Volle Deckung Mr. Bush
denn dich dazu bringen, daß du einen Menschen umbringen willst? Und dann sogar 3 000
Menschen? Oder vier Millionen? Richtig: Es müßte etwas ganz
Schreckliches sein, das deinen Geist völlig verwirrt hätte. Also wenn dir klar ist, wie ein Mensch zu einem Terroristen wird, und du erkennst, daß wir, du und ich, es sind, die ihn zum
Terroristen werden lassen, wäre es dann nicht ein Beweis
gesunden Menschenverstands, unser bisheriges Verhalten zu
ändern?
Ich sage ja gar nicht, daß Osama, oder wer auch immer,
unbehelligt einfach so weitermachen darf. Du wirst dich
erinnern: Das war der erste Punkt auf meiner Agenda: Fangt diesen Bastard! Aber was soll ein Krieg nützen, der die Al Kaida-Mitglieder einfach über den ganzen Globus zerstreut?
Und welche Botschaft vermitteln wir Muslimen, die lange unter diktatorischen Regimen leben mußten, denen wir lange geholfen haben, an der Macht zu bleiben?
Ja, es ist Frühling im Terrorland, und wir sorgen dafür, daß dieser Terrorismus in einer ganzen Region besonders gut wächst und gedeiht. Ist das der richtige Weg, die Welt sicherer zu
machen?
Die einzig wahre Sicherheit entsteht nur dann, wenn wir es
schaffen, daß alle Menschen hier und auf dem ganzen Erdball
ihre Grundbedürfnisse befriedigen und von einem besseren
Leben träumen können. Vor allem aber sollten wir ihnen
verdammt noch mal eines klarmachen: Wir sind es nicht, die
ihnen diesen Traum rauben wollen.
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SIX
Jesus W. Christ
HIER SPRICHT GOTT.
Es macht euch hoffentlich nichts aus, wenn ich Mikes
lichtvolle Ausführungen mit ein paar Anmerkungen von mir,
eurem allmächtigen Schöpfer, unterbreche, aber hey, ich bin
schließlich Gott - wer will sich mir widersetzen?
Ihr habt sicher bemerkt, daß mein Name in letzter Zeit
ziemlich oft gebraucht wurde, und wenn es etwas gibt, was mich wirklich nervt, dann ist es das. Ständig wird mein Name überall herumposaunt. Und es gibt noch etwas, was mich in böse,
alttestamentarische Stimmung versetzt: Leute, die meinen
Namen mißbrauchen. Es gibt da einen Menschen, der sich bei
jeder Gelegenheit auf mich beruft. Er gibt sich euch gegenüber als mein Sprachrohr aus. Denkt dran, ich sehe und höre alles, und von diesem Typen habe ich schon eine Menge gehört:
»Ich könnte nicht Gouverneur sein, wenn ich nicht an einen göttlichen Plan glauben würde, der alle menschlichen Pläne übertrifft.«
»Ich glaube, Gott will, daß ich Präsident werde.«
»Es gibt mir Trost und Stärke zu wissen, daß buchstäblich Millionen Amerikaner, die ich nie alle kennenlernen werde, jeden Tag meinen Namen dem Allmächtigen nennen und ihn
bitten, mir zu helfen… Mein Freund Jiang Zemin in China hat etwa eineinhalb Milliarden Landsleute, aber ich glaube nicht,
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daß er das von sich behaupten kann. Und mein Freund
Wladimir Putin, den ich wirklich mag, kann das auch nicht von sich sagen.«
Ist das noch zu fassen? So ein Schwachkopf! Tatsächlich mag
ich Putin und Jiang sehr. Meint ihr, ich würde so viele Chinesen und Russen erschaffen, wenn ich sie nicht mögen würde?
Ich muß euch etwas beichten: Manchmal baue ich auch Mist.
Nicht all meine Schöpfungen sind vollkommen. Und dieser
Mensch, den ihr als George W. Bush kennt, nun ja, das ist
wirklich einer, der ist mir gründlich mißlungen.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht recht, wie mir das passieren
konnte. Ich habe eigentlich einen strengen Auswahlprozeß,
daher ist es selten, daß etwas, was ich geschaffen habe, so
mißrät. Aber wenn ich Mist baue, dann gleich richtig. Nehmen wir zum Beispiel Pompeji - ich weiß immer noch nicht, was da passiert ist. Ich habe ein bißchen mit Schwefel und Dioxyd und zuckerfreier Cola herumexperimentiert, und eh ich wußte, wie mir geschah - BUMM! Aber zumindest ist es gut für den
Tourismus (im Gegensatz zu Atlantis, das war wirklich
peinlich). Und dann ist da noch Bangladesch. Ich habe versucht, Land und Meer auf das gleiche Niveau zu bringen, mich aber
verrechnet und es vermasselt. Wißt ihr, das ist wie beim
Bettenmachen, da hat man alles zurechtgezogen und geglättet, und dann ist da immer noch eine Stelle, die man einfach nicht glattkriegt, die stopft man dann unter die Matratze. So ist es mit Bangladesch. Das ganze verdammte Land liegt unter dem
Meeresspiegel. Diese Überschwemmungen waren keineswegs
Absicht, von wegen Zorn Gottes und so.
Und ja, natürlich wünschte ich, ich hätte euch allen Augen am Hinterkopf gegeben. Ihr seid
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