein und einmal seitlich an meiner Hüfte. Dieser blöde Werwolf hatte mir ganz schön eine verpasst.
Behutsam rappelte ich mich auf und rief Liam an. Schon nach dem ersten Klingeln hörte ich seine besorgte Stimme.
„Emma? Geht’s dir gut?“
„Oh, Liam! Ich hatte solche Angst gestern!“, gestand ich und dachte daran, wie ich mich einfach nicht verwandeln wollte, während der Werwolf schon durch die Tür hereinkam.
„Ich bin gleich da. 15 Minuten.“
„Beeil dich“, bat ich ihn und legte auf.
Mir ging es zwar gut, doch ich musste unbedingt mit ihm über gestern Abend reden. Schnell sprang ich unter die Dusche und wusch mir den Dreck, in dem ich mich gestern Nacht offensichtlich gewälzt hatte , von meinem Körper. Das warme Wasser entspannte meine strapazierten Glieder, doch auf meinen Wunden fühlte es sich eher unangenehm an, also beendete ich das Duschen, zog mir einen Jogging-Anzug an und wartete auf der Couch auf Liam. Keine fünf Minuten später kam dieser durch den Hauseingang herein.
Sein Blick fiel zuerst auf die Tür, die mitten im Raum lag. Von der kleinen Kommode, die ich zur Verstärkung dahintergestellt hatte, war nichts mehr zu sehen.
„Was ist denn hier passiert?“ Liam sah mich besorgt an und eilte zu mir herüber. „Geht’s dir gut? Alles ok?“
Während er die Fragen stellte, untersuchte er mein Gesicht auf mögliche Blessuren. Ich zeigte ihm meinen Arm, mein Bein und die Wunde an meiner Hüfte.
„Oh … das muss tief gewesen sein, wenn es jetzt immer noch zu sehen ist.“ Er sah mich mitleidig an. „Hat es sehr weh getan?“
„Keine Ahnung“, sagte ich ehrlich.
Natürlich hätte ich Amilia jetzt richtig reinreiten können und ich musste sagen, ein gewisser Teil von mir war von dieser Idee auch mehr als angetan, doch ich hatte Wichtigeres auf dem Herzen, als diesen belanglosen Unsinn. So lange meine Gliedmaßen noch alle vollzählig waren und nichts so beschädigt war, dass es binnen der nächsten halben Stunde abfaulen würde, war alles
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