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Voll gebissen

Voll gebissen

Titel: Voll gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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macht mir ein wenig Angst.“
    „Du hast Angst vor mir?“, fragte ich erschüttert.
    „Nicht vor dir! Um dich . Ich glaube, wir sollten Dr. White noch einen Besuch abstatten.“
    Ich ließ ein verächtliches Schnauben hören. „Zu dem Quacksalber? Der der Meinung war, dass ich völlig gesund sei, bis der erste Vollmond uns vor kurzem das Gegenteil bewies? “
    „Genau der. Mag sein, dass er sich da geirrt hat, aber immerhin könnte er etwas wissen. Er kennt schließlich viele Werwölfe. Vielleicht ist ihm so ein Fall schon mal untergekommen. Außerdem, wenn wir gleich zu White fahren, hast du dir heute Mathe gespart.“
    Ok, er hatte mich überredet. „Lass uns hinfahren .“ Ich packte meine Sachen und war binnen kürzester Zeit startklar. Liam hing die Reste der Tür so gut es ging wieder ein und wir machten uns auf den Weg.

2 5.
     
    Da Liam den Doktor schon vorher telefonisch über unser Kommen informiert hatte, wartete dieser bereits vor der Haustür auf uns.
    „Kommt rein“, bat er freundlich und versorgte uns dri nnen mit Kaffee und Keksen. „Na? Wie geht’s denn meiner Lieblingspatientin?“, fragte er mit einem leicht schnippigen Unterton.
    „Dank der Behandlung eine s sehr guten und vor allem weisen Arztes, hervorragend. Danke der Nachfrage“, entgegnete ich ebenso kühn.
    Dr . White lächelte mich an und richtete das Wort dann an Liam. „Was führt euch her? Du sagtest, etwas stimmt nicht mit ihr?“
    Liam nickte. „Sie ist doch infiziert.“
    Für kurze Zeit fiel Dr . Allwissend alles aus dem Gesicht, doch schnell fasste er sich wieder. „Ehrlich?“ Die Frage war mehr an mich gerichtet, als an Liam.
    „Ja“, bestätigte ich.
    „Dann fangt mal an zu erzählen. Aber lasst nichts aus“, mahnte er uns und wir begannen abwechselnd die ganze Story runterzurattern.
    Angefangen von meiner erst en Verwandlung, meinen Träumen bis hin zu der Tatsache, dass ich mir gestern Abend erst noch den Vollmond angeschaut hatte, bevor endlich die Verwandlung einsetzte. Dr. White kommentierte unsere Geschichte mal mit einem „Aha“, dann mit einem „Interessant“ und dann wieder mit einem „Gibt’s-ja-nicht“.
    „Und ihr schwört bei eurem Leben, dass ihr mir die Wahrh eit erzählt habt?“
    Liam schw or direkt. Ich fand das ein bisschen albern, doch nachdem ich in die Seite geknufft wurde, sagte ich ebenso feierlich wie ich konnte: „Ich schwöre“.
    Eine Zeit lang starrte Dr. White nur auf seine Hände, die er vor sich zusammengefaltet auf den Tisch gelegt hatte. Dann rührte er sich endlich.
    „ Unter diesen Umständen sehe ich mich von meiner Schweigepflicht entbunden und will ehrlich zu euch sein“
    „Ich bitte darum“, versuchte ich das Gespräch zu b eschleunigen.
    „Ich hatte in der letzten Zeit vier Fälle, die deinem Fall sehr ähnel ten, Emma.“
    Liams Gesichtszüge erhellten sich. „Wunderbar! Dann bist du doch kein Einzelfall und alles ist gut, oder?“
    Doch Dr. White schüttelte den Kopf. „Das kann man so leider nicht sagen, Liam. Ich vermute, dass es etwas mit der Tatsache zu tun hat, dass es sich bei euch um verwandelte Exemplare handelt. Nicht um gebürtige Werwölfe.“
    „Es gibt also noch mehr von meiner Sorte? Ich dachte, normalerweise würden keine Menschen verwandelt?“, fragte ich etwas perplex.
    „Da hast du recht, Emma“, sprach Dr. White weiter. „Vor allem ist es komisch, dass so viele Exemplare in so kurzer Zeit verwandelt wurden. Wenn so etwas mal versehentlich vorkommt, dann ein Fall in zehn Jahren. Und nicht vier in sechs Monaten.“
    „ Vier in sechs Monaten?“ Das hörte sich selbst in meinen Ohren nach viel an.
    Liam war direkt Feuer und Flamme. „Und denen ging es genauso?“
    „Ja. Als sie zu mir kamen, hatten sie alle schwere Wunden, die sich ausnahmslos ziemlich fies entzündet hatten. Ich dachte, nachdem die Wunden abgeheilt waren, wäre alles gut, doch einer nach dem anderen kam und berichtete mir, sich an Vollmond doch in einen Werwolf verwandelt zu haben.“
    Liam und ich hörten gespannt zu.
    „Und was haben Sie ihnen geraten?“, fragte ich neugierig.
    „Das war noch nicht alles , Emma. Sie beklagten sich, dass sie plötzlich unnatürlich viel Lust auf Fleisch verspürten. Doch auch das fand ich nicht besonders ungewöhnlich. Ich kenne das ja selbst. Als Werwolf liebt man alles, was mit Fleisch und Wurst zu tun hat.“
    „Und dann?“, drängelte ich.
    „Dann kam plötzlich einer nach dem anderen und erzählte mir, dass sie sich

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