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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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nicht angenehm, und dann wäre er erst recht nicht bereit, mit ihr zu sprechen.
    Zack durchquerte das Zimmer, nahm ihr den Hörer aus der Hand und drückte ihn sich ans Ohr. Dann überprüfte er die Anruferkennung. »Wer war das?«, wollte er wissen. »Hat Stanton angerufen?«
    Sie sah auf und musste ein zweites Mal hinsehen. Er hatte sich den Bart abrasiert! Queenie hatte Recht – dieser Mann war verdammt attraktiv.
    »Maggie?«
    »Dr. James McKelvey«, antwortete sie.
    »Der Gefängnispsychiater? Was wollte er?«
    Zack hatte offensichtlich seine Hausaufgaben gemacht.
    »Er wollte mich vor Carl Lee warnen und sichergehen, dass ich ausreichend geschützt bin. Ich habe Sie natürlich nicht erwähnt.«
    Er lächelte. »Braves Mädchen. Geht es Ihnen gut?« Verdammt, nein. Sie fühlte sich schrecklich – am liebsten hätte sie laut losgebrüllt, aber sie war fest entschlossen, ruhig zu bleiben. Dann sah sie, dass Zacks Blick zu ihren Beinen wanderte. Na großartig, wahrscheinlich hatte sie sich beim Rasieren geschnitten. Maggie sah rasch nach unten und erwartete, Blutstropfen von ihrem Knie ihr Bein hinunterrinnen zu sehen. Erleichtert stellte sie fest, dass alles in Ordnung war, und Zack wandte schließlich den Blick wieder ab.
    Maggie riss sich aus ihren Gedanken. »Ich habe den Eindruck, dass Dr. McKelvey Carl Lee sehr gut kennt«, meinte sie. »Wahrscheinlich behandelt er ihn wegen einer schlimmen und auch gefährlichen psychischen Störung. Was wissen Sie darüber?«
    »Nicht mehr als Sie«, erwiderte Zack. »Carl Lee Stanton schert sich einen Teufel darum, wen er verletzt, solange er bekommt, was er will.«
    Es klingelte an der Tür. Zack wollte sich umdrehen, aber Maggie hielt ihn am Arm fest und sah ihm in die Augen. Irgendwie war es ihm anscheinend gelungen, Einsicht in Carl Lees Krankenakte zu bekommen. Sie hatte keine Ahnung, wie er das angestellt hatte, aber instinktiv wusste sie, dass er sie gelesen hatte. »Wird Mel in den Akten erwähnt?«
    »Er weiß, dass Sie eine Tochter haben, Maggie, aber eigentlich dreht sich alles um Sie. Stanton hat Sie all die Jahre über genau beobachtet. Er ist im Besitz von Zeitungsausschnitten, die ihm offensichtlich Familienangehörige oder Freunde geschickt haben.«
    Es klingelte wieder an der Tür. »Ich muss aufmachen.« Überraschenderweise grinste er sie an. »Vielleicht sollten Sie eine andere Hose anziehen. Die Jungs, die ich hierherbestellt habe, sind in Ordnung, aber sie werden sich nicht richtig konzentrieren können, wenn sie einen Blick auf diese Beine geworfen haben.« Dann schlug er sich mit der Hand vor die Stirn. »Oh, in den Dienstvorschriften des FBI heißt es klar und deutlich, dass ich solche Dinge nicht bemerken darf. Also vergessen Sie bitte, dass ich etwas darüber gesagt habe.«
    Maggie sah ihm nach, als er zur Tür ging. Sie sollte vergessen, dass Zack Madden ihre Beine schön fand? Aber sicher …
    Destiny Moultrie segelte kurz nach neun Uhr durch die Doppelglastür, die in die Büroräume der
Beaumont Gazette
führte. Ihre üppigen Brüste waren in ein eng anliegendes Stretchtop mit Leopardenmuster gezwängt, und der Jeansmini, der nur knapp die Oberschenkel bedeckte, gab den Blick auf ihre wohlgeformten Beine frei. Ihr langes dunkles Haar hatte Destiny hochgesteckt, sicher, um die Hitze besser ertragen zu können.
    Vera musterte ihre Aufmachung missbilligend. »Ich hoffe, dass für diese Bluse kein Tier sterben musste«, meinte sie, obwohl das offensichtlich nicht der Fall war.
    Die Beziehung zwischen Vera und Destiny war hauptsächlich von Zankereien geprägt, die jedoch niemals bösartig waren. Die Mitarbeiter der
Gazette
waren damit vertraut und fanden es sehr amüsant. Deshalb hatte Jamie Destiny den Schreibtisch zugeteilt, der direkt neben Veras stand.
    Destiny ignorierte die Stichelei und schenkte Vera ein strahlendes Lächeln. »Wow, es ist so heiß da draußen! Ich bin verschwitzt und klebrig – an Körperstellen, von deren Existenz ich bisher noch nichts wusste.«
    »Bitte verschone uns damit«, sagte Vera. »Daran will ich nicht einmal denken.« Sie schüttelte sich übertrieben angewidert.
    »Weißt du, Vera«, entgegnete Destiny, »ein nettes Schäferstündchen im Heu würde deine Stimmung um einiges verbessern. Selbst ältere Menschen haben noch bestimmte Bedürfnisse .«
    »Wen nennst du hier alt? Selbst wenn ich alt wäre – was ich nicht bin –, wäre mir das lieber, als komplett verrückt zu sein wie du, Fräulein ›Göttin

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